DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
FEIERTAGSHINWEIS
FREITAG: In den USA findet ein verkürzter Handel statt. Der Aktienmarkt schließt bereits um 19 Uhr MEZ, der Anleihemarkt um 20 Uhr MEZ.
TAGESTHEMA
Die von Bund und Ländern am Mittwoch beschlossenen verabredeten Lockerungen für die Zeit von Weihnachten bis Silvester bei den Kontaktbeschränkungen für private Zusammenkünfte sollen nicht in Berlin gelten. Das beschloss der Senat, wie Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) bei einer Pressekonferenz bekanntgab. Nach seinen Angaben sollen sich in Berlin über die Feiertage maximal fünf Personen plus Kinder treffen dürfen, allerdings anders als in der übrigen Zeit aus mehreren Haushalten. "Wir wollen mit dieser Regelung auch durch die Weihnachtszeit gehen und durch die Feiertagszeit gehen", sagte Müller zu dem Beschluss von Bund und Ländern, nach dem sich künftig nur noch fünf Personen und Kinder treffen dürfen. "Wir orientieren uns für die Feiertagszeit dann an der Bundesebene in der Formulierung, aber wir wollen, dass sich deutlich weniger Personen begegnen können, als das im Moment auf der Bundesebene festgehalten ist." Zudem werde die Maskenpflicht auf belebten Plätzen ausgeweitet.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
DIVIDENDENABSCHLAG
Name Dividende Gea Group AG 0,43 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
- DE 08:00 Import-/Exportpreise Oktober Importpreise PROGNOSE: 0,0% gg Vm/-4,2% gg Vj zuvor: +0,3% gg Vm/-4,3% gg Vj - FR 08:45 Verbraucherpreise November (vorläufig) PROGNOSE +0,1% gg Vm/ 0,0% gg Vj zuvor: 0,0% gg Vm/ 0,0% gg Vj HVPI PROGNOSE 0,0% gg Vm/ 0,0% gg Vj zuvor: 0,0% gg Vm/+0,1% gg Vj 08:45 Privater Verbrauch Oktober PROGNOSE +5,0% gg Vm/+3,5% gg Vj zuvor: -5,1% gg Vm/-1,3% gg Vj - EU 11:00 Index Wirtschaftsstimmung November Wirtschaftsstimmung Eurozone PROGNOSE: 86,5 zuvor: 90,9 Industrievertrauen Eurozone PROGNOSE: -10,5 zuvor: - 9,6 Verbrauchervertrauen Eurozone PROGNOSE: -17,6 Vorabschätzung: -17,6 zuvor: -15,5
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:00 IT/Auktion 0,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Februar 2026 im Volumen von 2 Mrd bis 2,5 Mrd EUR Auktion 0,90-prozentiger Anleihen mit Laufzeit April 2031 im Volumen von 2,5 Mrd bis 3 Mrd EUR Auktion neuer und variabel verzinster Anleihen mit Laufzeit April 2026
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 13.266,00 0,03 S&P-500-Indikation 3.627,50 0,15 Nasdaq-100-Indikation 12.172,50 0,14 Nikkei-225 26.653,15 0,44 Schanghai-Composite 3.367,27 -0,07 +/- Ticks Bund -Future 175,57 -2 Vortag: INDEX Schluss +/- % DAX 13.286,57 -0,02 DAX-Future 13.268,00 -0,21 XDAX 13.275,24 -0,21 MDAX 29.146,11 0,40 TecDAX 3.085,48 1,17 EuroStoxx50 3.510,94 -0,03 Stoxx50 3.083,48 0,01 Dow-Jones 29.872,47 -0,58 (Mi.) S&P-500-Index 3.629,65 -0,16 (Mi.) Nasdaq-Comp. 12.094,40 0,48 (Mi.) EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 175,56% +34
FINANZMÄRKTE
EUROPA
AUSBLICK: Mit einer kaum veränderten Handelseröffnung an den europäischen Börsen rechnen Marktteilnehmer am "Black Friday". So stellt IG den DAX am Morgen bei 13.285 Punkten nach einem Schluss am Vortag bei 13.287 Zählern. Von der Wall Street fehlen mit den Thangsgiving-Feiertag am Donnerstag und dem verkürzten Handel am Freitag die Impulse. Sorgen bereitet den Anlegern vor allem die aktuelle Corona-Welle. In Deutschland ist die Marke von einer Million Corona-Infektionen überschritten worden.
