DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Bundesländer melden für November sehr niedrige Inflation
Die gesenkte Mehrwertsteuer und fallende Energiekosten sorgen im November für eine äußerst niedrige Inflation in Deutschland. In einer Reihe von Bundesländern sanken die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat, wie die Statistischen Landesämter mitteilten. Die jährlichen Inflationsraten lagen knapp über oder unter null Prozent. So sanken etwa in Sachsen die Verbraucherpreise um 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat, die jährliche Inflationsrate betrug lediglich 0,1 Prozent.
Bankenverband: BIP dürfte im vierten Quartal um 1 Prozent sinken
Der Bundesverband deutscher Banken erwartet wegen der Folgen der Coronavirus-Pandemie und des verlängerten Teil-Lockdowns in Deutschland für das vierte Quartal 2020 einen "empfindlichen Dämpfer" bei der deutschen Wirtschaftsleistung. "Wir befürchten Stand heute, dass das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal um 1 Prozent gegen Vorquartal sinken wird", sagte der Chefvolkswirt des Bankenverbandes, Volker Hofmann, bei einer Online-Veranstaltung des Verbandes. Im nächsten Jahr seien aber bis zu rund 4,5 Prozent "erreichbar".
BA-Stellenindex steigt im November leicht
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) ist im November leicht gestiegen. Dieser Indikator für die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland legte um 1 Punkt auf 99 Zähler zu, wie die Bundesagentur mitteilte. "Auswirkungen des Teil-Lockdowns im November sind in Form einer Abflachung des Anstiegs zu spüren", erklärte die BA. "Das geht insbesondere auf weniger neu gemeldete Stellen zurück." Den Vorjahreswert unterschreitet der BA-X immer noch deutlich um 21 Punkte.
Ifo-Institut: Kurzarbeit stiegt erstmals seit Monaten wieder
Erstmals seit Monaten hat sich im November der Anteil der Firmen mit Kurzarbeit wieder erhöht. Im November waren 28 Prozent der Unternehmen, die an der Ifo-Konjunkturumfrage teilnehmen, davon betroffen, wie das Münchner Institut mitteilte. Im Oktober waren es 24,8 Prozent.
Bundesländer kommen beim Aufbau von Impfzentren gut voran
Beim Aufbau von Corona-Impfzentren kommen die Bundesländer nach Einschätzung des Technischen Hilfswerks (THW) gut voran. In allen Ländern werde mit Hochdruck daran gearbeitet, sagte THW-Präsident Gerd Friedsam im RBB-Inforadio. Ziel sei es, bis Mitte Dezember möglichst viele Impfzentren einsatzbereit zu haben.
Neuer Digitalisierungsindex sieht IKT-Branche und Maschinenbau vorn
Das Bundeswirtschaftsministerium hat anlässlich des Digital-Gipfels 2020 einen neuen Index vorgestellt, der von nun ab jährlich den Digitalisierungsstand der Wirtschaft anzeigen soll. Am weitesten fortgeschritten bei der Digitalisierung sind demnach aktuell die Informations- und Kommunikationsbranche (IKT), der Fahrzeugbau und die Branchen Elektrotechnik und Maschinenbau, erklärte das Ministerium. Vergleichsweise niedrig sei der Digitalisierungsgrad im Tourismus, Handel und in der Logistik.
Scholz: Corona-Überbrückungshilfen gibt es bis mindestens Juni
Die Corona-Überbrückungshilfen der Bundesregierung wird es für die Wirtschaft noch "mindestens bis zum Juni des nächsten Jahres geben", sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz am Sonntagabend im ZDF. Er zeigte sich zuversichtlich, dass Deutschland wirtschaftlich gut durch die Corona-Krise kommen wird. Man sei "gut vorbereitet".
Altmaier stellte Änderungen der Lockdown-Hilfen in Aussicht
Auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat am Montag Änderungen bei den staatlichen Hilfen für die von der Corona-Lockdown betroffene Wirtschaft in Aussicht gestellt. Zuvor hatten sich Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) und Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) ähnlich zu den November- und Dezemberhilfen geäußert. Der Bund hat die von dem Teil-Lockdown betroffenen Unternehmen zugesagt, einen Großteil der dadurch ausgelösten Umsatzverluste für den November und Dezember auszugleichen.
