
DJ EZB empfiehlt Banken "äußerste Zurückhaltung" bei Ausschüttungen
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Banken des Euroraums sollen weiterhin sehr vorsichtig mit Ausschüttungen umgehen. Die Europäische Zentralbank (EZB) forderte die Banken auf, bis zum 30. September 2021 von Dividendenausschüttungen und Aktienrückkäufen abzusehen oder solche Ausschüttungen zu begrenzen. Sie empfiehlt "äußerste Zurückhaltung".
Im März dieses Jahres, zu Beginn der Pandemie, hatte die EZB den Banken noch empfohlen, pauschal auf alle Dividendenausschüttungen und Aktienrückkäufe zu verzichten. Diese Forderung wurde im Juli verlängert.
Die Zentralbank erwartet von den Banken nun angesichts der coronabedingten Unsicherheiten, dass Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe nicht mehr als 15 Prozent des kumulierten Gewinns für 2019 und 2020 ausmachen und bezogen auf die harte Kernkapitalquote (CET1-Quote) 20 Basispunkte nicht übersteigen. Dabei kommt es darauf an, welcher Wert niedriger ist. Die EZB betonte, dass Banken, die Dividendenzahlungen oder Aktienrückkäufe planen, profitabel sein und eine robuste Kapitalentwicklung aufweisen müssen. Die konkrete Höhe einer Ausschüttung soll in Abstimmung mit dem zuständigen Gemeinsamen Aufsichtsteam bestimmt werden.
"Den Instituten zu raten, weiterhin sehr restriktiv mit Ausschüttungen umzugehen, ist der richtige Weg", sagte der Präsident der Finanzaufsicht Bafin, Felix Hufeld, in einer Mitteilung. "Mit der Möglichkeit einer Einzelfallbetrachtung reagiert die EZB auch auf die große Unsicherheit, in der wir uns gerade befinden."
Die EZB erneuert zudem ihren Appell, die Managerboni sehr maßvoll zu gestalten. "Auch hier ist in der Corona-Krise besondere Zurückhaltung gefordert", so Hufeld.
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December 15, 2020 14:16 ET (19:16 GMT)
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