DJ Bafin entließ Mitarbeiter wegen Wirecard-Aktiengeschäften - Bericht
BERLIN (Dow Jones)--Die Finanzaufsicht Bafin hat sich laut einem Bericht von einem Mitarbeiter getrennt, der eigene Geschäfte mit Wirecard-Aktien erst mit erheblicher Verspätung gemeldet hatte. "Durch vier Beschäftigte der Bafin erfolgte die Anzeige aus nicht nachvollziehbaren Gründen verspätet. In einem Fall wurde das Dienstverhältnis zum 30. November 2020 beendet", heißt es in der Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine kleine Anfrage der FDP-Fraktion, wie die Rheinische Post berichtete.
Demnach entfielen auf einen einzigen Bafin-Mitarbeiter 45 zu spät gemeldete Wirecard-Finanzgeschäfte im Jahr 2020. Von den bisher knapp 500 angezeigten privaten Finanzgeschäften von Bafin-Mitarbeitern seien der Antwort zufolge 270 auf das Jahr 2020 und davon 106 auf den Monat Juni entfallen. Allein 34 Geschäfte machten Bafin-Mitarbeiter demnach am 18. Juni, dem Tag, an dem die Bilanzmanipulationen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro gemeldet wurden. Bislang bekanntgewesen seien dagegen erst vier Geschäfte an diesem Tag. "Der Umfang der Zockerei mit Wirecard-Aktien und Derivaten ist viel größer als angenommen", konstatierte der FDP-Finanzpolitiker Frank Schäffler.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/sha
(END) Dow Jones Newswires
December 11, 2020 20:00 ET (01:00 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.