Koalition einigt sich auf Homeoffice-Pauschale von 5 Euro pro Tag - FAZ
Union und SPD haben sich nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) auf eine steuerliche Entlastung für das coronabedingte Homeoffice geeinigt. Die Finanzpolitiker der Koalition haben sich demnach auf eine neue Steuerpauschale von 5 Euro je Tag verständigt, höchstens 600 Euro im Jahr. Das Bundesfinanzministerium hat die damit verbundene Entlastung der Bürger auf 1 Milliarde Euro beziffert, zunächst war es noch von 1,5 Milliarden Euro ausgegangen.
Banken schlagen Maßnahmen für Aufschwung nach Corona vor
Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) hat vor dem Hintergrund der Corona-Krise fünf wirtschaftspolitische Vorschläge vorgelegt, um "die gewaltigen Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft besser in den Griff zu bekommen". Die Vorschläge umfassen nach Angaben des Bankenverbandes einen Ausbau des steuerlichen Verlustrücktrags, das Vorantreiben der europäischen Kapitalmarktunion, mehr Investitionen in Forschung und Entwicklung, eine geänderte Förderpolitik und mehr Handlungsspielräume für die Banken bei der Kreditvergabe.
Österreichs BIP wächst im dritten Quartal um 12,0 Prozent
Die österreichische Wirtschaft hat im dritten Quartal einen großen Teil des Einbruchs im zweiten Quartal wieder aufgeholt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs saison- und arbeitstagbereinigt um 12,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie die Statistik Austria berichtete. Im zweiten Quartal war die Wirtschaft um 11,6 Prozent eingebrochen.
Italien legt weiteres Corona-Hilfspaket für seine Wirtschaft auf
Mit einem weiteren Milliardenpaket stemmt sich Italien gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie. Wie die Regierung in Rom mitteilte, ermöglicht dieses vierte Hilfspaket im Umfang von 8 Milliarden Euro den besonders hart von der Pandemie getroffenen Unternehmen einen Aufschub bei den Steuerzahlungen.
EZB-Präsidentin Lagarde plädiert für digitalen Euro
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat sich für die Einführung eines digitalen Euro ausgesprochen. "Ein digitaler Euro wäre eine Ergänzung des Bargelds, und er würde dafür sorgen, dass Konsumenten weiterhin ungehinderten Zugang zu Zentralbankgeld in einer Form haben, die ihren sich entwickelnden digitalen Zahlungsbedürfnissen entspricht", schrieb Lagarde in einem Beitrag für das Magazin "L'ENA hors les murs".
Brüssel will US-Präsident Biden umfassenden Neustart der Beziehungen anbieten
Die EU bereitet einen umfassenden Neustart der Beziehungen mit den USA unter dem neuen Präsidenten Joe Biden vor. Der Regierungswechsel im Weißen Haus sei "eine Chance für die EU, ihre strategische Partnerschaft mit den USA zu erneuern und mit neuem Leben zu erfüllen", heißt es nach AFP-Informationen in einem Diskussionspapier von Ratspräsident Charles Michel zur Vorbereitung des EU-Gipfels kommende Woche.
Türkische Wirtschaft wächst im dritten Quartal um 6,7 Prozent
Die türkische Wirtschaft ist im dritten Quartal kräftig gewachsen, nachdem sie im zweiten Quartal wegen der Pandemie regelrecht eingebrochen war. Wie die Statistikbehörde mitteilte, legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zu. Im zweiten Quartal war die Wirtschaftleistung um 10,8 Prozent gefallen.
+++ Konjunkturdaten +++
Italien/Verbraucherpreise Nov vorl. -0,1% gg Vm, -0,2% gg Vj
Italien/Verbraucherpreise Nov PROG: -0,2% gg Vm, -0,3% gg Vj
DJG/DJN/AFP/apo
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November 30, 2020 07:30 ET (12:30 GMT)
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