RÜCKBLICK: Kaum verändert - Wenig Bewegung und dünne Umsätze am Aktienmarkt, weil die US-Amerikaner Thanksgiving feierten. Der Einzelhandelsumsatz an diesen Tagen mit der Rabattschlacht "Black Friday" in den USA könnte die nächsten Impulse setzen, denn er stellt einen wichtigen Gradmesser für den US-Konsum dar. Der britische Aktienmarkt hinkte den übrigen Börse in Europa hinterher. Der Countdown für das Ende der Übergangszeit beim Austritt Großbritanniens aus der EU tickt langsam herunter. Eine Einigung ist aber weiter nicht in Sicht. Auch ohne harten Brexit droht der britischen Wirtschaft coronabedingt der größte Jahreseinbruch seit über drei Jahrhunderten. Anleger reagierten mit Abschlägen von 3,5 Prozent auf den Strategieplan von Repsol. Analysten sprachen von ambitionierten Zielen.
DAX/MDAX/TECDAX
Kaum verändert - Der DAX handelte in einer Spanne von nur 41 Punkten. Nachdem Cliq Digital dieses Jahr bereits mehrfach den Ausblick angehoben hatte, wurde das Unternehmen nun erneut optimistischer. An der Börse hat sich der Wert dieses Jahr bereits vervielfacht, am Donnerstag ging es um 4,6 Prozent nach oben. Die Aktie von Aixtron stieg um 4,3 Prozent. Positiv wurde die Aufnahme des Wertes auf die Auswahlliste der DZ Bank gewertet. Aixtron sei fundamental gut aufgestellt, verfüge über hohe liquide Mittel und habe keine Bankverbindlichkeiten, so das Urteil der Analysten.
XETRA-NACHBÖRSE
Im Handel mit deutschen Aktien hat sich nach Xetra-Schluss bis 19:00 Uhr nicht viel getan, wie ein Händler erläuterte. Auffällige Werte seien keine zu identifizieren gewesen. Dass die Allianz versicherten Gastronomen wegen der Corona-Ausfälle keine volle Entschädigung gewährt, stützte den Kurs nicht. Die Aktie wurde 0,5 Prozent tiefer getaxt. Auch Medios reagierten nicht auf den Zukauf. Die Gesellschaft gab am Abend die Übernahme des pharmazeutischen Großhändlers Cranach Pharma bekannt.
USA / WALL STREET (Mittwoch)
Uneinheitlich - Nach der Rekordjagd des Vortages hat die Wall Street eine Verschnaufpause eingelegt. Im Vorfeld des Feiertages "Thanksgiving" am Donnerstag und dem verkürzten Handel am Freitag sprachen Händler von Gewinnmitnahmen und Zurückhaltung vor dem langen Wochenende. Zudem wurde die Aussicht auf eine mittelfristige Erholung der Wirtschaft von den kurzfristig mauen Aussichten getrübt. Die Krankenhauseinweisungen in den USA erreichten den 15. Tag in Folge Rekordniveau. Wie es um die Konjunktur aktuell bestellt ist, blieb unklar, denn die US-Konjunkturdaten lieferten kein einheitliches Bild. HP hat die Erwartungen übertroffen und kündigte eine Dividendenerhöhung an. Die Aktie legte um 2,3 Prozent zu. Dell verloren dagegen 1,4 Prozent. Auch hier wurden die Marktprognosen übertroffen, doch machte der Konzern keine Angaben über die Abspaltung der Tochter VMware. Diese legte ebenfalls Quartalszahlen vor. Die Titel verloren 5,9 Prozent. Ein mögliches Interesse von Salesforce an Slack sorgte bei der Aktie des Messengerdienstes für ein Plus von 37,6 Prozent. Salesforce verloren 5,4 Prozent. Gap brachen um 19,6 Prozent ein. Der Mode-Einzelhändler enttäuschte mit stagnierenden Umsätzen.
