
DJ GDV fordert von Eiopa passgenauere Regeln für Solvency 2
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat eine Nachbesserung der Vorschläge der europäischen Versicherungsaufsicht Eiopa für Ausnahmen und an bestimmte Kriterien geknüpfte Regelerleichterungen im Aufsichtsrahmen Solvency 2 gefordert. II "Das ist ein Schritt in die richtige Richtung - dem weitere folgen sollten", erklärte der GDV in Berlin.
Einfachere, risikogerechte Regeln sparten nicht nur Kosten, sondern sie erhöhten auch die Effizienz der Aufsicht und schüfen damit mehr Sicherheit für Versicherungsnehmer, erklärte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. "Es liegt daher im Interesse aller, sinnvolle Kriterien für Regelerleichterungen aufzustellen und diese künftig im Sinne des Proportionalitätsprinzips automatisch anzuwenden - die Eiopa greift hier zu kurz."
Der GDV warnte, die Definition von Unternehmen mit schwachem Risikoprofil sei deutlich zu restriktiv. So wolle die Aufsichtsbehörde das neue Verfahren nur auf Versicherer mit bis zu 100 Millionen Euro Beitragseinnahmen anwenden. Damit wären laut GDV kleinere und mittlere Versicherungsunternehmen in Deutschland von der automatisierten Anwendung des Proportionalitätsprinzips ausgeschlossen - auch bei hervorragender Solvenzsituation und risikoarmem Geschäftsmodell. "Die Kriterien für den automatisierten Prozess müssen angepasst werden, damit das Proportionalitätsprinzip seine volle Wirkung entfalten kann", verlangte der Verband.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/uxd
(END) Dow Jones Newswires
December 18, 2020 08:18 ET (13:18 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.