DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
G20 sprechen über Corona, Umwelt und Handel
Die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) werden bei ihrem virtuellen Gipfeltreffen am Wochenende über die Coronavirus-Pandemie, aber auch über weitere Themen wie den Klimaschutz und den internationalen Handel beraten. Das kündigte Regierungssprecher Steffen Seibert bei einer Pressekonferenz in Berlin an. Thema sei "natürlich die Pandemie, in deren zweiter Welle zumindest wir in Europa und auch in Nordamerika stecken", sagte Seibert auf eine entsprechende Frage. Zudem sei das Thema "Klima, Umwelt, das Paris-Abkommen mit ambitionierten nationalen Kliamschutzplänen und Klimafinanzierungen" vorgesehen.
Höheres Kurzarbeitergeld wird bis Ende 2021 verlängert
Aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten durch die Corona-Pandemie wird das erhöhte Kurzarbeitergeld bis Ende nächsten Jahres verlängert. Der Bundestag beschloss dazu in zweiter und dritter Lesung mit den Stimmen der Koalitionsfraktion bei Enthaltung der Oppositionfraktionen das sogenannte Beschäftigungssicherungsgesetz von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD), mit dem auch die berufliche Weiterbildung verbessert werden soll. Ohne die Maßnahme wären die Sonderregelungen und befristeten Hinzuverdienstregelungen zum Kurzarbeitergeld Ende des Jahres ausgelaufen.
Gesetzliche Krankenkassen im dritten Quartal mit Milliardendefizit - FAZ
Die gesetzlichen Krankenkassen haben im dritten Quartal ein Defizit von mehr als 3 Milliarden Euro eingefahren nach einem Überschuss von fast 1,3 Milliarden im ersten Halbjahr, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). Das Minus in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) war im dritten Quartal insgesamt fast sechzehn Mal so groß wie vor Jahresfrist, als es 193 Millionen Euro betragen hatte, so der Bericht.
BFW warnt vor unkalkulierbaren Folgen von Mietrechtseingriff
Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) hat sich alarmiert über Pläne gezeigt, wegen der Coronavirus-Pandemie Eingriffe ins Mietrecht vorzunehmen. "Die Pläne von Bundesministerin Lambrecht zu gewerblichen Mietminderungen aufgrund der Corona-Pandemie wären ein Eingriff in die Vertragsfreiheit mit unkalkulierbaren Folgen", sagte BFW-Präsident Andreas Ibel. Nach Äußerungen der Justizministerin solle Corona durch eine gesetzliche Klarstellung regelmäßig als Störung der Geschäftsgrundlage durchgehen. Eine entsprechende Ankündigung hatte Lambrecht gegenüber der Funke-Mediengruppe gemacht.
Immobilienbranche warnt vor schärferem Berliner Mietendeckel
Die Immobilienwirtschaft hat vor der anstehenden Verschärfung des Berliner Mietendeckels am kommenden Montag gewarnt. Die Maßnahme verknappe den Wohnungsmarkt in der Hauptstadt und helfe vor allem Besserverdienenden, hieß es bei einer Online Pressekonferenz des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA). Die ZIA-Sprecherin für die Region Ost, Stefanie Frensch, verwies dazu auf eine Auswertung des Immobilienportals Immobilienscout24. Demnach hat sich das Angebot an Mietwohnungen in Berlin seit November 2019 um 41 Prozent reduziert, während die Preise um 6 Prozent anstiegen.
Fachkräftemangel in technischen Berufen wegen Corona geringer
Der Fachkräftemangel in den technischen Berufen hat sich durch die Rezession in der Corona-Pandemie deutlich verringert. Die Lücke an Arbeitskräften im Bereich von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ("Mint") fiel einer neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge im Oktober gegenüber dem langjährigen Mittel um 54 Prozent auf 108.700. Bei der letzten Untersuchung vom März lag der Rückgang noch bei 3 Prozent. Dennoch wird die Entwicklung nicht als Trendwende gedeutet.
Studie: Berliner Umland mit höchstem Wirtschaftswachstum bis 2030
Das Berliner und Münchner Umland sowie die Universitätsstädte Potsdam, Leipzig, Rostock, Darmstadt und Regensburg haben nach der Corona-Krise in Deutschland die besten Wachstumsaussichten. Das geht aus einer Langfristprognose des Forschungsinstituts Prognos hervor, die dem Handelsblatt vorliegt. Die Studie prognostiziert das Wirtschaftswachstum sowie die Beschäftigtenentwicklung in den 401 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten. Spitzenreiter ist der Landkreis Dahme-Spreewald. Unter anderem der neue Flughafen BER sorgen dort bis 2030 für einen prognostizierten Zuwachs von 28,3 Prozent.
VDMA: Polen und Ungarn schießen sich selbst und EU ins Knie
Die deutschen Maschinenbauer werfen Polen und Ungarn vor, mit ihrem Widerstand zum EU-Haushaltsplan sich selbst und der Europäischen Union ins Knie zu schießen. "Es ist unverantwortlich, dass die Regierungschefs von Polen und Ungarn auch nach dem Ratsgipfel an ihrem Veto festhalten. Zwei Mitgliedstaaten, die immens von der EU profitieren, blockieren hier nicht nur die Finanzierung der EU für die nächsten Jahre", erklärte Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer des VDMA. "Sie setzen auch ein völlig falsches Signal und sorgen für Unsicherheit."
Höhepunkt der zweiten Corona-Welle in Frankreich wohl überwunden
Der Höhepunkt der zweiten Corona-Welle in Frankreich ist offenbar überwunden: Das hat die nationale Gesundheitsbehörde Santé publique am Freitag festgestellt. "Selbst wenn alle Werte auf hohem Niveau bleiben, legt ihre Auswertung nahe, dass der epidemische Höhepunkt der zweiten Welle überschritten ist", heißt es in dem Wochenbericht der Behörde. Die abendlichen Ausgangssperren in Großstädten wie Paris oder Lyon seit Mitte Oktober und der vor drei Wochen verhängte landesweite Lockdown hätten eine "direkte Wirkung" gehabt, schreibt die Behörde weiter.
EU besorgt über weitgehenden Stillstand bei Post-Brexit-Gesprächen
Bei den Verhandlungen mit Großbritannien über ein Handelsabkommen nach dem Brexit ist noch kein Ende absehbar. Es gebe "greifbare Fortschritte" in einigen Bereichen, aber weiter deutliche Differenzen in anderen, sagte ein EU-Diplomat nach der Information der Mitgliedstaaten über den Gesprächsstand. Es gebe "wachsende Besorgnis, dass der Verhandlungsprozess nicht schnell genug vorankommt, um bis zur Frist am Jahresende eine Ratifizierung eines möglichen Abkommens zu garantieren".
EU will stärker in die Raumfahrt investieren
Die Europäische Union will ihre Raumfahrt-Programme stärken. Geplant sei "eine richtige europäische Strategie für den Zugang zum Weltall", sagte EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton vor Beginn des zehnten Weltraumrats der Europäischen Weltraumorganisation ESA. "Europa muss ein Hub für die Innovation in der Raumfahrt werden."
DJG/DJN/AFP/apo
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November 20, 2020 07:30 ET (12:30 GMT)
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