Staatsanleihen stagnierten nach den jüngsten Abgaben. Die Rendite zehnjähriger Papiere gewann 0,1 Basispunkte auf 0,88 Prozent.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Do, 17:59 Uhr % YTD EUR/USD 1,1925 +0,13% 1,1910 1,1908 +6,3% EUR/JPY 123,96 -0,18% 124,18 124,16 +1,7% EUR/CHF 1,0801 +0,01% 1,0800 1,0794 -0,5% EUR/GBP 0,8920 +0,03% 0,8917 0,8917 +5,4% USD/JPY 103,95 -0,30% 104,26 104,25 -4,4% GBP/USD 1,3370 +0,10% 1,3357 1,3355 +0,9% USD/CNH 6,5760 +0,10% 6,5695 6,5658 -5,6% Bitcoin BTC/USD 17.255,18 0,404 17.185,76 16.619,76 +139,3%
Nach dem Absturz am Vortag zeigt sich Bitcoin am Morgen leicht erholt und notiert wieder über 17.000 Dollar. Während sich im Euro-Dollar-Paar wenig bewegt, legt der Yen etwas zu. Teilnehmer führen dies auf die gestiegene Vorsicht am Markt zurück.
Am Donnerstag bewegte sich der Dollar bis zum frühen Abend kaum. Bitcoin hatte da schon mehr zu bieten, nachdem die Kryptowährung am Vortag je nach Anbieter noch auf Rekordhöhen oder zumindest in die Nähe solcher gestiegen war. Der Kurs brach um über 10 Prozent klar unter die Marke von 17.000 US-Dollar ein. Im Handel verwies man auf Spekulationen, die USA könnten den Kryptomarkt stärker regulieren.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,87 45,71 -1,8% -0,84 -19,9% Brent/ICE 47,71 47,80 -0,2% -0,09 -22,3%
Der Markt könne trotz der zuletzt verbesserten Nachfrageprognosen mit den Impftstoffhoffnungen nicht ignorieren, dass die kurzfristige Erdölnachfrage schwach bleiben werde, hieß es. Daran führe angesichts der Lockdowns kein Weg vorbei. Daran dürfte auch eine mögliche Verlängerung der Förderkürzungen durch die Opec nichts ändern. Zudem lade die jüngste Hausse bei den Preisen zu Gewinnmitnahmen ein. WTI verbilligte sich im elektronischen US-Handel um 1,6 Prozent auf 44,99 Dollar, Brent um 1,7 Prozent auf 47,76 Dollar.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.807,48 1.811,05 -0,2% -3,58 +19,1% Silber (Spot) 23,17 24,13 -4,0% -0,95 +29,8% Platin (Spot) 957,50 966,00 -0,9% -8,50 -0,8% Kupfer-Future 3,37 3,36 +1,7% +0,06 +19,1%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
November 27, 2020 01:30 ET (06:30 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
Gold legte leicht zu. Doch solange Geld aus den Gold-ETF fließe, sei an eine Erholung des zuletzt eingebrochenen Goldpreises nicht zu denken, hieß es im Handel. Laut Commerzbank wurden in neun der vergangenen zehn Handelstagen bei ETF rund 80 Tonnen pro Tag abgezogen. Es drohe der höchste Monatsverlust seit rund vier Jahren. Dennoch dürfte das Edelmetall von den geldpolitischen und fiskalischen Stimuli profitieren. Die Feinunze verteuerte sich am frühen Abend um 0,2 Prozent auf 1.803 Dollar am Spotmarkt.
MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR
CORONA-PANDEMIE
- In Deutschland ist die Marke von einer Million Corona-Infektionen
überschritten worden.
- Die französischen Skigebiete können in den Weihnachtsferien
öffnen, die Skilifte bleiben allerdings geschlossen.
SONNTAGSFRAGE
Die Unionsparteien haben sich im aktuellen ARD-"Deutschlandtrend" leicht verschlechtert. Sie erreichten in der Umfrage des Instituts infratest dimap 35 Prozent, ein Prozentpunkt weniger als zuvor. Die Grünen verbesserten sich um einen Punkt auf 21 Prozent. Die SPD folgt mit unverändert 15 Prozent auf dem dritten Platz. Für die AfD werden 11 Prozent vorhergesagt (plus eins). Es folgen die Linke (unverändert) und die FDP (plus eins) mit jeweils 7 Prozent. Mehrheiten gäbe es im Bundestag demnach für Schwarz-Grün sowie knapp auch für Schwarz-Rot.
SCHULDEN DEUTSCHLAND
Der Bund plant für 2021 angesichts der Coronavirus-Pandemie und der damit verbundenen Finanzhilfen eine Neuverschuldung von 179,82 Milliarden Euro. Das ist das Ergebnis der Beratungen der Haushaltsexperten der Bundestagsfraktionen.
