
DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
RKI meldet 29.875 Neuinfektionen mit Corona-Virus
Die Zahlen der täglichen Neuinfektionen und Corona-Toten in Deutschland haben neue Höchststände erreicht. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Freitagmorgen 29.875 Neuansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus binnen eines Tages sowie 598 neue Todesfälle. Damit wurden die bisherigen Rekordwerte von 23.679 Neuinfektionen am Donnerstag und 590 Sterbefällen binnen 24 Stunden am Mittwoch übertroffen. Mittlerweile wurden hierzulande mehr als 1,27 Millionen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen. Insgesamt 20.970 Infizierte starben laut RKI.
Ärztepräsident warnt vor überzogenen Erwartungen an harten Lockdown
Bundesärztepräsident Klaus Reinhardt plädiert für einen bundesweiten harten Lockdown nach Weihnachten, warnt aber vor überzogenen Erwartungen. "Angesichts der aktuell sehr hohen Todeszahlen und einer unverändert hohen Belastung in den Kliniken müssen wir die Kontakte schnell und deutlich reduzieren", sagte Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Das gehe am besten durch ein Herunterfahren des öffentlichen Lebens zwischen Weihnachten und dem 10. Januar und damit in einer Phase, die ohnehin eine Zeit der Ruhe sei.
Bundesbank senkt deutsche BIP-Prognose für 2021 nur leicht
Die Deutsche Bundesbank hat ihre Prognose für den Rückgang der Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr deutlich zurückgenommen und erwartet für 2021 eine nur etwas weniger dynamische Erholung als bisher. Außerdem wurde die Prognose für 2022 deutlich erhöht. Wie die Bundesbank im Rahmen ihrer gesamtwirtschaftlichen Prognose mitteilte, rechnet sie für 2020 mit einem kalenderbereinigten Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von nur noch 5,5 Prozent. Im Juni hatte sie ein BIP-Minus von 7,1 Prozent erwartet. Für 2021 prognostiziert die Bundesbank einen Anstieg der Wirtschaftsleistung von 3,0 (bisher: 3,2) Prozent. Für 2022 und 2023 werden Wachstumsraten von 4,5 (3,8) und 1,8 Prozent erwartet.
Deutsche Verbraucherpreise sinken im November noch stärker
Die gesenkte Mehrwertsteuer und fallende Energiekosten haben im November für rückläufige Preise in Deutschland gesorgt. Gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) lagen die Preise um 0,7 (Oktober: 0,5) Prozent niedriger als im Vorjahr. Das Statistische Bundesamt (Destatis) bestätigte damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 30. November.
EU-Gipfel ringt bis in die frühen Morgenstunden um ehrgeizigeres Klimaziel
Die EU-Staats- und Regierungschefs haben trotz Verhandlungen bis in die frühen Morgenstunden noch keine Einigung auf das verschärfte Klimaziel der Union für das Jahr 2030 erzielt. Wie Diplomaten bei dem Gipfel in Brüssel mitteilten, blockierte Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki einen Durchbruch. Angestrebt wird bei dem Treffen eine Einigung auf eine Verringerung der CO2-Emissionen um mindestens 55 Prozent bis 2030 im Vergleich zum Jahr 1990.
Scholz: Europa beweist mit Einigung im Budgetstreit Handlungsfähigkeit
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat sich überzeugt gezeigt, dass Europa mit der beim EU-Gipfel erzielten Einigung auf ein Finanzpaket "kraftvoll aus der Krise kommen" kann. "Europa beweist seine Handlungsfähigkeit. Die heutige Einigung zeigt: Einsicht siegt über Egoismus", erklärte er. Die Einigung enthalte ein starkes Signal: Das Rechtsstaatsprinzip gelte und werde durchgesetzt, "überall in Europa". Jetzt gelte es, die Rechtssetzungsverfahren schnell abzuschließen. "Die Finanzmittel werden in vielen Ländern dringend gebraucht", betonte Scholz.
Ungarn und Polen sehen sich als Gewinner im Streit um EU-Rechtsstaatsmechanismus
Nach der Einigung im Streit um den EU-Haushalt und den damit verbundenen Rechtsstaatsmechanismus sehen sich Polen und Ungarn als Gewinner. Sein Land habe "gewonnen" und ungarische Interessen erfolgreich verteidigt, erklärte Ungarns Regierungschef Viktor Orban auf Facebook. Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki sprach von einem "doppelten Sieg", weil sein Land viele Milliarden aus dem Haushalt erhalte und dieses Geld vor dem Rechtsstaatsmechanismus "sicher" sei.
EU-Gipfel verlängert Wirtschaftssanktionen gegen Russland
Der EU-Gipfel hat die Wirtschaftssanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Konflikts um sechs Monate verlängert. Die Staats- und Regierungschefs trafen den Beschluss bei ihrem Treffen in Brüssel, wie ein Sprecher von EU-Ratspräsident Charles Michel mitteilte. Weil es aus Sicht der Europäer keine Fortschritte bei der Umsetzung des Minsker Abkommens für Frieden in der Ukraine gegeben hatte, war mit der Verlängerung gerechnet worden.
EU-Gipfel bringt weitere Sanktionen gegen die Türkei auf den Weg
Die EU bringt im Konflikt mit der Türkei um Gas-Bohrungen im östlichen Mittelmeer zusätzliche Sanktionen auf den Weg. Die Staats- und Regierungschefs forderten bei ihrem Gipfel in Brüssel den EU-Rat auf, weitere Verantwortliche oder beteiligte Firmen auf die EU-Sanktionsliste zu setzen, wie es in einem Beschluss heißt.
Johnson sieht "hohe Wahrscheinlichkeit" eines No-Deal-Brexit
Der britische Premierminister Boris Johnson hat die Bevölkerung aufgefordert, sich auf ein Scheitern der Gespräche mit der EU über ein Handelsabkommen nach dem Brexit einzustellen. Es gebe "jetzt eine hohe Wahrscheinlichkeit", dass die Verhandlungen ohne ein Abkommen endeten, sagte er im britischen Fernsehen. Die Verhandlungen zwischen London und der EU sollen noch bis Sonntag weitergeführt werden.
Bolsonaro sieht Brasilien schon in der Endphase der Corona-Pandemie
Trotz steigender Infektions- und Todeszahlen sieht Brasiliens rechtsextremer Präsident Jair Bolsonaro sein Land bereits am Ende der Corona-Pandemie angekommen. "Wir sind ganz am Ende der Pandemie", sagte Bolsonaro bei einem Besuch in der südbrasilianischen Stadt Porto Alegre. "Verglichen mit anderen Ländern auf der Welt war unsere Regierung die beste oder eine der besten im Umgang damit."
Staatschef: Kuba schafft doppeltes Währungssystem ab dem 1. Januar ab
Kuba will kommendes Jahr sein doppeltes Währungssystem abschaffen. Der Peso cubano und der Peso convertible, die derzeit parallel in dem kommunistischen Inselstaat im Umlauf sind, würden ab dem 1. Januar 2021 zusammengeführt, sagte Staatschef Miguel Díaz-Canel im Staatsfernsehen. Der Wechselkurs der neuen Einheitswährung wurde auf 24 kubanische Pesos für einen US-Dollar festgelegt.
DJG/DJN/AFP/apo
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December 11, 2020 03:00 ET (08:00 GMT)
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