DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
STEUERERKLÄRUNG - Wegen der Corona-Pandemie soll es mehr Zeit für die Steuererklärung geben. Das fordert der Präsident der Bundessteuerberaterkammer, Hartmut Schwab, und verweist auf die Belastungen durch die Krise. Es brauche "ganz dringend eine gesetzlich geregelte Verlängerung der Fristen für die Abgabe der Jahressteuererklärungen 2019 von steuerlich Beratenen um sechs Monate", so Schwab. Hintergrund ist, dass viele Steuerberater derzeit mit den Anträgen auf Corona-Hilfen ausgelastet seien. Auch der Steuerzahlerbund plädiert deshalb für eine Fristverlängerung. Das Bundesfinanzministerium erklärte, dass es darüber in Kürze mit den Ländern beraten werde. (Handelsblatt)
NEUVERSCHULDUNG - Der Chef des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, hat die geplante deutliche Erhöhung der Neuverschuldung im kommenden Jahr kritisiert. "Die Ausdehnung der Neuverschuldung halte ich nicht für sinnvoll. Sie lädt dazu ein, Ausgaben zu erhöhen, auch wenn diese Ausgaben nicht erforderlich sind", sagte Fuest. "Gerade in einem Wahljahr ist das bedenklich", sagte Fuest. Die Koalition solle lieber abwarten, wie sich Ausgaben und Einnahmen entwickeln, und dann einen Nachtragshaushalt 2021 verabschieden. "Gleichzeitig wäre es wünschenswert Ausgaben und Steuersubventionen im Hinblick auf Kürzungsmöglichkeiten zu prüfen und vor allem das Ausgabenwachstum zu begrenzen", betonte der Top-Ökonom. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) will das Defizit 2021 auf mehr 160 Milliarden Euro erhöhen. Bisher geplant waren 96 Milliarden Euro. (Rheinische Post)
STAATSANLEIHEN - Die Corona-Krise lässt die Schulden vieler Länder drastisch anschwellen. Doch Investoren reißen sich förmlich um Staatsanleihen. Einer der Hauptgründe, die Marktexperten anführen: Wegen der niedrigen Zinsen wird die Schuldenlast insgesamt als verträglich angesehen. Außerdem wiegen sich die Anleger in Sicherheit, weil sie in Europa im Zuge des Corona-Wiederaufbaufonds an den Einstieg in eine Fiskalunion glauben. Die Hoffnung könnte allerdings trügerisch sein, warnen Strategen - und weisen auf erhebliche Risiken hin. (Handelsblatt)
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November 25, 2020 00:26 ET (05:26 GMT)
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