ENERGIEPOLITIK DEUTSCHLAND
Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will nicht nur die Herstellung von grünem Wasserstoff von der EEG-Umlage befreien, sondern plant auch deutliche Rabatte für fossile Produktionsverfahren. Das geht aus einer Formulierungshilfe hervor, die noch im parlamentarischen Verfahren in die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2021) eingefügt werden soll.
EU / TÜRKEI
Das EU-Parlament hat sich insbesondere mit Blick auf die Situation in Nordzypern für einen harten Umgang mit der Türkei ausgesprochen. In einer am Donnerstag mit sehr großer Mehrheit angenommenen Entschließung prangern die Abgeordneten "Provokationen" und ein "illegales Vorgehen" der türkischen Regierung auf der Mittelmeerinsel an. Vom Rat der EU-Staaten fordern sie, darauf "mit harten Sanktionen zu reagieren".
US-PRÄSIDENTSCHAFT
US-Präsident Donald Trump will das Weiße Haus verlassen, sollte das Wahlkollegium den Demokraten Joe Biden Mitte Dezember zum neuen US-Präsidenten bestimmen.
ALLIANZ / GASTGEWERBE
Gastronomen, die sich bei der Allianz gegen die Schließung ihres Betriebs versichert haben, können im Corona-Lockdown nicht mit einer vollen Entschädigung rechnen. Das sagte der Allianz-Deutschland-Chef Klaus-Peter Röhler der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
EY / WIRECARD
Die Befragung des KPMG-Prüfers Alexander Geschonneck in der Sitzung des Wirecard-Untersuchungsausschusses hat nach Darstellung von Ausschussmitgliedern den Druck auf den jahrelangen Abschlussprüfer EY erhöht. "Der Auftritt von Alexander Geschonneck hat sehr klar die eklatanten Defizite bei den Jahresabschlussprüfungen der Wirecard AG offen gelegt", sagte der Grünen-Politiker Danyal Bayaz.
MEDIOS
kauft den spezialisierten pharmazeutischen Großhändler Cranach Pharma GmbH von der BMSH GmbH. Damit wolle sich Medios eine stärkere Positionierung als Komplettanbieter im Bereich Specialty Pharma verschaffen, teilte das Unternehmen mit.
ASKLEPIOS KLINIKEN
Die Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA hat in den ersten neun Monaten 2020 unter der Pandemie gelitten, wenngleich die Erstkonsolidierung des zugekauften Wettbewerbers Rhön-Klinikum den Umsatz wachsen ließ. Der Umsatz der Gruppe erreichte 3,071 Milliarden Euro, nachdem Asklepios vor Jahresfrist ohne Rhön 2,637 Milliarden Euro umgesetzt hatte. Abschreibungen und höhere Zinsen ließen das operative Konzernzwischenergebnis EAT aber auf 57,5 Millionen Euro schrumpfen, nachdem Asklepios im Vorjahr ohne Rhön 84 Millionen Euro verdient hatte.
ASTRAZENECA
Im Rennen um einen Corona-Impfstoff hat der Chef des britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astrazeneca eine "zusätzliche Studie" für den Wirkstoff des Unternehmens angekündigt. Diese sei erforderlich, nachdem Fragen über die Wirksamkeit des Impfstoffes aufgekommen seien, sagte Pascal Soriot am Donnerstag. Astrazeneca hatte am Montag verkündet, sein Wirkstoff habe in Studien eine Wirksamkeit von 70 Prozent gezeigt. Die Impfstoffe der Konkurrenz von Pfizer, die zusammen mit dem Mainzer Unternehmen Biontech arbeiten, sowie Moderna sind jedoch zu über 90 Prozent wirksam.
BBVA / BANCO DE SABADELL
Eine Fusion der spanischen Banken BBVA und Banco de Sabadell ist vom Tisch. Keine zwei Wochen nach Bekanntwerden der Gespräche habe das Board von Banco de Sabadell beschlossen, die Gespräche mit dem weitaus größeren Partner abzubrechen, teilte die Bank mit. Auch die BBVA meldete das Ende der Gespräche.
SAINT-GOBAIN
erwartet im zweiten Halbjahr 2020 bereinigt einen höheren operativen Gewinn als im Vorjahreszeitraum. Zudem kündigte der Konzern an, für 2020 eine Dividende von unverändert 1,33 Euro zahlen zu wollen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf/raz
(END) Dow Jones Newswires
November 27, 2020 01:30 ET (06:30 GMT)
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