MÜNCHEN (dpa-AFX) - "Süddeutsche Zeitung" zu Öffentlich-rechtlichen Rundfunk:
"Der Osten? Damit fängt das Problem wirklich schon an. Niemand käme im Westen auf die Idee, sich so einen allgemeinen Begriff machen zu wollen für den Westen oder auch nur Norddeutschland, allein die Hamburger und die Bremer in einem Töpfchen, das ist unvorstellbar. Das Bild vom Osten wird aber gepflegt, und dazu tragen all jene Beiträge von Politikern und Journalisten bei, die in fröhlicher Unbekümmertheit feststellen, wie er denn so sei, der Ossi an sich. Längst gibt es im Osten viele, die mit diesen schlichten Mustern nichts anfangen können, weil ihre Welt darüber hinausgewachsen ist. Gerade für sie muss es ein Ärgernis sein, wenn ihre Heimat zu oft auf den Status einer Krisenregion reduziert wird und Themen und Probleme zu selten vorkommen, die nicht in die üblichen Schemata passen. So dringend es ist, über Rechtsextremismus und Demokratiemüdigkeit zu berichten, so falsch wäre es, sich damit zu begnügen."/al/DP/jha