DJ Union-Wirtschaftsflügel gegen geplante Frauenquote in Vorständen
BERLIN (Dow Jones)--Die geplante Einführung einer Frauenquote in Vorständen börsennotierter und paritätisch mitbestimmter Unternehmen stößt beim Wirtschaftsflügel der Unionsfraktion auf scharfe Kritik. "Wir brauchen ein Stoppschild, um die freiheitlich soziale Marktwirtschaft nicht durch noch mehr Überregulierung in Frage zu stellen. Deshalb werden wir alles dafür tun, um diese Vorstandsquote zu verhindern", sagte der Vizechef des Parlamentskreises Mittelstand (PKM), Hans Michelbach (CSU), der Saarbrücker Zeitung.
Zu befürchten sei, dass es sich bei der Vorgabe nur um eine Hintertür handele, "durch die die Quote dann auf immer mehr Betriebe ausgeweitet wird", so Michelbach. Am Ende seien dann auch die mittelständischen Unternehmen betroffen und nicht mehr nur die großen Aktiengesellschaften. "Die Union hat schon zu viele Grundsatzpositionen einem wankelmütigen Zeitgeist geopfert", kritisierte der CSU-Politiker.
Union und SPD haben sich am Freitag auf die Einführung einer Frauenquote verständigt. In Vorständen börsennotierter und paritätisch mitbestimmter Unternehmen mit mehr als drei Mitgliedern muss künftig ein Mitglied eine Frau sein. Für die Unternehmen mit Mehrheitsbeteiligung des Bundes wurden eine Aufsichtsratsquote von mindestens 30 Prozent und eine Mindestbeteiligung in Vorständen vereinbart.
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November 23, 2020 04:10 ET (09:10 GMT)
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