DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Mehr als 22.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 22.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 22.046 neue Ansteckungsfälle erfasst. Das waren rund 200 weniger als am Donnerstag vor einer Woche, als das RKI 22.268 Neuinfektionen gemeldet hatte.
Teil-Lockdown wird bis 10. Januar verlängert
Die Corona-Beschränkungen sollen bis zum 10. Januar 2021 verlängert werden. "Im Grundsatz bleibt der Zustand, wie er jetzt ist, mit Ausnahme natürlich der Weihnachtsregelung", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Anschluss an den regulären Bund-Länder-Gipfel, der rund fünf Stunden dauerte und auch andere Themen umfasste. Am 4. Januar 2021 wollen sich Merkel und die Ministerpräsidenten wieder treffen. Merkel sicherte der Wirtschaft auch weitere Unterstützung zu.
Altmaier warnt vor Überforderung des Staates durch Corona-Hilfen
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) fordert schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, um den Staat finanziell nicht zu überfordern. "Wir können uns mit der Pandemiebekämpfung nicht ewig Zeit lassen - weil wir die Wirtschaft eben auch nicht ewig unterstützen können. Deshalb gibt es einen Mix an kurz- und langfristigen Hilfen - und genau deshalb brauchen wir nach Weihnachten ein konsequenteres Vorgehen, nicht nur aus gesundheitlichen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen", sagte Altmaier im Interview mit der Wirtschaftswoche.
Bewegung im Streit um neues US-Stimulusprogramm
Führende Politiker der US-Demokraten haben signalisiert, dass sie bereit sind, ihre Forderungen für die nächste Runde der Coronavirus-Hilfen zu reduzieren. Sie nährten damit die Hoffnung, dass eine Einigung mit den Republikanern bis Jahresende erzielt werden könnte, um angeschlagenen Unternehmen und Haushalten Auftrieb zu geben. Die Politiker im US-Kongress sind seit Monaten in Meinungsverschiedenheiten verstrickt.
Beige Book: Vier Distrikte mit geringem oder keinem Wachstum
Die US-Wirtschaft ist einer Erhebung der US-Notenbank zufolge in den meisten ihrer Distrikte nur moderat gewachsen. Vier Distrikte meldeten geringes oder gar kein Wachstum, wie aus dem Konjunkturbericht Beige Book der Federal Reserve hervorgeht. Philadelphia und drei der vier Distrikte im mittleren Westen berichteten von einer sich verlangsamenden Entwicklung Anfang November mit steigenden Covid-19-Fällen.
New Yorker Fed-Chef: Wirtschaft trotz Erholung in tiefer Rezession
Ungeachtet der Erholung befindet sich die US-Wirtschaft in einer angespannten Lage. Diese Ansicht vertritt der Präsident der Notenbank von New York, John Williams, der hervorhob, dass die Corona-Pandemie auf der ökonomischen Aktivität lastet. "Wir sind weiter in einer tiefen Rezession", sagte Williams in einer virtuellen Ansprache seines Hauses. Dies gelte auch wenn sich die Aktivität von ihrer massiven Kontraktion in diesem Jahr erholt habe.
US-Notenbanker befürchtet Stillstand des Wachstums
Der Präsident der Dallas-Fed, Rob Kaplan, hat die Befürchtung geäußert, dass das Wachstum der US-Wirtschaft bis Ende des Jahres zum Stillstand kommen könnte, wenn die Pandemie weiterhin im ganzen Land grassiert. "Das Wachstum hat sich verlangsamt, und je nachdem, wie signifikant dieses Wiederaufleben des Virus wird, könnten wir zu dem Punkt kommen, an dem das Wachstum tatsächlich zum Stillstand kommt - entweder bis zum Ende dieses Jahres oder bis in das erste Quartal hinein", sagte Kaplan in einem Interview auf CNBC.
USA wollen bis Ende Februar 100 Millionen Menschen gegen Corona impfen
Die US-Regierung will bis Ende Februar 100 Millionen Menschen gegen das Coronavirus impfen. "Zwischen Mitte Dezember und Ende Februar werden wir potenziell 100 Millionen Menschen immunisiert haben", sagte Regierungsberater Moncef Slauoi. Das entspricht rund 40 Prozent der erwachsenen Bevölkerung der USA. Zunächst würden Risikogruppen wie Senioren und medizinisches Personal geimpft, sagte Slauoi.
Biden bekräftigt Willen zu Rückkehr zu Atomabkommen mit dem Iran
Der gewählte US-Präsident Joe Biden hat seinen Willen zu einer Rückkehr zum internationalen Atomabkommen mit dem Iran als Startpunkt für neue Verhandlungen bekräftigt. "Es wird schwierig werden, aber ja", sagte Biden der New York Times in einem Interview.
Trump wiederholt Vorwürfe des Wahlbetrugs
Die "vielleicht wichtigste Rede" seines Lebens: Der abgewählte US-Präsident Donald Trump hat in einem groß angekündigten Internet-Video seine Wahlbetrugsvorwürfe wiederholt. Trump veröffentlichte auf der Online-Plattform Facebook eine dreiviertelstündige Rede. Die im Weißen Haus aufgezeichnete Ansprache begann er mit den Worten: "Das ist die vielleicht wichtigste Rede, die ich jemals gehalten habe."
Wachstum im chinesischen Dienstleistungssektor beschleunigt sich
Bei den chinesischen Dienstleistern hat sich die Geschäftsaktivität im November verbessert. Der von Caixin Media Co und dem Researchhaus Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicesektor erhöhte sich auf 57,8 (Oktober: 56,8) Punkte. Der Index basiert auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind.
Chinesischen Unternehmen droht Delisting an US-Börsen
Das US-Repräsentantenhaus hat einstimmig eine Gesetzesvorlage gebilligt, die chinesischen Unternehmen ein Delisting an US-Börsen androht. Hintergrund ist die Sorge, dass die Unternehmen wie etwa Alibaba nicht ausreichend geprüft werden. Das Gesetzeswerk ist bereits im Mai vom Senat gebilligt worden und könnte mit der Unterschrift von Präsident Donald Trump sofort rechtskräftig werden. Der Streit wegen Chinas Widerstand gegen eine Überprüfung seiner Unternehmen außerhalb Chinas schwelt seit Jahren.
Japan will Verkauf von Diesel- und Benzin-Autos bis 2035 beenden
Japan will laut einem Medienbericht den Verkauf von Autos mit Benzin- oder Diesel-Motoren bis 2035 beenden. Das Vorhaben solle nächste Woche bekannt gegeben werden und die Verbreitung von Elektro- und Hybrid-Fahrzeugen weiter vorantreiben, berichtete die Zeitung Mainichi Shimbun. Regierungschef Yoshihide Suga hatte im Oktober das Jahr 2050 als Ziel für ein CO2-neutrales Japan ausgegeben.
BoJ-Ratsmitglied drängt auf Änderungen am Aktienkaufprogramm
Ein Ratsmitglied der Bank of Japan hat auf Verbesserungen der Programme zum Kauf von börsennotierten Aktienfonds (ETF) und Immobilienfonds (REIT) gedrängt. Da die lockere Geldpolitik wohl fortgesetzt werde, müsse nach zusätzlichen Wegen gesucht werden, nachhaltig und flexibel weitere ETF und REIT kaufen zu können, ohne Schwierigkeiten zu bekommen, sagte Ratsmitglied Hitoshi Suzuki.
DJG/DJN/AFP/apo
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December 03, 2020 03:00 ET (08:00 GMT)
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