DJ Bundesbank plant eigene Repräsentanz in Brüssel
BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesbank will sich mit einer eigenen Repräsentanz in Brüssel mehr Gehör in der Europäischen Kommission verschaffen. Eine Sprecherin der Frankfurter Behörde bestätigte gegenüber Dow Jones Newswires einen Spiegel-Bericht, wonach derzeit Gespräche mit der Bundesregierung über eine entsprechende Niederlassung geführt würden. Offiziell sei aber noch nichts beschlossen.
Bislang hat die Bundesbank lediglich einige Mitarbeiter nach Brüssel entsandt, etwa in den Ausschuss für Wirtschaft und Währung und die Ständige Vertretung der Bundesrepublik bei der Europäischen Union (EU). Sie sollen dort laut Spiegel auch zukünftig bleiben, insgesamt sei von vier Mitarbeitern die Rede. Intern verantwortet werde das Projekt von Vorstandsmitglied Burkhard Balz. Das CDU-Mitglied war von 2009 bis 2018 Abgeordneter im Europäischen Parlament und ist heute für den Außenauftritt der Bundesbank zuständig.
Der Schritt dürfte für erhebliche Irritationen in Europa sorgen. Für gewöhnlich unterhalten Zentralbanken der Euro-Mitgliedsländer keine eigenen Repräsentanzen in Brüssel. Selbst die Europäische Zentralbank (EZB) ist dort nur mit einem kleinen Team vertreten. Die Deutschen gehören aber zu den härtesten Kritikern der Geldpolitik der EZB. In deren Beschlussorgan, dem Rat, sind sie mit ihren Positionen jedoch häufig in der Minderheit und werden überstimmt. Nun versuche die Bundesbank über den Umweg Brüssel, ihren Einfluss in Europa zu erhöhen.
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December 04, 2020 11:57 ET (16:57 GMT)
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