BRÜSSEL (dpa-AFX) - Weihnachten birgt aus Sicht der EU-Kommission ein besonderes Risiko zur erneuten Ausbreitung des Coronavirus. Dies müssten die EU-Staaten in ihren Strategien gegen die Pandemie berücksichtigen und sich dabei abstimmen, heißt es in Empfehlungen der Brüsseler Behörde vom Mittwoch.
Sollte überhaupt eine Lockerung der Regeln für Zusammenkünfte erwogen werden, dann nur mit strikten Quarantäneauflagen für mindestens sieben Tage davor und danach, heißt es darin. Kontakte sollten an den Festtagen möglichst auf immer dieselben Personen beschränkt und reduziert werden. Die EU-Staaten sollten auch eine Verlängerung der Schulferien oder des Online-Unterrichts nach den Festtagen erwägen, um das Infektionsrisiko zu begrenzen.
Deutschland plant über die Feiertage eine leichte Lockerung der Corona-Beschränkungen. Statt fünf Personen sollen dann zehn Menschen aus verschiedenen Haushalten zusammenkommen dürfen. Im Nachbarland Belgien gab es daran bereits Kritik.
Die EU-Kommission sieht auch ein Problem in den erwarteten Reisen über die Feiertage. "Flughäfen, Busbahnhöfe, Bahnhöfe, öffentlicher Verkehr, Tankstellen und Rastplätze gehören zu den Orten, wo Reisende dem Virus in der Luft und auf Oberflächen ausgesetzt sein können", warnt die Behörde. An solchen Orten sollten Hygiene- und Abstandsregeln strikt eingehalten werden.
Die Kommission mahnt die EU-Staaten darüber hinaus, die Kliniken auf höhere Patientenzahlen einzurichten. "Angesichts der hohen Wahrscheinlichkeit, dass Covid-19-Fälle bei einer Lockerung von Maßnahmen über die Festtage zunehmen, sollten die EU-Staaten sicherstellen, dass ihr Gesundheitssystem für eine mögliche Zunahme der Aufnahmezahlen bereit ist", heißt es in den Empfehlungen. Dazu sollten unter anderem spezielle Dienstpläne aufgestellt werden./vsr/DP/nas