DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
RKI: Mehr als 22.200 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 22.200 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 22.268 neue Ansteckungsfälle erfasst. Die Zahl der Corona-Toten in Deutschland stieg nach RKI-Angaben um 389 auf 15.160.
Bund, Länder einigen sich auf Verlängerung des Teil-Shutdowns
Bund und Länder haben sich auf eine Verlängerung des Teil-Lockdowns und strengere Kontaktbeschränkungen bis Anfang Januar verständigt. Wegen der anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen reichten die bisherigen Beschränkungen nicht aus, erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Beratungen mit den Regierungschefs der 16 Bundesländer. In den kommenden Wochen werden private Zusammenkünfte im privaten und öffentlichen Raum weiter eingeschränkt. Maximal fünf Personen aus zwei Haushalten dürfen sich treffen, aktuell sind zehn Personen erlaubt. Lockerungen wird es dann um die Feiertage geben.
Weltärztepräsident: Lockerungen vor Weihnachten "problematisch"
Der Präsident des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hält die Fortsetzung der Corona-Beschränkungen bis kurz vor Weihnachten für richtig und fordert die Bürger auf, von den anschließenden Lockerungen nur sparsamen Gebrauch zu machen. "Ich halte die Maßnahmen im Grundsatz für richtig", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Sie sind eine Chance, endlich von den hohen Infektionszahlen runter zu kommen."
GfK: Zweite Welle trifft Konsumklima hart
Die Beschränkungen des "Lockdown light" haben die Verbraucherstimmung spürbar gedämpft. Die Konsumforscher der GfK ermittelten für Dezember einen Rückgang ihres Indikators zum Konsumklima auf minus 6,7 von revidierten minus 3,2 Punkten im Vormonat. Die Abschwächung fiel damit deutlicher als erwartet aus. Zunächst hatten sie für November noch einen Wert von minus 3,1 Zählern berichtet. Die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen hatten auf dieser Basis für Dezember lediglich einen Rückgang auf minus 5,5 Zähler angenommen.
Mehr als 2.400 Corona-Tote in den USA binnen 24 Stunden
In den USA sind binnen 24 Stunden mehr als 2.400 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Insgesamt seien 2.439 Corona-Todesfälle registriert worden, teilte die Johns-Hopkins-Universität mit. Dies sei der höchste Anstieg seit sechs Monaten. Bereits am Vortag hatte die Totenzahl, kurz vor dem wichtigen Familienfeiertag Thanksgiving, über 2.000 gelegen.
Trump begnadigt Ex-Sicherheitsberater Michael Flynn
US-Präsident Donald Trump hat seinen früheren Nationalen Sicherheitsberater Michael Flynn begnadigt, der sich in der Russland-Affäre schuldig bekannt hatte. Trump verkündete die "vollständige Begnadigung" Flynns im Kurzbotschaftendienst Twitter. Zugleich sprach er dem früheren General und seiner "wunderbaren Familie" "Glückwünsche" aus: "Ich weiß, dass ihr jetzt ein wahrhaft fantastisches Thanksgiving haben werdet."
Fed-Protokoll: Währungshüter diskutierten Wertpapierkaufprogramm
Die US-Währungshüter haben bei ihrer Ratssitzung am 4. und 5. November über ihre Käufe von Staatsanleihen und hypothekenbesicherten Wertpapieren diskutiert. Seit Juni hat die Federal Reserve monatlich für 80 Milliarden Dollar Staatsanleihen und für 40 Milliarden Dollar Hypothekenpapiere gekauft - ohne Tilgungen. Die Notenbanker haben erörtert, wie sie die Wirtschaft stärker unterstützen könnten - durch eine Anpassung der Wertpapierkäufe oder durch mehr Hinweise, wie lange sie diese Käufe voraussichtlich fortsetzen, wie aus dem Protokoll der Sitzung hervorgeht.
Nordea: Fed dürfte "Operation Twist" einleiten
Nordea hält nach der Veröffentlichung des jüngsten FOMC-Sitzungsprotokolls eine Neuauflage der "Operation Twist" von 2011 für sehr wahrscheinlich. Analyst Andreas Steno Larsen verweist in seinem Kommentar auf eine Passage in den "Minutes": "Unter Verweis auf die jüngsten Veränderungen am Wertpapierkaufprogramm der Bank of Canada urteilten viele Mitglieder, dass der Ausschuss (FOMC) das aktuelle Ausmaß an geldpolitischer Stützung aufrecht erhalten könnte, indem er die Restlaufzeit der Treasury-Käufe erhöht, zugleich aber ihr Volumen etwas verringert."
Bank of Korea bestätigt Zinsniveau - Wachstumsausblick erhöht
Die südkoreanische Zentralbank hat ihren Leitzins wie erwartet auf dem Rekordtief von 0,50 Prozent belassen. Zugleich erhöhte sie ihre Wachstumsprognose für 2020 leicht. Die Bank of Korea geht nun davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt um 1,1 Prozent schrumpfen wird, bisher hatte sie einen Rückgang um 1,3 Prozent erwartet. Zudem erwartet die Bank, dass die Inflationsrate des Landes in diesem Jahr durchschnittlich 0,5 Prozent betragen wird. Zuletzt wurde die Teuerung bei 0,4 Prozent gesehen.
Südkorea meldet stärksten Anstieg der Corona-Zahlen seit März
Südkorea hat den stärksten Anstieg der Corona-Infektionsfälle seit März gemeldet. Die Behörden registrierten 583 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. In den Wochen zuvor waren täglich nur jeweils zwischen 100 und 300 neue Fälle pro Tag gemeldet worden. Die jüngsten Fälle gehen nach Behördenangaben vor allem auf Ansteckungsherde in Büros, Schulen, Fitnessstudios und beim Militär im Großraum Seoul zurück.
DJG/DJN/AFP/apo
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November 26, 2020 03:00 ET (08:00 GMT)
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