BERLIN (dpa-AFX) - Die Länder wollen sich vor den Beratungen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag erneut über einen eigenen Vorschlag für das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie abstimmen. Dazu hatte es bereits am Wochenende mehrere Runden dazu gegeben. Das Ziel ist laut Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller (SPD), dabei einen längeren Zeitraum in den Blick zu nehmen: "Wir wollen mindestens in Phasen jetzt diverse Schritte festhalten bis zur Weihnachtszeit, dann über die Weihnachts- und Silvesterzeit - wie können da Verabredungen aussehen? - bis dann weit in den Januar hinein", sagte Müller am Sonntagabend im "heute journal" des ZDF.
Man wolle vermeiden, dass von Woche zu Woche neu entschieden werden müsse und immer neue Maßnahmen getroffen würden. "Und dafür gibt es auch einen Vorschlag, der jetzt deutlich langfristiger ist, als das, was wir bisher hatten", sagte Müller, der derzeit Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz ist. Die Länder beabsichtigen, sich auf einen gemeinsamen Vorschlag zu verständigen, über den am Mittwoch mit Merkel entschieden werden soll.
Im Rahmen des zunächst bis Ende November geltenden Teil-Lockdowns bleiben beispielsweise Restaurants ebenso geschlossen wie Theater, Museen, Konzerthäuser oder Schwimmbäder. Für die Berlinerinnen und Berliner gelten strenge Kontaktbeschränkungen.
Müller hat am Sonntag bereits eine Verlängerung des Teil-Lockdowns über Ende November hinaus in Aussicht gestellt. "Wir sind uns einig, dass schon viel erreicht wurde, aber nicht genug. Zwar konnte das exponentielle Wachstum ausgebremst werden, aber die Infektionszahlen sind weiterhin zu hoch", sagte er Deutschen Presse-Agentur. "Vor diesem Hintergrund ist es aktuell nicht vorstellbar, dass wir die zuvor beschlossenen Maßnahmen nun schon aufheben können."
Wie aus einer Beschlussvorlage für die Beratungen der Länder mit der Bundeskanzlerin hervorgeht, soll es auch weitere Maßnahmen an den Schulen geben. So sollen Schüler ab der 7. Klasse in Deutschland künftig auch im Unterricht Maske tragen. Gelten soll das für Schüler und Berufsschüler in Regionen mit deutlich mehr als 50 Neuansteckungen pro 100 000 Einwohnern innerhalb von 7 Tagen.
In der Beschlussvorlage wird für die Schulen auch eine Teststrategie vorgeschlagen: Tritt in einer Klasse ein Corona-Fall auf, soll diese zusammen mit den betroffenen Lehrkräften für fünf Tage in Quarantäne. Am fünften Tag soll es für alle einen Schnelltest geben. Fällt der negativ aus, kann die Klasse wieder zurück an die Schule./ah/DP/eas