DJ Neuer Digitalisierungsindex sieht IKT-Branche und Maschinenbau vorn
BERLIN (Dow Jones)--Das Bundeswirtschaftsministerium hat anlässlich des Digital-Gipfels 2020 einen neuen Index vorgestellt, der von nun ab jährlich den Digitalisierungsstand der Wirtschaft anzeigen soll. Am weitesten fortgeschritten bei der Digitalisierung sind demnach aktuell die Informations- und Kommunikationsbranche (IKT), der Fahrzeugbau und die Branchen Elektrotechnik und Maschinenbau, erklärte das Ministerium. Vergleichsweise niedrig sei der Digitalisierungsgrad im Tourismus, Handel und in der Logistik.
Das Ministerium erhofft sich, dass Politik und Wirtschaft mit dem neuen Digitalisierungsindex zukünftig ihre Maßnahmen zur Stärkung der Digitalisierung in Deutschland noch gezielter ausrichten können. Anhand von 37 Indikatoren erfasst und quantifiziert der neue Index den bisher erreichten Stand. Analysiert werden die Unterschiede zwischen Branchen, Unternehmensgrößen, Gruppen von Bundesländern und Regionstypen.
"Wir sehen, dass es beim Grad der Digitalisierung zwischen den Branchen enorme Unterschiede gibt. Auch kleine und mittlere Unternehmen schöpfen ihre Digitalisierungspotentiale noch nicht in vollständigem Umfang aus", erklärte Thomas Jarzombek, Beauftragter des Bundeswirtschaftsministeriums für die Digitale Wirtschaft und Startups. Hier wolle das Ministerium mit seinen Programmen wie "Digital Jetzt" und den Mittelstand 4.0 Kompetenzzentren im ganzen Land helfen.
Große Unternehmen deutlich weiter
Die Untersuchung zeige zudem, dass Großunternehmen mit mehr als 249 Beschäftigten einen deutlich höheren Digitalisierungsgrad aufweisen als mittelständische Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten. Kleine Unternehmen, die bis zu 49 Angestellte haben, weisen insgesamt noch das größte Digitalisierungspotenzial auf. Süddeutschland stehe beim Digitalisierungsgrad an der Spitze. Auch Ballungsgebiete wie Berlin, Dresden, Hannover, Hamburg, München und Köln erreichten sehr hohe Werte.
Die nächsten Ergebnisse zum Digitalisierungsindex sollen im Herbst 2021 vorliegen. Das Ministerium will zudem auf Seite www.de.digital künftig regelmäßig neue Informationen zum Stand der Digitalisierung in Deutschland sowie zur Umsetzung von Initiativen und Projekten bereitstellen.
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November 30, 2020 05:04 ET (10:04 GMT)
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