DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Johnson kommt zu Post-Brexit-Gesprächen nach Brüssel
Angesichts der festgefahrenen Verhandlungen über ein Handelsabkommen nach dem Brexit reist der britische Premierminister Boris Johnson nun persönlich nach Brüssel. Wie ein Sprecher in London am Montagabend mitteilte, wird er dort in den kommenden Tagen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen treffen. Beide hatten zuvor erklärt, die Bedingungen für ein Abkommen seien weiter nicht gegeben.
London warnt eindringlich vor Scheitern von Post-Brexit-Gesprächen
Angesichts der festgefahrenen Verhandlungen über ein Handelsabkommen nach dem Brexit hat die britische Regierung eindringlich vor einem Scheitern der Gespräche gewarnt. "Die Verhandlungen sind genau am gleichen Punkt wie am Freitag", hieß es am Montagabend aus Regierungskreisen in London. "Wir haben keine greifbaren Fortschritte gemacht." Zwar betrachte London die Verhandlungen nicht für beendet, aber es bestehe "jede Chance" für ein Scheitern der Gespräche.
Britisches Unterhaus stimmt für umstrittenes Binnenmarktgesetz
Das britische Unterhaus hat am Montagabend das von der EU scharf kritisierte Binnenmarktgesetz verabschiedet. Die Parlamentarier stimmten dafür, mehrere Klauseln wiederherzustellen, die Teile des EU-Austrittsvertrags außer Kraft setzen könnten.
Japans Wirtschaftswachstum im 3. Quartal nach oben revidiert
Die japanische Wirtschaft ist im dritten Quartal stärker als zunächst erwartet gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt legte um 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zu, wie aus der zweiten Veröffentlichung der Regierung hervorgeht. In der ersten Schätzung im November war noch ein Wert von 5,0 Prozent genannt worden. Die Wirtschaft des Landes hat damit erstmals seit vier Quartalen wieder zugelegt.
Japans Hilfspaket mit direkten Haushaltsausgaben über 40 Billionen Yen
Die japanische Regierung will die Folgen der Corona-Pandemie mit einem weiteren Hilfspaket lindern. Das geplante Paket werde direkte Haushaltsausgaben über 40 Billionen Yen - umgerechnet 317 Milliarden Euro - enthalten, sagte Premierminister Yoshihide Suga.
Britischer Einzelhandelsumsatz im November nur mit leichtem Plus
Der britische Einzelhandel hat im November wegen der Restriktionen zur Eindämmung der Corona-Pandemie nur ein leichtes Umsatzwachstum erzielt. Die Erlöse stiegen im Zeitraum 1. bis 28. November im Jahresvergleich um 0,9 Prozent, wie KPMG und British Retail Consortium (BRC) mitteilten. Das Wachstum liegt damit deutlich unter dem Dreimonatsdurchschnitt von 3,9 Prozent, wie aus dem Bericht weiter hervorgeht.
Spahn hält strengere Corona-Auflagen für denkbar
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schließt angesichts der hohen Infektionszahlen eine Verschärfung der Corona-Beschränkungen nicht aus. Sollten die Zahlen bis Weihnachten nicht sinken, "dann müssen wir das diskutieren", sagte Spahn am Montag dem Sender Phoenix. Er plädierte dafür, härtere Maßnahmen für einen kürzeren Zeitraum zu ergreifen. "Der Ansatz, kurz und umfassender, um wirklich einen Unterschied zu machen, ist wahrscheinlich der erfolgreichere."
RKI: Mehr als 14.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 14.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 14.054 neue Ansteckungsfälle erfasst. Das waren 450 Neuinfektionen mehr als am Dienstag vor einer Woche. Die Zahl der Corona-Toten erhöhte sich den Angaben zufolge innerhalb eines Tages um 423 auf 19.342.
Lauterbach warnt vor 25.000 weiteren Corona-Toten bis Ende Januar
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat vor 25.000 weiteren Corona-Toten bis Ende Januar gewarnt und weitere Verschärfungen bei den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie angemahnt. "Wir müssen die Weihnachtsferien nutzen, um in dieser Zeit über einen drastischen Shutdown wieder die Kontrolle zu gewinnen", forderte Lauterbach in der "Passauer Neuen Presse" (Dienstagsausgabe).
Wirtschaftsweiser: Schärfere Corona-Maßnahmen ökonomisch notwendig
Der Wirtschaftsweise Achim Truger hat sich für schärfere Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie ausgesprochen und hält diese für wirtschaftlich verkraftbar. "Die Wirtschaft wird sich erst wieder richtig erholen, wenn es gelingt, die Pandemie nachhaltig einzudämmen. Offensichtlich ist der bisherige Teillockdown hierzu nicht ausreichend gewesen, weshalb weitere Maßnahmen notwendig sind", sagte Truger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Massenimpfungen mit Corona-Impfstoff in Großbritannien haben begonnen
In Großbritannien haben die Massenimpfungen mit dem Corona-Impfstoff von Biontech-Pfizer begonnen. Als erster Mensch der Welt seit der Zulassung des Impfstoffs sei die 90-jährige Britin Margaret Keenan geimpft worden, berichtete die BBC am Dienstag. Das Vereinigte Königreich hatte das Vakzin von Biontech-Pfizer als erstes Land der Welt zugelassen. In der ersten Phase sollen Menschen über 80 Jahre sowie Gesundheits- und Pflegepersonal geimpft werden.
