
DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EU-Behörde entscheidet schon am 6. Januar über Zulassung von Moderna-Impfstoff
Die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) zieht ihre Entscheidung über eine Zulassung des Impfstoffs des US-Unternehmens Moderna um eine Woche vor. Die in Amsterdam ansässige Behörde teilte am Donnerstag mit, Moderna habe vorzeitig weitere Daten geliefert, sodass eine außerordentliche Sitzung für den 6. Januar angesetzt worden sei, "um die Prüfung möglichst abzuschließen". Ursprünglich war die Moderna-Entscheidung für den 12. Januar vorgesehen.
"Deutschlandtrend": Harter Lockdown trifft auf breite Zustimmung
Der seit Mittwoch geltende harte Lockdown trifft einer Umfrage zufolge in der Bevölkerung auf breite Zustimmung. Im ARD-"Deutschlandtrend" gaben 69 Prozent der Teilnehmer an, die Maßnahmen seien angemessen, wie der WDR am Donnerstag mitteilte. Lediglich 14 Prozent sagten demnach, die Maßnahmen zur Pandemie-Eindämmung gingen zu weit. 16 Prozent äußerten hingegen die Auffassung, die Vorgaben gingen nicht weit genug.
Neuer Höchststand bei Corona-Neuinfektionen in Deutschland
In Deutschland hat es einen neuen Höchststand bei der Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus gegeben. Die am Donnerstagmorgen vom Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlichte Zahl von 26.923 Neuinfektionen war wegen fehlender Zahlen aus Baden-Württemberg um etwa 3.500 zu niedrig ausgewiesen, wie das RKI mitteilte. Mit den fehlenden Zahlen hätte die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden bei etwa 30.400 und damit erstmals über der 30.000er-Marke gelegen.
RKI veröffentlicht offizielle Empfehlung für Corona-Impfung
Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat ihre offizielle Empfehlung zur Impfung gegen das Coronavirus veröffentlicht. Da anfangs nur eine begrenzte Menge an Impfstoffdosen zur Verfügung steht, sollten wie geplant zunächst Menschen über 80 Jahren und Bewohner in Alten- und Pflegeheimen geimpft werden, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Diese seien besonders gefährdet für schwere Krankheitsverläufe.
Bundestag setzt Insolvenzantragspflicht teils bis 31. Januar aus
Unternehmen, die weiterhin auf die Auszahlung der staatlichen Corona-Hilfen warten, sind einen Monat länger von der Pflicht zur Anmeldung der Insolvenz befreit. Sie haben nun eine zusätzliche Atempause bis zum 31. Januar 2021. Der Bundestag beschloss einen entsprechenden Gesetzentwurf zur Fortentwicklung des Sanierungs- und Insolvenzrechts. Die Koalitionsfraktionen stimmten dafür, FDP und Grüne dagegen, AfD und Linke enthielten sich.
Heil: Merkel und Scholz sollen Streit um Lieferkettengesetz klären
Der Streit um das Lieferkettengesetz innerhalb der Bundesregierung wird nun zur Sache der Regierungschefin. Das Thema werde direkt im Januar bei einem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) verhandelt, sagte Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in Berlin.
Parlamentarier üben Kritik nach Guttenbergs Wirecard-Aussage
Mitglieder des Wirecard-Untersuchungsausschusses haben nach der Vernehmung von Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) zum Teil scharfe Kritik an dessen Aussagen und an der Rolle der Regierung in dem Skandal um den mittlerweile insolventen Finanzdienstleister geübt. "Der ehemalige CSU-Wirtschafts- und Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat sich heute im Untersuchungsausschuss als Opfer des Wirecard-Märchens präsentiert", sagte der Obmann der SPD-Fraktion in dem Ausschuss, Jens Zimmermann. Auch er habe auf die uneingeschränkten Testate der Wirtschaftsprüfer vertraut.
Studie: Finanztransaktionssteuer brächte weniger ein als erwartet
Die von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) vorgeschlagene europäische Finanztransaktionssteuer würde zu weniger Einnahmen führen als andere in der EU diskutierte Konzepte. Das von ihm und Frankreich vorgestellte Konzept brächte den zehn interessierten EU-Ländern insgesamt weniger als 6 Milliarden Euro ein, heißt es in einer Studie der Rosa-Luxemburg-Stiftung, die der Linken nahesteht. Bei anderen Vorschlägen wäre demnach das Drei- bis Zehnfache drin.
DIHK: Deutsche Unternehmen in China auf Erholungskurs
Deutsche Unternehmen in China spüren eine leichte Erholung, die aber noch nicht das Vorkrisenniveau erreicht hat. Das geht aus einer Blitzumfrage der Deutschen Handelskammer in China unter mehr als 530 Unternehmen hervor. Die Auswirkungen der Pandemie seien im laufenden Betrieb, aufgrund von Einschränkungen im globalen Geschäft oder auch durch die noch nicht vollständig erholte Nachfragesituation in einigen Branchen spürbar.
Barnier hält Post-Brexit-Deal bis Freitag für möglich - AFP
EU-Verhandlungsführer Michel Barnier hält einen Abschluss der Gespräche mit Großbritannien über ein Handelsabkommen nach dem Brexit bis Freitag für machbar. Dies sei "schwierig, aber möglich", sagte er nach Angaben aus dem EU-Parlament bei einem Treffen mit Abgeordneten. Die britische Regierung dämpfte hingegen Hoffnungen auf einen Durchbruch: Ein Scheitern sei weiter "das wahrscheinlichste" Szenario, sagte ein Sprecher von Premierminister Boris Johnson in London.
Schnabel: Safe Asset würde Umsetzung EZB-Geldpolitik erleichtern
Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) würde nach Aussage von EZB-Direktorin Isabel Schnabel von einem gemeinsamen "sicheren europäischen Vermögenswert" (Safe Asset) profitieren. "Die Geldpolitik im Euroraum ist dadurch kompliziert, dass es 19 Staatsanleihemärkte gibt und dass die Flucht in als sicher wahrgenommene Anlagen zu einer Fragmentierung führen kann", schrieb Schnabel im Kurznachrichtendienst Twitter auf eine entsprechende Frage.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe steigen wider Erwarten
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 12. Dezember wider Erwarten zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 23.000 auf 885.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 808.000 vorhergesagt.
Philly-Fed-Index fällt im Dezember stärker als erwartet
Die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia hat sich im Dezember stärker eingetrübt als erwartet. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia fiel auf plus 11,1 Punkte von plus 26,3 im November. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf plus 20,0 erwartet.
US-Baubeginne im November gestiegen
Die Neubautätigkeit in den USA hat sich im November wider Erwarten ausgeweitet. Die Zahl der ersten Spatenstiche erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat um 1,2 Prozent auf einen hochgerechneten Jahreswert von 1,547 Millionen. Volkswirte hatten dagegen eine Abnahme um 0,7 Prozent prognostiziert.
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December 17, 2020 13:00 ET (18:00 GMT)
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