DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BAD BANKS - Die Corona-Wirtschaftskrise könnte die Bilanzen europäischer Banken mit vielen faulen Krediten belasten. Die EU-Kommission will der Branche den Umgang damit erleichtern, damit dieses Problem nicht die Stabilität der Finanzmärkte gefährdet oder die Versorgung der Firmen mit Darlehen. Kommenden Dienstag wird die Brüsseler Behörde daher einen Aktionsplan zu dem Thema präsentieren - mit zahlreichen Vorschlägen für Regeländerungen und Initiativen. Der Süddeutschen Zeitung liegt ein 18-seitiger Entwurf vor. Dort geht es unter anderem darum, Banken den Verkauf ausfallgefährdeter Darlehen zu erleichtern, damit sie ihre Bilanzen entlasten können. Daneben preist die Behörde den Nutzen von Bad Banks, also Abwicklungsgesellschaften, in die Geldhäuser solche Darlehen auslagern können. Der zuständige Kommissions-Vizepräsident Valdis Dombrovskis sagte kürzlich, die EU müsse das Problem der faulen Kredite "so früh und entschieden wie möglich angehen". (SZ)
HANDEL - Vertreter des Einzelhandels fordern von der Politik im Falle eines harten Lockdowns mit Schließung von Geschäften eine Entschädigung, die sich an den November- und Dezember-Hilfen anlehnt. "Wenn die Politik jetzt wieder Ladenschließungen anordnet, dann muss klar sein, dass entsprechende staatliche Hilfen für die betroffenen Händler fließen", sagte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE). (Welt)
LOCKDOWN - SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat einen schnellen, bundesweiten Lockdown gefordert und vor hohen Sterbezahlen gewarnt, sollte dieser nicht bereits in der kommenden Woche greifen. "Einen harten Lockdown erst nach Weihnachten starten zu lassen, wäre zu wenig und zu spät. Wir brauchen bereits in der kommenden Woche diesen bundesweiten, möglichst harten Lockdown inklusive Schulschließungen", sagte Lauterbach. (Rheinische Post)
AUTOBRANCHE - Der Deutschlandchef der Beratungsgesellschaft Bain & Company, Walter Sinn sieht die Automobilhersteller als von einem perfekten Sturm erwischt. "Nach unseren Berechnungen werden sie global in diesem Jahr einen Umsatzrückgang von 20 Prozent und einen Gewinnrückgang sogar von 60 Prozent verkraften müssen", sagte Sinn. Noch schlimmer sehe es bei den Zulieferern aus. Dort würden es im Durchschnitt 25 Prozent beim Umsatz und 80 Prozent beim Gewinn sein. "Ich rechne allein für Deutschland in diesem Industriebereich mit einer dreistelligen Zahl an Insolvenzen", sagte Sinn. (Welt)
ARBEITGEBER - Der neue Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger fordert in einem Interview, den Unternehmen keine zusätzlichen Steine in den Weg zu legen. Nur mit einer florierenden Wirtschaft ließen sich die Corona-Schulden zurückzahlen. (Handelsblatt)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/pi/cbr
(END) Dow Jones Newswires
December 11, 2020 00:29 ET (05:29 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.