TOKIO (dpa-AFX) - Gut die Hälfte der deutschen Unternehmen in Japan rechnet einer Umfrage zufolge nächstes Jahr mit einer Erholung der Geschäfte von der Corona-Krise. Nach einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan (AHK Japan) unter fast 400 deutschen Unternehmen erwarten 52 Prozent, dass sich ihr Geschäft im nächsten Jahr auf das Vorkrisenniveau erholt. 30 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass eine umfassende Erholung erst ab 2022 kommen wird.
Die deutschen Unternehmen seien "vorsichtig optimistisch", sagte Marcus Schürmann, Geschäftsführer der AHK und Delegierter der Deutschen Wirtschaft in Japan. Sie hätten in der Krise dabei deutlich an "Flexibilität und Agilität" gewonnen.
Die strikte Einreisepolitik der japanischen Behörden beeinträchtige die Geschäfte deutscher Unternehmen jedoch nach wie vor erheblich, hieß es. 79 Prozent der Umfrageteilnehmer sähen in den Reisebeschränkungen nach wie vor die größte Herausforderung für ihr Unternehmen.
In Japan tätige deutsche Unternehmen hätten im Frühjahr rasch auf die Krise reagiert, indem sie ihre digitale Infrastruktur stark ausbauten und auf flexible Arbeitsmodelle umstellten, so die AHK weiter. Japan als Markt und strategischer Standort bleibe für deutsche Unternehmen jedoch unverändert von "großer Bedeutung". Eine Neuausrichtung ihrer Asien-Strategie und der Rolle Japans steht der Umfrage zufolge nur für neun Prozent der Unternehmen auf der Agenda./ln/DP/fba