Anzeige
Mehr »
Sonntag, 06.07.2025 - Börsentäglich über 12.000 News
Surfen Sie die heißeste Edelmetall-Welle des Jahrzehnts! Dieses TOP-Unternehmen zündet nächste Wachstumsstufe!
Anzeige

Indizes

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Aktien

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Xetra-Orderbuch

Fonds

Kurs

%

Devisen

Kurs

%

Rohstoffe

Kurs

%

Themen

Kurs

%

Erweiterte Suche
Dow Jones News
910 Leser
Artikel bewerten:
(2)

EU-Bürgerbeauftragte kritisiert EU-Beratervertrag mit Blackrock

DJ EU-Bürgerbeauftragte kritisiert EU-Beratervertrag mit Blackrock

Von Dieter Holger und Dawn Lim

BRÜSSEL (Dow Jones)--Die EU-Kommission hat es einer hochrangigen EU-Beamtin zufolge versäumt, bei der Wahl von Blackrock als Berater für die Gestaltung der Bankenregulierung mögliche Interessenkonflikte angemessen zu berücksichtigen.

"Der Antrag eines Unternehmens auf Durchführung einer Studie, die in die Politik zur Regulierung der Geschäftsinteressen dieses Unternehmens einfließen soll, hätte eine wesentlich kritischere Prüfung durch die Kommission zur Folge haben müssen", sagte die Europäische Ombudsfrau Emily O'Reilly, zuständig für die Aufsicht. Die Europäische Ombudsfrau, oder Europäische Bürgerbeauftragte, kann Personen, Unternehmen oder Organisationen helfen, die mit der EU-Verwaltung Probleme haben.

Sie forderte die EU-Kommission auf, dringend ihre Richtlinien über die Auftragsvergabe in Bezug auf potenzielle Interessenkonflikte, die die Arbeit der Kommission beeinträchtigen könnten, zu aktualisieren. Sie leitete ihren Bericht an das Europäische Parlament weiter, das für die Gesetzgebung zuständig ist.

Anfang März beauftragte die Europäische Kommission eine Blackrock-Einheit damit, eine technische Analyse zu erstellen, wie ein regulatorischer Rahmen geschaffen werden kann, der Umwelt- und soziale Risiken für Banken berücksichtigt. Blackrock zählt Banken zu seinen Kunden.

Der Geschäftsbereich Finanzmarktberatung (FMA) des Unternehmens, der sich von seinem Geschäftsbereich Vermögensverwaltung unterscheidet, hat im vergangenen Jahr aufgrund seiner Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Zentralbanken mit verschiedenen Regierungen an politischen Maßnahmen gearbeitet. Blackrock ist der größte Vermögensverwalter der Welt mit einem verwalteten Vermögen von 7,8 Billionen Dollar.

"Die Europäische Kommission hat bereits öffentlich erklärt, dass die technische Qualität des Vorschlags der FMA die Grundlage für ihre Entscheidung bei der Vergabe des Mandats war", sagte Blackrock-Sprecher Marc Bubeck. Die FMA habe einen breiten und integrativen Ansatz verfolgt, der Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Banken, Aufsichtsbehörden und Marktpraktiker einschließe, und freue sich darauf, ihre Arbeit abzuschließen und der Kommission ihren Abschlussbericht vorzulegen.

Bericht hebt Interessenkonflikte bei Blackrock hervor 

Der Bericht der Ombudsfrau hebt Problembereiche hervor - zum einen, dass Blackrock ein finanzielles Interesse an den Entwicklungen auf dem Markt hat, für den das Unternehmen das Beratungsmandat hat, und zum anderen, dass Blackrock in der Lage war, andere Unternehmen zu unterbieten.

Man könne die Vergabe bestimmter Aufträge nicht einfach mit bürokratischer Routine handhaben, sagte O'Reilly. "Die Gleichbehandlung der Bieter ist wichtig, aber andere kritische Faktoren bei der Bewertung von Angeboten nicht angemessen zu berücksichtigen, dient letztlich nicht dem öffentlichen Interesse", so O'Reilly.

Blackrock war einer von neun Bewerbern für den Vertrag. Blackrock bot seine Leistung für 280.000 Euro an, der Auftrag hatte dem Bericht der Ombudsfrau zufolge einen geschätzten Wert von 550.000 Euro.

