DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Stimmung der Verbraucher im Euroraum verschlechtert sich
Das Verbrauchervertrauen im Euroraum hat sich im November eingetrübt. Der von der EU-Kommission ermittelte Index verringerte sich um 2,1 auf minus 17,6 Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Stand von minus 18,0 prognostiziert. Für die EU-28 ging der Wert um 2,2 Punkte zurück auf minus 18,7. Der endgültige Indexstand des Verbrauchervertrauens für November wird in der kommenden Woche veröffentlicht.
Corona-Pandemie wird überragendes Thema beim G20-Gipfel - Kreise
Deutschland wird sich beim Gipfel der Staats- und Regierungschefs der G20 an diesem Wochenende für einen offenen und freien Handel sowie die Stärkung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) einsetzen, erklärte am Freitag ein deutscher Regierungsmitarbeiter. Insgesamt werde die Corona-Pandemie das überragende Thema sein, sagte der Regierungsvertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte. Bei den Gesprächen gehe es auch um die Folgen der Pandemie auf die Wirtschaft, auf Arbeitsplätze und das Klima.
Scholz dringt bei G20 auf Beteiligung an Impfallianz
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat einen "globalen Schulterschluss" für eine multilaterale Impfstoffallianz zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie gefordert. Einen entsprechenden Appell richtete Scholz nach eigenen Angaben bei einer Videokonferenz an seine Amtskollegen aus den 20 führenden Industrie- und Schwellenländern (G20).
Länder wollen Berichten zufolge Teil-Lockdown bis 20. Dezember verlängern
Angesichts der hohen Infektionszahlen wollen die Bundesländer offenbar die bestehenden Corona-Einschränkungen bis zum 20. Dezember verlängern und teilweise verschärfen. Das berichteten die Berliner Morgenpost und das Portal Business Insider am Freitag unter Berufung auf Informationen aus Länderkreisen. Im Gespräch ist demnach auch eine Verlängerung der Weihnachtsferien in den Januar hinein.
Timmermans hoffnungsvoll für Einigung auf EU-Finanzpaket
EU-Kommissionsvize Frans Timmermans zeigt sich am Freitag zuversichtlich, dass sich die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union noch bis Ende Dezember auf das Finanzpaket für die kommenden sieben Jahre verständigen. Trotz der Blockade von Polen und Warschau sei allen bewusst, was auf dem Spiel steht, erklärte Timmermans auf einer Bankenkonferenz in Frankfurt. Denn der Corona-Aufbaufonds sei zentral, um die von der Corona-Pandemie stark gebeutelten Länder wirtschaftlich wieder auf die Beine zu bringen.
Scholz "ziemlich zuversichtlich" für Einigung auf EU-Finanzpaket
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat sich optimistisch gezeigt, trotz der Blockade Ungarns und Polens noch während des bis Ende 2020 laufenden deutschen EU-Ratsvorsitzes eine Einigung im Streit um den EU-Finanzrahmen und den damit verbundenen Europäischen Aufbaufonds zu erreichen.
Ungarn hält Einigung im EU-Haushaltsstreit für möglich
Ungarns Regierungschef Viktor Orban hält trotz der verhärteten Fronten eine Einigung im EU-Haushaltsstreit für möglich. "Viele verschiedene Lösungen sind möglich, es ist nur eine Frage des politischen Willens", sagte Orban in einem Interview. Für Ungarn und Polen seien Einigungen akzeptabel, "die auf Grundlage rechtlicher Standpunkte und nicht durch politische Mehrheiten" erzielt würden. "Die Gespräche müssen weitergehen und am Ende werden wir eine Einigung erreichen, so läuft es normalerweise."
Weidmann: EZB kann klimapolitische Versäumnisse nicht kompensieren
Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Jens Weidmann nicht versuchen, mit ihrer Geldpolitik die klimapolitischen Versäumnisse anderer Akteure zu korrigieren. "Geldpolitik kann kein Ersatz für einen angemessenen CO2-Preis sein, und ich stehe Vorschlägen sehr kritisch gegenüber, die Geldpolitik aktiv zur Verfolgung klimapolitischer Ziele einzusetzen", sagte Weidmann laut veröffentlichtem Redetext beim virtuell stattfindenden European Banking Congress.
Eba: Bankkredite für 871 Mrd Euro unterlagen im Juni Moratorien
Die Banken in der EU haben nach Aussagen des Bankenregulierers Eba in erheblichem Umfang von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, ihren Kunden vorübergehend die Tilgung von Krediten zu erlassen. Nach Angaben der Eba unterlagen im Juni Kredite für 871 Milliarden Euro solchen Moratorien. Das waren 6 Prozent der insgesamt ausstehenden Kredite. 50 Prozent dieser Kredite waren vor September fällig, 85 Prozent vor Dezember. "Die Eba beobachtet diese Entwicklungen genau", teilte die Behörde mit.
EU hofft bei internationaler Zusammenarbeit auf neuen Schwung durch Biden
Die EU verspricht sich vom neuen US-Präsidenten Joe Biden eine Stärkung der internationalen Zusammenarbeit. Die künftige US-Regierung habe "sich bereits zu einer Verstärkung der multilateralen Kooperation verpflichtet", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitag vor dem G20-Gipfel am Wochenende. Die EU erwarte von Biden insbesondere "neuen Schwung" im Kampf gegen die Erderwärmung, nachdem sein Vorgänger Donald Trump das Pariser Klimaabkommen verlassen hatte.
Trump eröffnet in Michigan offenbar neue Front im Kampf um Machterhalt
Angesichts einer ganzen Reihe zurückgewiesener Klagen gegen seine Wahlniederlage weitet US-Präsident Donald Trump seine Strategie im Kampf um das Weiße Haus aus. Trump versucht Medienberichten zufolge nun offenbar, über politischen Druck in den Bundesstaaten eine Anerkennung des Wahlsiegs seines Herausforderers Joe Biden zu verhindern. Der neugewählte Präsident, dessen Wahlerfolg im Bundesstaat Georgia inzwischen bestätigt wurde, verurteilte Trumps Vorgehen und warf ihm Verantwortungslosigkeit vor.
+++ Konjunkturdaten +++
Kanada Sep Einzelhandelsumsatz +1,1% gg Aug
Kanada Sep Einzelhandelsumsatz ex Kfz +1,0% gg Aug
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November 20, 2020 13:00 ET (18:00 GMT)
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