
DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Merkel: Corona-Lage ist sehr ernst - es zählt jeder Tag
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat erneut zu weiteren Kontaktbeschränkungen aufgefordert. Noch immer infizierten sich zu viele Menschen mit dem Coronavirus, auch wenn das exponentielle Wachstum bei den Neuinfektionen gestoppt sei. Es zähle "jeder Tag", daher wären Beschlüsse zu weiteren Beschränkungen bei den Beratungen mit den Ländern wichtig gewesen, so die CDU-Politikerin. "Im Augenblick jedoch, das müssen wir alle sehen, ist die Lage unverändert ernst. Und ich würde sogar sagen: Weiter sehr ernst", sagte Merkel beim Wirtschaftsgipfel der Süddeutschen Zeitung.
Scholz: Noch größere Corona-Verschuldung wäre möglich
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat unterstrichen, dass der Bund zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise auch noch weitere Mittel bereitstellen kann, wenn dies nötig wird. "Wir werden in diesem und dem nächsten Jahr alles zusammen sicherlich über 300 Milliarden Euro zusätzliche Kredite aufnehmen müssen", betonte Scholz per Videoschalte beim Wirtschaftsgipfel der Süddeutschen Zeitung. Zur Frage, ob die Summe auch noch größer werden könnte, sagte er: "Das wäre jedenfalls für uns möglich. Wir haben ja eine gute Ausgangsgrundlage."
Merkel: Wir sollten weiter auf Freihandelsabkommen setzen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht angesichts des neuen Freihandelsabkommens im asiatischen Raum größere Notwendigkeit, die europäischen Handelsgespräche mit China zu intensivieren und mit den USA zu reaktivieren. Dem gewählten US-Präsidenten Joe Biden müsse die Europäische Union zudem etwas anbieten, um die transatlantische Partnerschaft wieder zu vertiefen, erklärte die CDU-Politikerin am Dienstag auf dem Wirtschaftsgipfel der Süddeutschen Zeitung.
Kramp-Karrenbauer gegen strategische Autonomie Europas
Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat sich gegen eine strategische Autonomie Europas ausgesprochen. Europa sei auf die amerikanischen Abwehrfähigkeiten angewiesen, sagte die CDU-Politikerin und wies damit den Vorschlag des französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach einer eigenständigen Verteidigung zurück.
Rotes Kreuz nennt Klimawandel größere Gefahr als Corona-Pandemie
Die internationale Gemeinschaft sollte aus Sicht des Roten Kreuzes mit derselben Dringlichkeit auf den Klimawandel reagieren wie auf die Corona-Pandemie. Die globale Erwärmung sei eine größere Bedrohung als das neuartige Coronavirus, heißt es in einem Bericht der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC). Während die Pandemie wüte, habe der Klimawandel weiterhin verheerende Schäden angerichtet.
Wirtschaftsministerium plant neue Tranche bei KI-Wettbewerben
Das Bundeswirtschaftsministerium will seine Forschungsförderung für Technologien der künstlichen Intelligenz (KI) verstärken. "Um bei der digitalen Transformation noch besser zu werden, weiten wir die Forschungsanstrengungen aktuell nochmals deutlich aus", sagte der Beauftragte für die Digitale Wirtschaft und Startups, Thomas Jarzombek (CDU), anlässlich der Eröffnung der Tage der digitalen Technologien 2020. Bei den KI-Wettbewerben seien drei Tranchen in Höhe von 200 Millionen Euro bereits auf den Weg gebracht, "eine vierte Tranche zu den Herausforderungen zu Corona und der Krisensituation für die Wirtschaft ist in Arbeit." Diese könne nochmals 50 Millionen Euro betragen.
Baugewerbe: Auswirkungen der Corona-Pandemie werden 2021 spürbar
Das deutsche Baugewerbe rechnet für 2021 infolge der Corona-Pandemie mit einem Umsatzrückgang von 1 Prozent, nachdem die Branche 2020 noch mit einem Umsatzplus von knapp 2 Prozent abschließen dürfte. "Nachdem die Bauwirtschaft dank der hohen Auftragsbestände zu Jahresbeginn glimpflich durch das Jahr 2020 gekommen ist, sind unsere Erwartungen für das kommende Jahr 2021 deutlich verhaltener", sagte der Präsident der Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB), Reinhard Quast, bei einer Pressekonferenz vor dem Deutschen Baugewerbetag.
Energiebranche ruft nach Gipfel für Elektromobilität
Kurz vor Beginn des Autogipfels im Kanzleramt hat der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sich für einen eigenen Gipfel für E-Mobilität ausgesprochen. Es sei richtig, "sich jetzt mit der Politik und allen beteiligten Akteuren an einen Tisch zu setzen, um die Rahmenbedingungen für einen nachhaltigen Markterfolg der Elektromobilität zu gestalten", sagte BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae.
Lane: EZB sorgt weiter für günstige Finanzierungsbedingungen
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach den Worten ihres Chefvolkswirts Philip Lane für weiter gute Finanzierungsbedingungen sorgen. "Wir wissen, dass Europa jetzt darauf angewiesen ist, dass die EZB für günstige finanzielle Konditionen sorgt", sagte Lane in einem Interview mit dem portugiesischen Sender RTP3. Der EZB sei klar, dass für Unternehmen, private Haushalte und - besonders wichtig - Regierungen niedrige Zinsen und Zugang zu Krediten wichtig seien.
Frankreich bereitet Corona-Impfkampagne für Jahresbeginn vor
Frankreich bereitet eine Impfkampagne gegen das neuartige Coronavirus für den Jahresbeginn vor. Regierungssprecher Gabriel Attal sagte in Paris, dafür seien 1,5 Milliarden Euro vorgesehen. Allerdings will sich laut einer Umfrage fast jeder zweite Franzose nicht impfen lassen.
Trump erkundigt sich nach Möglichkeit für Militärschlag gegen Iran - Bericht
US-Präsident Donald Trump hat sich einem Medienbericht zufolge bei seinen wichtigsten Beratern nach Möglichkeiten für einen militärischen Angriff auf iranische Atomanlagen erkundigt. Bei einem Treffen im Oval Office am Donnerstag soll Trump unter anderem Vizepräsident Mike Pence sowie Außenminister Mike Pompeo gefragt haben, "ob er die Möglichkeit habe, in den kommenden Wochen gegen Irans wichtigsten Atomstandort vorzugehen", berichtete die New York Times.
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
November 17, 2020 07:30 ET (12:30 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.