DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Merkel: Wir müssen während schwerer Wintermonate vernünftig sein
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat wenig Hoffnung gemacht auf eine baldige Lockerung der für November geltenden Corona-Beschränkungen. Stattdessen appellierte sie an die Vernunft der Bevölkerung, sich während der "schweren Wintermonate" an die Kontaktbeschränkungen zu halten. Ziel sei, dass sich die Kurve der Corona-Neuinfektionen nicht nur abflache, sondern auch die Zielmarke von 50 neuen Fällen innerhalb der vergangenen sieben Tage bei 100.000 erreiche.
RKI: Corona-Lage in Deutschland ist nach wie vor sehr ernst
Das Robert-Koch-Institut (RKI) schätzt die Corona-Lage in Deutschland nach wie vor als sehr ernst ein, doch der Rückgang der Fallzahlen gebe Grund zur vorsichtigen Hoffnung. RKI-Präsident Lothar Wieler betonte, dass man damit rechnen müsse, dass Kliniken an ihre Kapazitätsgrenzen kommen und dass sich das Coronavirus in einigen Regionen unkontrolliert ausbreiten könnte.
Karlsruhe rügt Gesetzgeber wegen Atomgesetznovelle scharf
Das Bundesverfassungsgericht hat den Gesetzgeber im Zusammenhang mit von den Richtern bereits vor Jahren eingeforderten Änderungen am Atomgesetz scharf gerügt. Die 16. Novelle des Atomgesetzes aus dem Jahr 2018 sei "ungeeignet", die 2016 vom Gericht "festgestellte Grundrechtsverletzung zu beheben", erklärten die Karlsruher Richter und gaben einer Klage des Energiekonzerns Vattenfall statt. Zudem sei die Novelle wegen fehlender Genehmigung durch die EU-Kommission gar nicht in Kraft getreten.
Scholz sieht keine Negativüberraschungen bei Steuerschätzung
Bundesfinanzminister Olaf Scholz erwartet von der neuen Steuerschätzung keine negative Überraschung für die Haushaltsplanung. Im ARD-Morgenmagazin sagte der SPD-Politiker, dass die Konjunktur insgesamt trotz der Corona-Pandemie besser laufe als noch kürzlich erwartet: "Nein, die Zahlen, die wir erwarten dürfen, schockieren mich nicht", sagte Scholz zu den für 15.00 Uhr erwarteten Ergebnissen der von Experten erarbeiteten neuen Steuerschätzung.
Ifo: Corona-Krise könnte Wirtschaft langfristig schädigen
Die Corona-Pandemie könnte wegen anhaltender Zurückhaltung bei den Investitionen zu langfristigen Schäden der deutschen Volkswirtschaft führen, befürchtet das Ifo-Institut. "Die realen Ausrüstungsinvestitionen haben sich schon im Jahre 2019 äußerst schwach entwickelt. Den Konjunkturprognosen zufolge werden sie noch bis zum Jahr 2022 auf niedrigem Niveau verharren", so der stellvertretende Leiter der Ifo-Niederlassung Dresden, Joachim Ragnitz. "Dies kann dazu führen, dass nicht genügend neue Arbeitsplätze entstehen."
Ökostrombranche fordert Bundestag bei EEG zum Handeln auf
Die Ökostrombranche hat den Bundestag zu deutlichen Nachbesserungen an der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2021) von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) aufgefordert. Hintergrund ist die verhaltene Reaktion der Bundesregierung auf die zahlreichen Änderungsvorschläge der Länder, die bereits am Mittwoch in Form einer Gegenäußerung vom Kabinett verabschiedet worden waren.
Industrieproduktion im Euroraum sinkt im September
Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im September wider Erwarten gesunken. Damit ist die Erholung nach dem Einbruch im Zuge der Pandemie vorerst zu Ende gegangen. Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte, sank die Produktion (ohne Bauwirtschaft) gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 0,4 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,8 Prozent erwartet.
Britische Wirtschaft wächst im dritten Quartal um 15,5 Prozent
Die britische Wirtschaft konnte im dritten Quartal einen Teil des durch den Lockdown verlorenen Bodens zurückgewinnen. Aber ihre Erholung war schwächer als die vergleichbarer Volkswirtschaften, was den großen Tribut unterstreicht, den die Pandemie von Großbritannien gefordert hat. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs im dritten Quartal um 15,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie die Statistikbehörde in einer ersten Schätzung mitteilte. Das entsprach exakt der Prognose von Ökonomen.
London will stärkere Befugnisse bei ausländischen Übernahmen
Die britische Regierung hat ein neues Gesetz auf den Weg gebracht, um ihre Befugnisse zur Blockade ausländischer Übernahmen von heimischen Unternehmen zu stärken. Dies ist der jüngste Versuch unter Premierminister Boris Johnson, Industrien abzuschirmen, die als strategisch oder wichtig für die nationale Sicherheit des Landes gelten.
IAE: Impfstoffschub für Ölmarkt in weiter Ferne
Die Internationale Energie-Agentur ist für den Ölmarkt pessimistisch eingestellt. Die globalen Märkte mögen eine schwindelerregende Rally hingelegt haben, seit die Nachricht von einem wirksamen Coronavirus-Impfstoff bekannt wurde, aber die Ölmärkte dürften "bis weit in das nächste Jahr hinein keine signifikanten wirtschaftlichen Vorteile spüren", erwartet die Internationale Energie-Agentur (IEA).
Biden sagt asiatischen Partnern enge Zusammenarbeit zu
Der künftige US-Präsident Joe Biden hat den US-Partnern im Asien-und-Pazifik-Raum eine enge Zusammenarbeit zugesagt. Der Demokrat telefonierte am Donnerstag mit den Staats- und Regierungschefs Australiens, Südkoreas und Japans. Sorgen der Verbündeten, die USA könnten sich aus bestehenden Verteidigungsbündnissen zurückziehen, trat Biden mit einem klaren Bekenntnis zu den Verpflichtungen seines Landes entgegen.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweden Okt Verbraucherpreise -0,1% gg Vormonat
Schweden Okt Verbraucherpreise PROGNOSE: -0,1% gg Vormonat
Schweden Okt Verbraucherpreise +0,3% gg Vorjahr
Schweden Okt Verbraucherpreise PROGNOSE: +0,4% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
November 12, 2020 07:30 ET (12:30 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.