DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
SCHULDEN - Laut einer Studie der DZ Bank dürfte der Schuldenstand Deutschlands schnell wieder auf den Stand vor der Krise sinken. "Deutschland droht keine Schuldenspirale. Befürchtungen, dass nachfolgende Generationen für die aktuelle Krise finanziell aufkommen müssten, greifen daher zu weit", heißt es in der Untersuchung. "Kehrt Deutschland nach der Krise zur alten Politik der moderaten Überschüsse zurück, ist mit einem deutlichen Rückgang der Schuldenstandsquote zu rechnen - bis 2027 könnte sogar das Schuldenstandsniveau von 2019 unterschritten werden", schreiben die Analysten weiter. Deutschland kann demnach also ohne Steuererhöhungen oder Kürzungen im Haushalt den Schuldenstand drücken. (Handelsblatt)
DIHK - Die Bundesregierung will den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) künftig enger steuern. Die Spitzenorganisation der 79 Industrie- und Handelskammern (IHK) in Deutschland soll von einem eingetragenen Verein in eine Bundeskammer und damit eine Körperschaft des öffentlichen Rechts umgewandelt werden. Die Rechtsaufsicht läge dann bei dem von Ressortchef Peter Altmaier (CDU) geführten Bundeswirtschaftsministerium. Die Regierung will dazu das IHK-Gesetz von 1956 ändern, um die Handlungsfähigkeit des Dachverbands zu erhalten, für ihn aber gleichzeitig klarere Grenzen ziehen: Es gehe um die "Sicherstellung der Wahrnehmung des Gesamtinteresses der IHKs auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene durch eine gemeinsame Organisation", heißt es im Referentenentwurf aus dem Wirtschaftsministerium. Zugleich müssten aber "die Grenzen dieser Aufgabenwahrnehmung" im IHK-Gesetz "besser und deutlicher konkretisiert werden". (Handelsblatt)
GERINGVERDIENTER - Immer mehr Deutsche verlieren durch die Corona-Krise Geld. Im November meldeten bereits 40 Prozent der Arbeitnehmer weniger Einkommen, wobei Geringverdiener am meisten einbüßen. Das zeigt eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI). Danach akzeptieren aktuell weniger Bürger die Krisenpolitik. Seit die Infektionen steigen, glauben aber auch weniger an Verschwörungstheorien. (SZ)
BELARUS - Die belarussische Oppositionsführerin hofft auf mehr Unterstützung aus dem Westen und auf neue Sanktionen. "Die Stimme Europas war bisher nicht sehr kräftig", sagte Swetlana Tichanowskaja. In Berlin wird die 38-Jährige am Montag Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier treffen. In Belarus wurden am Sonntag 70 Personen verhaftet, die gegen Präsident Alexander Lukaschenko protestierten. (SZ)
CORONA - Nach der Freigabe des von Biontech und Pfizer entwickelten Corona-Impfstoffs hat in den USA die Verteilung der ersten rund drei Millionen Dosen begonnen. Es ist die größte logistische Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg. Dabei spielen auch Privatunternehmen wie UPS, Fedex und der Einzelhändler Walmart eine wichtige Rolle. China hat unterdessen mehr als eine Million Menschen geimpft - mit Mitteln, die die dritte Testphase der klinischen Studie noch nicht durchlaufen hatten. Die chinesische Regierung will beweisen, dass das Land einen eigenen wirksamen Corona-Impfstoff entwickeln kann, und steckt hohe Summen in die Erforschung. (Handelsblatt)
WIRTSCHAFTSPRÜFER - Die professionellen Verfehlungen von Wirtschaftsprüfern häuften sich zuletzt. Der Bilanzskandal um den Zahlungsdienstleister Wirecard ist dafür ebenso ein Beispiel wie Affären auf dem Grauen Kapitalmarkt. Nun rückt die Branche auch im Cum-Ex-Skandal in den Fokus. Einige Firmen müssen sich in dem Milliardenbetrug am Steuerzahler schwere Vorwürfe gefallen lassen. Ermittlungsakten zeigen, dass einige Prüfer und Steuerberater sogar beschuldigt sind. Kritiker wie der Volkswirt Gerhard Schick sehen in dem Versagen Methode. (Handelsblatt)
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December 14, 2020 00:20 ET (05:20 GMT)
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