Übergangsregelung soll Shutdown von US-Bundesbehörden verhindern
Ein Kompromiss im US-Kongress soll eine Stilllegung von Bundesbehörden verhindern. Demokraten und Republikaner einigten sich am Montag darauf, eine einwöchige Übergangsregelung zu beschließen, um einen sogenannten Shutdown abzuwenden. Der demokratische Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus, Steny Hoyer, kündigte eine Abstimmung in der Kongresskammer für Mittwoch an. Anschließend werde das Oberhaus über das Gesetz abstimmen, sagte der republikanischen Senats-Mehrheitsführer Mitch McConnell.
Biden will Ex-General Austin zum Verteidigungsminister machen - Medien
Der gewählte US-Präsident Joe Biden will den früheren General Lloyd Austin Medienberichten zufolge als Verteidigungsminister nominieren. Biden wolle den 67-Jährigen zum ersten afroamerikanischen Pentagon-Chef machen, berichteten mehrere US-Medien am Montag.
Acht Demokratie-Aktivisten in Hongkong festgenommen
In Hongkong sind erneut mehrere Demokratie-Aktivisten auf der Grundlage des umstrittenen chinesischen Sicherheitsgesetzes festgenommen worden. Den acht Aktivisten, darunter drei ehemalige Parlamentsabgeordnete, werde die Organisation und Teilnahme an einer nicht genehmigten Demonstration gegen das Gesetz am 1. Juli vorgeworfen, teilte die Polizei am Dienstag mit.
Oppositionsführer Guaidó ruft nach Wahl in Venezuela zu Volksabstimmung auf
Am Tag nach der von ihm boykottierten und international umstrittenen Parlamentswahl in Venezuela hat Oppositionsführer Juan Guaidó zu einer Volksabstimmung aufgerufen. "Dies ist die Gelegenheit, diesen Rückschlag in Kraft, in Mobilisierung umzuwandeln", sagte der selbsternannte Interimspräsident am Montag. Derweil bezeichnete Russland im Gegensatz zu den USA und der EU die Wahlen als "transparent".
Frauen in Deutschland verdienen 19 Prozent weniger als Männer
Der Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen in Deutschland ist im vergangenen Jahr leicht gesunken. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) verdienten Frauen 2019 durchschnittlich 19 Prozent weniger als Männer. 2018 waren es 20 Prozent gewesen. 71 Prozent des Verdienstunterschieds sind strukturbedingt, also unter anderem darauf zurückzuführen, dass Frauen in schlechter bezahlten Branchen und Berufen arbeiten und seltener Führungspositionen erreichen. Bereinigt um diese Unterschiede verdienten Frauen 2018 rund 6 Prozent weniger als Männer.
Spendenbereitschaft der Deutschen nimmt zu
Die Spendenbereitschaft der Deutschen nimmt offenbar zu. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) haben 10,8 Millionen Steuerpflichtige rund 6,4 Milliarden Euro als Spenden in ihrer Steuererklärung 2016 angegeben. Das waren 3,8 Prozent mehr als 2015. Die tatsächliche Zahl der Spendenden war vermutlich sogar höher, da steuerlich zusammen veranlagte Ehepaare und Personen in eingetragenen Lebenspartnerschaften als ein Steuerpflichtiger gezählt werden. Rund die Hälfte der Steuerpflichtigen spendete 120 Euro oder mehr. Dieser Wert blieb im Vergleich zum Vorjahr unverändert.
+++ Konjunkturdaten +++
JAPAN
BIP Juli-Sep real rev +5,3% (vorl: +5,0%) gg Vq
BIP Juli-Sep annual. rev +22,9% (vorl: +21,4%)
Konsum Juli-Sep rev +5,1% (vorl: +4,7%)
Investitionen Juli-Sep rev -2,4% (vorl: -3,4%)
Binnennachfrage mit +2,6%-Pkt Wachstumsbeitrag
Auslandsnachfrage mit +2,7 Wachstumsbeitrag
Lagerveränd. mit -0,2%-Pkt Wachstumsbeitrag
Leistungsbilanz Okt nsb Überschuss 2,144 Bill JPY (PROG: Überschuss 2,126 Bill JPY)
Ausgaben privater Haushalte Okt +1,9% (PROGNOSE: +2,4%) gg Vorjahr
Ausgaben Arbeitnehmer-Haushalte Okt +2,8% gg Vorjahr
Konsumneigung Okt 68,5%
Konsumneigung Okt +0,1 Pkt gg Vorjahr
NIEDERLANDE
Inflationsrate Nov 0,8% - CBS
Inflationsrate Okt war 1,2% - CBS
USA
Verbraucherkredite Okt plus 7,2 Mrd USD
Verbraucherkredite Sep revidiert plus 15,1 Mrd USD (vorl: plus 16,2 Mrd USD)
DJG/DJN/AFP/hab
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December 08, 2020 03:00 ET (08:00 GMT)
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