Die EU-Ombudsfrau empfahl, den Leitfaden zu Interessenkonflikten zu aktualisieren. Ihrem Bericht zufolge hatte die Vergabe des Auftrags aber nicht den Grad von Misswirtschaft in der Verwaltung oder Fehlverhalten der Kommission erreicht.

Ein Sprecher der Europäischen Kommission sagte, O'Reillys Bericht bestätige, dass die Kommission "die Regeln vollständig und fair anwendet", aber sie werde die Vorschläge prüfen und der Bürgerbeauftragten bis zum Ablauf der Frist Ende März antworten. "Die Kommission ist der Transparenz verpflichtet", sagte der Sprecher. "In diesem Sinne wird die Kommission in Kürze den Zwischenbericht von Blackrock veröffentlichen, sobald er vom Auftragnehmer vorgelegt wurde."

Bericht durch Beschwerden ausgelöst - Brief auch an von der Leyen 

Ausgelöst haben den Bericht drei Beschwerden einer Allianz unter anderem der Non-Profit-Organisation Change Finance und zwei Mitgliedern des Europäischen Parlaments.

Damien Careme, einer der zwei Europaparlamentarier, sagte, er und andere Kollegen der Grünen-Allianz hätten nach dem Bericht in einem zweiten Brief an die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, aufgefordert, den Vertrag mit Blackrock zu kündigen.

"Wir fordern auch eine Verschärfung der EU-Regeln zu Interessenkonflikten, damit sich ein solcher Skandal einfach nicht wiederholt", sagte Careme.

Blackrocks wachsender Einfluss beschäftigt Politiker weltweit. Als Vermögensverwalter wettet Blackrock darauf, dass mehr Menschen in Fonds investieren, die in Bezug auf Nachhaltigkeitsziele oder das Management von Umweltrisiken punkten. Blackrock hat Strategien, die ökologische, soziale und Governance-Erwägungen sowie nachhaltige Investitionen berücksichtigen, zu den Eckpfeilern seines künftigen Geschäfts erklärt. Das Unternehmen verfügt über eine große Palette solcher Fonds und hat Finanzsoftware-Tools entwickelt, die Investoren bei der Analyse von Umweltrisiken unterstützen sollen.

Gleichzeitig ist der Konzern ein wichtiger Indexanbieter von Fonds, die breite Märkte abbilden, und investiert auch über verschiedene Vehikel in Öl- und Gasunternehmen. Dies stößt bei einigen grünen Investoren und Umweltschützern auf Kritik.

"Um die Klimakatastrophe zu stoppen, muss die Finanzbranche sich von fossilen Brennstoffen trennen", sagte Jana Leutner, Analystin und Aktivistin bei Change Finance, die eine der Beschwerden gegen Blackrock koordinierte. "Starke Nachhaltigkeitsziele bei den Bankenregeln und eine Besteuerung umweltschädlicher Investitionen sind entscheidende Schritte auf dem Weg zu diesem Ziel."

Kontakt zu den Autoren: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/DJN/uxd/mgo

(END) Dow Jones Newswires

November 25, 2020 06:54 ET (11:54 GMT)

Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.

© 2020 Dow Jones News
Die USA haben fertig! 5 Aktien für den China-Boom
Die Finanzwelt ist im Umbruch! Nach Jahren der Dominanz erschüttert Donald Trumps erratische Wirtschaftspolitik das Fundament des amerikanischen Kapitalismus. Handelskriege, Rekordzölle und politische Isolation haben eine Kapitalflucht historischen Ausmaßes ausgelöst.

Milliarden strömen aus den USA – und suchen neue, lukrative Ziele. Und genau hier kommt China ins Spiel. Trotz aller Spannungen wächst die chinesische Wirtschaft dynamisch weiter, Innovation und Digitalisierung treiben die Märkte an.

Im kostenlosen Spezialreport stellen wir Ihnen 5 Aktien aus China vor, die vom US-Niedergang profitieren und das Potenzial haben, den Markt regelrecht zu überflügeln. Wer jetzt klug investiert, sichert sich den Zugang zu den neuen Wachstums-Champions von morgen.

Holen Sie sich den neuesten Report! Verpassen Sie nicht, welche 5 Aktien die Konkurrenz aus den USA outperformen dürften, und laden Sie sich das Gratis-PDF jetzt kostenlos herunter.

Dieses exklusive Angebot gilt aber nur für kurze Zeit! Daher jetzt downloaden!
Werbehinweise: Die Billigung des Basisprospekts durch die BaFin ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend zu informieren, insbesondere über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.