DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Markit: US-Wirtschaft verliert im Dezember an Schwung
Die Aktivität in der US-Wirtschaft hat sich im Dezember abgeschwächt, ist aber insgesamt auf einem robusten Niveau geblieben. Der von IHS Markit erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel auf 55,7 von 58,6 Punkten im Vormonat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, unterhalb von 50 eine schrumpfende Wirtschaft.
Umsätze der US-Einzelhändler sinken im November
Die Umsätze der US-Einzelhändler sind im November zum ersten Mal seit sieben Monaten gesunken, da sich die Verbraucher während der Ferienzeit um Thanksgiving zurückhielten. Die gesamten Umsätze fielen um 1,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens nur mit einem Rückgang um 0,3 Prozent gerechnet.
US-Kongress macht Fortschritte bei weiterem Hilfspaket
Die führenden Politiker im US-Kongress nähern sich nach Angaben aus informierten Kreisen einer Vereinbarung über ein weiteres Hilfspaket an, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abzumildern. Das Paket soll demnach Direktzahlungen an Haushalte umfassen, nicht jedoch einen Haftungsschutz für Unternehmen und auch keine Finanzhilfen für Bundesstaaten und Kommunen, sagten Personen, die mit den Verhandlungen vertraut sind. Gegen die beiden letzten Punkte sträuben sich die Republikaner. Das Gesamtvolumen des Pakets soll etwa 900 Milliarden Dollar betragen.
USA stufen Schweiz und Vietnam als Währungsmanipulatoren ein
Das US-Finanzministerium hat die Schweiz und Vietnam als Währungsmanipulatoren eingestuft. Die beiden Länder hätten in einer anhaltenden, einseitigen Weise in die Devisenmärkte eingegriffen, um Aufwertungen ihrer Währungen zu begrenzen. "Das Finanzministerium hat heute einen starken Schritt unternommen, um Wirtschaftswachstum und Chancen für amerikanische Beschäftigte und Unternehmen zu sichern", teilte Finanzminister Steven Mnuchin in einer Erklärung mit.
Weidmann warnt vor Überforderung der Geldpolitik in der Pandemie
EZB-Ratsmitglied Jens Weidmann hat vor einer Überforderung der Europäischen Zentralbank (EZB) bei der Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie gewarnt. In einem Vortrag an der Berliner Humboldt-Universität wies er darauf hin, dass eine zu Staatsanleihekäufen allzu bereitwillige Zentralbank den Regierungen den Anreiz zu maßvollem Handeln nehmen könnte. "Bei diesen Krisenanstrengungen sollte nicht außer Acht geraten, dass unterschiedliche Politikbereiche unterschiedlichen Zielen vorrangig verpflichtet sind", sagte Weidmann laut veröffentlichtem Redetext.
Scholz: Kabinett trifft wichtige Beschlüsse für EU-Finanzpaket
Das Bundeskabinett hat nach Angaben von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) wichtige Entscheidungen für die rasche Umsetzung des EU-Finanzpakets getroffen, auf das sich die Staaten vergangene Woche nach langem Tauziehen geeinigt hatten. "Mit der heutigen Vorlage des Ratifizierungsgesetzes hat die Bundesregierung den Ratifizierungsprozess für den EU-Eigenmittelbeschluss gestartet", sagte Scholz. Zudem habe das Kabinett den deutschen Aufbau- und Resilienzplan beschlossen, der die Verwendung der europäischen Hilfsmittel regelt.
Deutscher Einzelhandelsumsatz für Oktober bestätigt
Die Umsätze des deutschen Einzelhandels sind im Oktober kräftig gestiegen. Wie die Bundesbank mitteilte, wuchsen die Umsätze gegenüber dem Vormonat preisbereinigt um 2,6 Prozent. Die vorläufige Meldung des Statistischen Bundesamtes vom 2. Dezember wurde damit bestätigt. Auf Jahressicht lagen die Umsätze der Revision zufolge um 7,9 Prozent höher.
Grüne kündigen Nein zur EEG-Novelle im Bundestag an
Die Grünen im Bundestag wollen am morgigen Donnerstag geschlossen gegen die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) stimmen, mit der die Regierungskoalition den Ökostrom in Deutschland deutlich ausbauen will. "Die Ausbaumengen sind jenseits von all dem, was wir eigentlich bräuchten für den Klimaschutz", erklärte die Fraktionssprecherin für Energiepolitik, Julia Verlinden. Der Entwurf des EEG 2021 sei "weit, weit, weit weg von allem" entfernt, was mit Blick auf Erneuerbaren-Ausbau, Elektromobilität, Wärmewende und Bürgerbeteiligung notwendig sei.
EU stellt Plan zur Bewältigung fauler Covid-19-Kredite vor
Die Europäische Union hat Pläne vorgestellt, um Mitgliedsländer bei der Einrichtung eines Netzwerks nationaler "Bad Banks" zu unterstützen, um eine mögliche Lawine von ausgefallenen Krediten, die durch die Pandemie ausgelöst wurde, zu bewältigen. Bad Banks - private oder staatlich finanzierte Verwahrungsstellen, die faule Kredite auffangen - werden als eine Möglichkeit gesehen, Europas kriselnden Banken zu helfen, den Abschwung durch die Covid-19-Krise zu bewältigen und stark genug zu machen, um während der Erholung Kredite zu vergeben.
WHO: Internationale Untersuchung zu Corona-Ursprung beginnt im Januar
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beginnt Anfang kommenden Jahres mit ihrer Untersuchung zum Ursprung des Coronavirus in China. Er könne bestätigen, dass ein internationales Expertenteam im Januar nach China reise, sagte WHO-Sprecher Hedinn Halldorsson in Genf. Er bestätigte Berichte, wonach der Beginn der Mission kurz bevorstehe. Dem Expertenteam gehören zehn Wissenschaftler unter anderem aus Deutschland, Großbritannien, den USA und Russland an. Einzelheiten zum Ablauf der Untersuchungen nannte der WHO-Sprecher nicht.
Justiz macht Luftverschmutzung für Tod von Mädchen in London mitverantwortlich
Die britische Justiz hat in einem bisher beispiellosen Urteil die Luftverschmutzung in London für den Tod eines neunjährigen Mädchens mitverantwortlich gemacht. Die schlechte Luftqualität habe "wesentlich beigetragen" zum Tod der kleinen Ella Adoo-Kissi-Debrah im Jahr 2013, befand der stellvertretende Untersuchungsbeamte für den Inner South Coroner's Court, Philip Barlow, nach knapp zweiwöchigen Anhörungen zu dem Fall.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Lagerbestände Okt +0,7%; (PROG: +0,6%) gg Vm
US/NAHB-Hausmarktindex Dez 86 (Nov: 90)
DJG/DJN/AFP/apo
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December 16, 2020 13:00 ET (18:00 GMT)
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