DJ WOCHENEND-ÜBERBLICK Wirtschaft, Politik/5. und 6. Dezember 2020
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.
EU und London unternehmen letzten Anlauf für Post-Brexit-Deal
Im Ringen um ein Post-Brexit-Handelsabkommen läuft den Unterhändlern von EU und Großbritannien die Zeit davon. Nach acht Monaten ergebnisloser Verhandlungen kamen die Delegationen beider Seiten am Sonntag in Brüssel zur mutmaßlich letzten Verhandlungsrunde zusammen. Zeit haben sie bis Montagabend - dann wollen EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und Großbritanniens Premierminister Boris Johnson Bilanz ziehen. Beide hatten am Samstag von fortbestehenden "erheblichen Differenzen" gesprochen.
Bayern ruft Katastrophenfall aus und verhängt Ausgangssperren
Bayern will wegen der weiter steigenden Corona-Zahlen erneut den Katastrophenfall ausrufen und weitreichende Ausgangsbeschränkungen verhängen. Die Wohnung dürfe künftig nur noch aus triftigem Grund verlassen werden, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einer Kabinettssitzung in München. Eine nächtliche Ausgangssperren solle in besonders betroffenen Regionen verhängt werden. Diese werde ab 21.00 Uhr bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 200 auf 100.000 Einwohner gelten.
Mehr als 17.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 17.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 17.767 neue Ansteckungsfälle erfasst. Das waren rund 3.160 mehr als am Sonntag vor einer Woche, als das RKI 14.600 Neuinfektionen gemeldet hatte.
DKG: Deutschlands Kliniken droht die Überlastung
Deutschlands Kliniken kommen angesichts der steigenden Belastungen durch die Pandemie an ihre Grenzen. "In einzelnen Ländern wie Sachsen ist die Zahl der Intensivpatienten fünfmal so hoch wie im April. Dort geraten Kliniken an ihre Kapazitätsgrenzen oder haben diese bereits überschritten", warnte Gerald Gaß, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) in der Welt am Sonntag.
Städtebund stellt Lockerung der Corona-Regeln für Feiertage infrage
Angesichts anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen hält es der Deutsche Städte- und Gemeindebund für geboten, die Lockerung von Kontaktbeschränkungen über Weihnachten und Neujahr noch einmal zu überdenken. "Je nachdem wie die Entwicklung in den weiteren zehn Tagen ist, werden sicherlich auch noch einmal die für Weihnachten und Silvester bislang vorgesehenen Lockerungen hinterfragt werden müssen", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem Handelsblatt.
HDE: Weihnachtsgeschäft leidet unter Corona-Krise
Das Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel hat auch in der Woche vor dem zweiten Advent stark unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie gelitten. So ist es bei einigen Händlern zwar besser als in der Vorwoche gelaufen, insgesamt aber sieht sich nach einer aktuellen Trendumfrage des Einzelhandelsverbandes HDE unter 500 Handelsunternehmen ein Drittel der Einzelhändler durch die Epidemie und ihre Auswirkungen in Existenznöten.
Spahn rechnet mit Corona-Massenimpfungen bis zum Sommer 2021
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet mit Massenimpfungen gegen das Coronavirus bis zum Sommer kommenden Jahres. "Stand heute bin ich sehr optimistisch, dass es spätestens im Sommer Massenimpfungen geben wird", sagte Spahn dem Nachrichtenportal t-online. Nach derzeitigem Wissensstand gehe er davon aus, dass "wir im Sommer auch flächendeckend in den Arztpraxen impfen können."
Scholz: Mehrwertsteuer steigt ab Januar wieder
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat trotz der Verlängerung des Teil-Lockdowns und Sorgen vor weiteren wirtschaftlichen Einbrüchen eine Verlängerung der bis Jahresende befristeten Mehrwertsteuersenkung ausgeschlossen. "Wir haben uns bewusst entschieden, dass wir eine schnell angekündigte Senkung der Mehrwertsteuer machen und dass sie auch mehrere Prozentpunkte umfasst und dass sie befristet ist", sagte Scholz in einem Interview mit dem Tagesspiegel.
Biden drängt US-Kongress zu schnellen Corona-Hilfen
Der gewählte US-Präsident Joe Biden hat den Kongress gedrängt, eine schnelle Einigung über weitere Corona-Hilfen zu erzielen. Nach einem schwächer als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktbericht für November sagte Biden, die "düsteren" Daten zeigten eine stockende Wirtschaft, aber "das muss nicht so bleiben, wenn wir jetzt handeln". Die Amerikaner bräuchten Hilfe, "und zwar jetzt", sagte der designierte Präsident.
USA registrieren dritten Tag in Folge neuen Höchstwert bei Corona-Neuinfektionen
Die USA haben am dritten Tag in Folge einen neuen Höchstwert bei der Zahl der Corona-Neuinfektionen registriert. Binnen 24 Stunden wurden nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität vom Samstagabend mehr als 230.000 neue Fälle registriert, rund 5.000 mehr als am Vortag. Die Zahl der Toten binnen eines Tages lag bei 2.527.
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December 06, 2020 11:30 ET (16:30 GMT)
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