DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Merkel: Haben ganz ohne Zweifel noch einmal schwierige Monate vor uns
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Bevölkerung zur Einhaltung der mit den Ministerpräsidenten vereinbarten Regelungen zur Eindämmung der Corona-Neuinfektionen aufgerufen und dies auch mit der Endlichkeit möglicher Finanzhilfen begründet. "Wir haben ganz ohne Zweifel noch einmal schwierige Monate vor uns", betonte Merkel in einer Regierungserklärung im Bundestag. Die Novemberhilfen für von der Schließung betroffene Unternehmen würden ergänzt durch Dezemberhilfen, bekräftigte sie.
Merkel stellt weitere Hilfen für Wirtschaft in Aussicht
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die deutschen Arbeitgeber in der Corona-Pandemie um weitere Unterstützung gebeten und zugleich weitere Hilfen in Aussicht gestellt. Da das Offenhalten von Schulen und Kitas weiter ein Schwerpunkt der Corona-Maßnahmen bleibe, "müssen wir an anderer Stelle Einschnitte machen", sagte Merkel anlässlich der Wahl von Rainer Dulger zum neuen Präsidenten der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Sie wisse, dass die Wirtschaft gleichwohl schwer unter den Folgen der Pandemie leide. "Wir arbeiten mit den Ländern an einer Verlängerung der Überbrückungshilfen."
Kanzleramtsminister erwartet Corona-Beschränkungen bis März
Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) geht davon aus, dass Corona-Beschränkungen bis ins Frühjahr Bestand haben werden und Hotels und Gaststätten wegen der Corona-Pandemie auch im Januar geschlossen bleiben. "Touristische Reisen dürfen auf keinen Fall stattfinden", sagte er in der RTL-Sendung "Guten Morgen Deutschland". Hotels und Restaurants seien jetzt zunächst bis zum 20. Dezember geschlossen, so Braun. "Aber wir gehen davon aus, dass wir das bis in den Januar hinein verlängern müssen", so Braun.
Koalition will 2021 über 180 Mrd Euro neue Schulden aufnehmen - Berichte
Infolge der Corona-Pandemie und des längeren Lockdowns plant die Bundesregierung im kommenden Jahr deutlich mehr Schulden aufzunehmen. Vorgesehen sind mehr als 180 Milliarden Euro zusätzlich, und damit über 20 Milliarden Euro mehr als bisher geplant, wie das Handelsblatt und die Süddeutsche Zeitung übereinstimmend berichten. Das deckt sich mit Schätzungen des FDP-Haushälters Otto Fricke, der am Mittwoch auf eine Nettokreditaufnahme "in Richtung 180, wenn nicht 190 Milliarden im nächsten Jahr" getippt hatte.
DIW: Wirtschaftsleistung bricht ein, aber nicht so massiv wie im Frühjahr
Die zweite Corona-Welle macht der deutschen Wirtschaft zunehmend zu schaffen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erklärte am Donnerstag, dass die Wirtschaftsleistung einbreche, aber der Einbruch dennoch nicht so massiv sei wie im Frühjahr. Das Institut erwartet für das Schlussquartal eine Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um mindestens 1 Prozent. Das DIW-Konjunkturbarometer gibt im November zudem weiter nach und liegt mit 101 Punkten noch einmal um 4 Punkte niedriger als vor einem Monat.
IMK: Verlängerter Teil-Lockdown wird die Konjunktur leicht dämpfen
Die Verlängerung des Teil-Lockdowns wird nur kleine Bremsspuren in der deutschen Wirtschaft hinterlassen, erklärte der wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, Sebastian Dullien. Insgesamt rechnet das Institut damit, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal 2020 nur leicht zurückgeht oder "mit etwas Glück" sogar lediglich stagniert.
IAB-Arbeitsmarktbarometer steigt im November trotz Lockdown
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im November um 0,4 Punkte auf 100,5 Zähler gestiegen. Damit verblieb der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im leicht positiven Bereich und signalisierte trotz des Lockdowns bessere Aussichten für den Arbeitsmarkt. Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers legte im November im Vergleich zum Vormonat um 0,9 auf 99,0 Punkte zu. "Die Beschäftigung wird im zweiten Lockdown nicht noch einmal einbrechen", sagte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs.
EZB: Kreditvergabe an Unternehmen wächst im Oktober langsamer
Das Wachstum der Buchkreditvergabe an nicht-finanzielle Unternehmen im Euroraum hat sich im Oktober verlangsamt. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) erhöhte sich die Kreditvergabe mit einer Jahresrate von 6,8 (September: 7,1) Prozent. Das Volumen der an private Haushalte ausgereichten Kredite wuchs mit einer unveränderten Jahresrate von 3,1 Prozent, worunter die Kredite für den Hauskauf ebenfalls unverändert um 4,5 Prozent zunahmen und die Konsumentenkredite wie schon im Vormonat um 0,1 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats lagen.
Schwedens Notenbank bestätigt Nullzins und erhöht Kaufprogramm
Die schwedische Zentralbank hat ihren Leitzins bei Null bestätigt und ihre frühere Prognose bekräftigt, dass der Zinssatz mindestens bis Ende 2023 unverändert bleiben dürfte. Zugleich stockte die Riksbank ihr Kaufprogramm auf und verlängerte die Laufzeit um ein Jahr bis zum 31. Dezember 2021. Damit wolle sie die Bedingungen für eine wirtschaftliche Erholung verbessern und die Inflation in Richtung des Ziels steigen lassen, begründete die Notenbank.
+++ Konjunkturdaten +++
Frankreich/Verbrauchervertrauen Nov 90 (Okt: 94)
Frankreich/Verbrauchervertrauen Nov PROGNOSE: 92
Schweden Nov Verbrauchervertrauen 88,3 (Okt: 89,2)
Schweden Nov Verbrauchervertrauen PROGNOSE: 87,5
DJG/DJN/AFP/apo
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November 26, 2020 07:30 ET (12:30 GMT)
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