DJ Steinmeier mahnt wegen ernster Lage zu mehr Konsequenz bei Corona
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Politik und Bevölkerung angesichts der ernsten Lage zu konsequenterem Handeln im Kampf gegen die Corona-Pandemie aufgerufen. Wegen der bedrückend hohen Zahl an Toten müssten die Anstrengungen intensiviert und Kontakte "radikal" begrenzt werden. Jetzt gehe es darum, Gesundheit zu erhalten und Menschenleben zu retten, denn ein Kollabieren des Gesundheitssystems müsse vermieden werden.
"Die Lage ist bitter ernst. Tausende Todesfälle innerhalb in einer Woche und ein Infektionsgeschehen, das außer Kontrolle zu geraten droht: Wir kommen an einschneidenden Maßnahmen nicht vorbei", sagte Steinmeier in einem Statement zur aktuellen Lage in der Pandemie. "Unsere bisherigen Anstrengungen im Kampf gegen die Pandemie reichen nicht aus. Wir müssen noch konsequenter handeln. Das gilt für das politische Handeln auf allen Ebenen, das gilt aber auch ebenso für unser persönliches Handeln."
Jeder müsse sich fragen, was er zusätzlich tun könne, um sich und andere und besonders die Gefährdeten zu schützen. Das oberste Ziel müsse sein, die Infektionszahlen so schnell wie möglich zu senken und dann auf niedrigem Niveau zu halten.
"Das kann nur gelingen, wenn wir in den nächsten Wochen unserer Kontakte und Begegnungen radikal begrenzen", mahnte Steinmeier vor den anstehenden Feiertagen. Die kommenden Wochen würden eine Prüfung für alle sein. "Ich bin ganz sicher, die Pandemie wird uns die Zukunft nicht rauben. Wir werden diese Krise überwinden. Das muss gelingen und das wird gelingen", schloss Steinmeier sein Statement.
Am Sonntag haben Bund und Länder einen harten Lockdown von Mittwoch bis zunächst zum 10. Januar angeordnet. Eine Verlängerung ist dabei nicht ausgeschlossen. Der Einzelhandel bleibt abgesehen von Supermärkten und Geschäften für den täglichen Bedarf geschlossen. Schulen und Kitas bieten lediglich Notbetreuung an.
Innerhalb der vergangenen sieben Tage haben sich 176,4 Menschen pro 100.000 Einwohner mit Covid-19 infiziert, mehr als dreimal so viele, wie Bund und Länder als Fixpunkt genannt haben. Bei einem Inzidenzwert von bis 50 haben Gesundheitsbehörden laut Bundesregierung eine Chance, die Infektionsketten zurückverfolgen und durchbrechen.
Die Gesundheitsbehörden haben dem Robert-Koch-Institut innerhalb der vergangenen 24 Stunden 16.362 Neuinfektionen gemeldet, rund 4.000 mehr als vergangen Montag.
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December 14, 2020 04:31 ET (09:31 GMT)
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