DJ HDE: Bekleidungshandel verliert 40 Prozent Umsatz
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Der innerstädtische Einzelhandel hat in der dritten Novemberwoche im Vergleich zum Vorjahr knapp ein Drittel seines Umsatzes verloren, der Bekleidungshandel sogar 40 Prozent. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter 580 Händlern hervor, wie der HDE mitteilte. Der Verband forderte deshalb von der Politik erneut die rasche Einbeziehung des Einzelhandels in die staatlichen Nothilfen. "Der Teil-Lockdown hinterlässt tiefe Spuren", erklärte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.
Die Kunden kämen nicht mehr in gewohnter Zahl in die Stadtzentren. "Das ist insbesondere im für die Händler für gewöhnlich umsatzstarken Weihnachtsgeschäft für viele Unternehmen existenzbedrohend." Greife die Politik jetzt nicht zeitnah mit Hilfsprogrammen ein, "dann überschreiten wir zeitnah den Kipppunkt, ab dem viele Händler nicht mehr zu retten sein werden", warnte er. Dann wären auch viele Innenstädte unwiederbringlich verloren.
Die staatlichen Novemberhilfen müssten auch für den Einzelhandel geöffnet werden, und zudem sollte die Bundesregierung die Kriterien bei den Überbrückungshilfen so anpassen, dass auch Händler mit ihren traditionell geringen Margen davon profitieren könnten. Bisher seien hier die Vorgaben für den notwendigen Umsatzverlust zu hoch angesetzt. Einzelhändler gerieten oft schon bei Umsatzeinbußen von 20 Prozent in Existenznot, so Genth.
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November 23, 2020 04:16 ET (09:16 GMT)
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