WIESBADEN (dpa-AFX) - Bund, Länder und Gemeinden geben mehr Geld für Kitas, Schulen und Hochschulen aus: Die öffentlichen Bildungsausgaben sind 2019 auf 150,1 Milliarden Euro gestiegen. Das waren 8,8 Milliarden Euro oder 6,3 Prozent mehr als 2018, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Vor allem die Länder stockten auf.
Basis für den Bildungsfinanzbericht 2020 sind vorläufige Daten der öffentlichen Haushalte. "Im Vergleich zum Vorjahr sind die öffentlichen Bildungsausgaben wieder stärker gestiegen", berichteten die Statistiker. 2018 waren die öffentlichen Bildungsausgaben um 4,5 Prozent gegenüber 2017 gestiegen.
In die Schulen floss knapp die Hälfte der öffentlichen Bildungsausgaben des vergangenen Jahres. 22,4 Prozent entfielen auf die Kindertagesbetreuung und 21,4 Prozent auf die Hochschulen.
Knapp die Hälfte der Mehrausgaben 2019 von 8,8 Milliarden Euro entfielen auf den Schulbereich. "Getragen wurde dieser Anstieg vor allem von den Ländern", hieß es aus Wiesbaden. "Auch im Bereich der Kindertagesbetreuung trugen die Länder einen großen Teil der Mehrausgaben in 2019." Die Gesamtausgaben der öffentlichen Haushalte für Kindertagesbetreuung stiegen um knapp zehn Prozent.
Insgesamt steigerten die Länder ihre Ausgaben im Bildungsbereich 2019 um 7,3 Prozent. Die Gemeinden gaben 5,4 Prozent mehr für Bildung aus. Die Ausgaben des Bundes im Bildungsbereich hingegen sanken leicht.
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sagte, im laufenden Jahr habe der Bund 10,9 Milliarden Euro für die Bildung vorgesehen, das seien 100 Millionen Euro mehr als im Jahr 2019. In 2020 hätten zudem weitere 2,5 Milliarden Euro für den Digitalpakt Schule zur Verfügung gestanden. Im Bildungsfinanzbericht seien zudem die Mittel zur Bewältigung der Corona-Pandemie noch nicht berücksichtigt.
Mit dem Ausgabenplus stiegen laut Bildungsfinanzbericht im Jahr 2019 auch die durchschnittlichen Monatsbruttogehälter. So verdiente das pädagogische Personal in Kindertageseinrichtungen im Monat durchschnittlich 100 Euro brutto mehr als 2018. An den öffentlichen Schulen und Hochschulen waren es sogar 200 Euro mehr./sat/DP/eas