DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
RKI: Neue Virusvariante in Deutschland noch nicht nachgewiesen
Die neue Variante des Coronavirus aus Großbritannien ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Deutschland noch nicht nachgewiesen worden. Ein Vorkommen könne aber auch nicht ausgeschlossen werden, erklärte das RKI auf seiner Internetseite. Es sei auch noch nicht abschließend geklärt, wie sich die neue Variante auf das Infektionsgeschehen auswirkt, ob sie etwa ansteckender ist oder wie schwer sie verläuft.
DIW erwartet weiteren Wirtschaftseinbruch im Winter
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) geht angesichts der anhaltend hohen Corona-Infektionsdynamik und des damit einhergehenden zweiten harten Lockdowns von einem Einbruch der Wirtschaftsleistung im Winter aus. Nur wenn sich die Lage deutlich beruhigt, könne die deutsche Wirtschaft ab Februar auf ihren Erholungspfad zurückkehren, wie das Konjunkturbarometer Dezember zeigt. "Auch wenn es schmerzlich ist, werden wir den harten Lockdown wohl bis mindestens Ende Januar durchhalten müssen", sagt DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen.
RWI: Erholung des Welthandels schwächt sich ab
Die Erholung des Welthandels hat sich nach Erkenntnissen des Wirtschaftsforschungsinstituts RWI im November abgeschwächt. Der vom RWI und dem Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) erhobene Containerumschlag-Index sank leicht von 121,6 auf 121,0 Punkte. Insbesondere in den chinesischen Häfen habe der Umschlag abgenommen, teilten die Institute mit. In den übrigen Häfen habe sich die Zunahme des Umschlags lediglich abgeflacht.
HDE: Drei Viertel der Bekleidungshändler in Existenzgefahr
Der Lockdown für den Nicht-Lebensmittelhandel sorgt bei vielen Händlern laut einer Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) für Existenzängste. Insbesondere im Bekleidungshandel seien die Sorgen groß. Hier sehen sich laut der aktuellen HDE-Trendumfrage unter knapp 600 Unternehmen knapp drei Viertel der Händler in Existenzgefahr. Insgesamt sind 75 Prozent der befragten Handelsunternehmen demnach mit dem bisherigen Verlauf des Weihnachtsgeschäfts unzufrieden. Der HDE forderte erneut eine Überarbeitung der staatlichen Hilfen für die Branche.
Onlinehandel wehrt sich gegen Regulierungsforderungen
Der Onlinehandel in Deutschland hat mit "großem Unverständnis" auf Forderungen nach einer Regulierung der Branche reagiert. Zum wiederholten Mal forderten Politiker der CDU, dass zum Schutz und Hilfe des stationären Handels und der Innenstädte der Onlinehandel zusätzlich besteuert oder begrenzt werden solle, monierte der Bundesverband Onlinehandel (BVOH). "Leider zeigen diese Einschätzungen zum Onlinehandel wieder einmal, wie falsch die Politik die Lage einschätzt", beklagte der Verband.
Höchststrafe in Prozess um rechtsextremen Anschlag auf Synagoge von Halle
Im Prozess um den rechtsextremen Anschlag auf die Synagoge in Halle an der Saale hat das Oberlandesgericht Naumburg die Höchststrafe verhängt. Der Angeklagte Stephan B. wurde in Magdeburg zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Das Urteil erging unter anderem wegen zweifachen Mordes, vielfachen Mordversuchs und Volksverhetzung. Das Gericht stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest, was eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren unwahrscheinlich macht.
Johnson beruft wegen neuer Corona-Variante Krisensitzung ein
Nach der Entdeckung einer neuen Coronavirus-Variante in Südostengland hat Großbritanniens Premierminister Boris Johnson eine Krisensitzung seines Kabinetts einberufen. Bei dem Treffen werde es um die "Situation bezüglich des internationalen Verkehrs", insbesondere des Frachtverkehrs, gehen, sagte ein Regierungssprecher in London. Deutschland und weitere EU-Staaten haben den Flugverkehr mit Großbritannien wegen der neuen Virus-Variante eingestellt.
EU-Abgeordnete sehen Zeit für Abkommen mit Großbritannien abgelaufen
Führende EU-Abgeordnete halten die Zeit, um ein Handelsabkommen mit Großbritannien auszuhandeln und rechtzeitig zu ratifizieren, für abgelaufen. "Es ist jetzt unmöglich, dass das Parlament einen Deal vor Ende des Jahres bewertet", erklärte der Fraktionsvorsitzende der Konservativen, Manfred Weber (CSU), auf Twitter. Die Frist sei abgelaufen, erklärte der Chef des Handelsausschusses, Bernd Lange (SPD). Es werde keine Ratifizierung innerhalb der Übergangsphase geben.
DJG/DJN/AFP/apo
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December 21, 2020 07:30 ET (12:30 GMT)
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