DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EZB empfiehlt Banken "äußerste Zurückhaltung" bei Ausschüttungen
Die Banken des Euroraums sollen weiterhin sehr vorsichtig mit Ausschüttungen umgehen. Die Europäische Zentralbank (EZB) forderte die Banken auf, bis zum 30. September 2021 von Dividendenausschüttungen und Aktienrückkäufen abzusehen oder solche Ausschüttungen zu begrenzen. Sie empfiehlt "äußerste Zurückhaltung". Die EZB erwartet von den Banken, dass Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe nicht mehr als 15 Prozent des kumulierten Gewinns für 2019 und 2020 ausmachen und bezogen auf die harte Kernkapitalquote (CET1-Quote) 20 Basispunkte nicht übersteigen. Dabei kommt es darauf an, welcher Wert niedriger ist.
Führende US-Kongress-Politiker optimistisch bezüglich Corona-Deal
Führende Politiker beider im US-Kongress vertretenen Parteien haben sich am Dienstag (Ortszeit) optimistisch geäußert, dass es zu einer Einigung über ein weiteres Corona-Hilfspaket kommen wird. Die demokratische Mehrheitsführerin im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, der republikanischer Führer des Senats, Mitch McConnell, der demokratische Führer der Minderheit im Senat, Chuck Schumer, und der republikanische Führer der Minderheit im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, trafen sich am Dienstag erstmals seit Wochen zu Gesprächen. "Wir machen deutliche Fortschritte, und ich bin optimistisch, dass wir recht bald zu einer Einigung kommen", sagte McConnell Dienstagabend.
Inflation in Großbritannien im November schwächer als erwartet
Der Inflationsdruck in Großbritannien hat im November deutlicher als erwartet abgenommen. Nach Mitteilung der Statistikbehörde ONS sanken die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent und lagen nur noch um 0,3 (Oktober: 0,7) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Preisanstiege von 0,1 und 0,6 Prozent prognostiziert.
Japans Exporte viel schwächer als erwartet
Japans Exporte sind im November entgegen den Erwartungen gefallen. Nach Mitteilung des Finanzministeriums lagen sie um 4,2 (Oktober: 0,2) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats, während laut Factset-Konsens ein Anstieg um 0,8 Prozent prognostiziert worden war. Die Exportschwäche betraf alle Destinationen mit Ausnahme Chinas.
Neuer Rekord bei Corona-Toten in Deutschland - 952 weitere Sterbefälle (RKI)
Bei der Zahl der täglich verzeichneten Todesopfer der Corona-Pandemie in Deutschland ist ein neuer Höchststand erreicht worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 952 Sterbefälle verzeichnet. Damit wurde der bisherige Höchststand von 598 Todesfällen, der am vergangenen Freitag registriert worden war, deutlich übertroffen. Die Gesamtzahl der verzeichneten Todesfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg auf 23.427. Wie das RKI unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter ebenfalls mitteilte, wurden innerhalb von 24 Stunden 27.728 neue Ansteckungsfälle erfasst.
Harter Corona-Lockdown bundesweit in Kraft getreten
In Deutschland ist ein bundesweiter harter Lockdown in Kraft getreten, der das öffentliche Leben in weiten Teilen lahmlegen wird. Viele Geschäfte müssen ab Mittwoch geschlossen bleiben, nur noch Waren des täglichen Bedarfs dürfen verkauft werden. Schulen machen dicht, in Kitas soll es nur noch einen Notbetrieb geben. Im öffentlichen Raum gilt ein striktes Alkoholverbot.
Kreise: Corona-Impfkampagne soll zeitgleich in allen EU-Ländern starten
Die Corona-Impfkampagne soll offenbar zeitgleich in allen EU-Ländern starten. Der genaue Termin stehe aber noch nicht fest, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag aus dem Umfeld des französischen Präsidenten Emmanuel Macron.
Spahn: Geimpfte sollen Nebenwirkungen per App melden können
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will Bürgern nach einer Corona-Impfung die Möglichkeit geben, per App mögliche Wirkungen und Nebenwirkungen schnell zu melden. "Wir werden das sehr, sehr transparent machen, über alles informieren und alles sofort darstellen, was es an zusätzlichen Informationen gibt, bei der Zulassung und auch danach", sagte Spahn.
