Frankfurt (www.anleihencheck.de) - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den Zentralbankgouverneur Murat Uysal entlassen, den er erst 2019 ins Amt berufen hatte, so Janis Hübner, Analyst der DekaBank.Uysal habe lange Zeit eine Niedrigzinspolitik ganz in Erdogans Sinne verfolgt, die allerdings die Lira unter massiven Abwertungsdruck gebracht habe. Seine Ersetzung durch Naci Agbal sei einerseits der Versuch Erdogans, die Schuld an der Misere von sich zu schieben, andererseits dürfte sie aber auch eine neue Phase in der türkischen Geldpolitik einläuten. Unter Agbal habe die Notenbank den Leitzins auf ihrer Novembersitzung um 475 Bp auf 15,0% erhöht. Die effektive Straffung der Geldpolitik sei damit minimal ausgefallen, da die Zinsen über den Einsatz anderer Fazilitäten bereits weitgehend auf dieses Niveau gehoben worden seien. Zu begrüßen sei allerdings die Schaffung von mehr Transparenz durch die Liquiditätsversorgung des Bankensektors ausschließlich über den Leitzins. Zudem habe die Zentralbank die Handelsbeschränkungen für Ausländer gelockert und die Anreize zur Kreditvergabe für türkische Banken reduziert, was weitere vertrauensbildende Maßnahmen gegenüber den Finanzmärkten seien. ...Den vollständigen Artikel lesen ...
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