Höchste Corona-Warnstufe in London in Kraft getreten
Angesichts der hohen Infektionszahlen ist in London am Mittwoch die dritte und damit höchste Corona-Warnstufe in Kraft getreten. Bars, Restaurants und Cafés mussten ihren Betrieb weitgehend einstellen, erlaubt sind nur noch Angebote zum Mitnehmen. Auch kulturelle Einrichtungen wie Theater müssen schließen.
Dänemark weitet Lockdown auf das ganze Land aus
In Dänemark werden die in den meisten Städten und Gemeinden geltenden Corona-Maßnahmen ab Mittwoch auf das gesamte Land ausgeweitet. "Wir werden den Teil-Lockdown auf das ganze Land ausweiten", erklärte Verkehrsminister Benny Engelbrecht am Dienstag im Online-Netzwerk Facebook. Die Regelung soll bis mindestens 3. Januar gelten.
Rekordhoch bei Corona-Infektionen in den USA
Die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in den USA hat ein neues Rekordhoch erreicht. Wie die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore am Dienstagabend (Ortszeit) mitteilte, wurden binnen 24 Stunden mehr als 248.000 neue Ansteckungsfälle verzeichnet - die höchste Zahl im Land seit Beginn der Pandemie.
USA genehmigen rezeptfreien Corona-Schnelltest für Privatgebrauch
Die USA haben einen ersten rezeptfreien Corona-Schnelltest für den Privatgebrauch zu Hause genehmigt. Die Arzneimittelbehörde FDA erteilte am Dienstag eine Notfallzulassung für den Schnelltest des Herstellers Ellume, der binnen 20 Minuten ein Ergebnis liefern soll.
Biden nominiert Buttigieg zum Verkehrsminister
Der frühere US-Präsidentschaftsbewerber Pete Buttigieg ist vom künftigen Präsidenten Joe Biden als Verkehrsminister nominiert worden. Sollte er das erforderliche grüne Licht des Senats für seine Nominierung erhalten, würde er zum ersten offen homosexuellen Minister der US-Geschichte. Energieministerin der Biden-Regierung soll nach Medieninformationen die frühere Gouverneurin des Bundesstaats Michigan, Jennifer Granholm, werden.
API-Daten zeigen Anstieg der US-Rohöllagerbestände
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 2,0 Millionen Barrel gestiegen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Zuwachs von 1,1 Millionen Barrel gemeldet worden. Die Benzinbestände erhöhten sich um 0,8 Millionen Barrel nach plus 6,4 Millionen eine Woche zuvor.
Erdogan setzt auf Verbesserung der Beziehungen zur EU
Trotz der neuen EU-Sanktionen gegen die Türkei setzt Staatschef Recep Tayyip Erdogan nach eigenen Worten auf eine Verbesserung der Beziehungen zur Europäischen Union. Die Türkei wolle "ein neues Kapitel" in den Beziehungen aufschlagen, sagte Erdogan am Dienstag in einem Telefonat mit EU-Ratspräsident Charles Michel.
Anklage fordert lebenslange Haft für Thalys-Attentäter
Gut fünf Jahre nach dem Anschlag in einem Thalys-Hochgeschwindigkeitszug nach Paris hat die französische Generalstaatsanwaltschaft eine lebenslange Haftstrafe für den Täter beantragt. Für seine drei mutmaßlichen Helfer wurden Haftstrafen zwischen acht und 30 Jahren gefordert.
+++ Konjunkturdaten +++
GROßBRITANNIEN
Erzeugerpreise (Output) Nov +0,2% gg Vm; -0,8% gg Vj
Erzeugerpreise (Output) Nov PROG: unverändert gg Vm; -0,8% gg Vj
Erzeugerpreise (Input) Nov +0,2% gg Vm; -0,5% gg Vj
Erzeugerpreise (Input) Nov PROG: +0,5% gg Vm; -0,6% gg Vj
JAPAN
Exporte Nov -4,2% (PROGNOSE: +0,8%) gegenüber Vorjahr
Importe Nov -11,1% gegenüber Vorjahr
Handelsbilanz Nov Überschuss 366,8 Mrd JPY (PROGNOSE: Überschuss 529,8 Mrd JPY)
Exporte nach China Nov +3,8% gg Vorjahr
Exporte nach Asien Nov -4,3% gg Vorjahr
Exporte in die USA Nov -2,5% gg Vorjahr
Exporte nach Europa Nov -2,6% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/hab
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December 16, 2020 03:00 ET (08:00 GMT)
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