DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EU erteilt Zulassung für Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer
Die EU-Kommission hat den Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer zugelassen. "Wir haben die Entscheidung getroffen, den europäischen Bürgern den ersten Impfstoff gegen Covid-19 bereitzustellen", sagte Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Montagabend in Brüssel. Wenige Stunden zuvor hatte ein Expertenausschuss der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) grünes Licht für eine bedingte Marktzulassung des Mittels in der EU gegeben.
Wirtschaftsindex der Chicago-Fed fällt im November
Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich im November deutlich abgeschwächt. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) fiel auf einen Stand von plus 0,27, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Für den Oktober wurde der Indexstand auf plus 1,01 revidiert, nachdem zunächst ein Wert von plus 0,83 genannt worden war.
Steinmeier: Mit Beginn der Impfung wird Licht am Ende des Tunnels heller
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sieht den bevorstehenden Start der Corona-Impfungen als "Tag der Hoffnung". Mit dem Beginn des Impfens werde "das Licht am Ende des Tunnels ein klein bisschen heller", sagte Steinmeier beim Besuch eines Berliner Impfzentrums. Jeder Impfvorgang sei "ein kleiner Schritt in Richtung der Normalität, die wir uns alle doch wieder wünschen". Es sei aber "nicht das Ende der Pandemie", betonte der Bundespräsident.
Spahn: Erste Corona-Impfungen bereits am Tag nach Weihnachten
Nachdem die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer gegeben hat, soll nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn unmittelbar nach Weihnachten mit den Impfungen begonnen werden. "Die ordentliche Zulassung eines Impfstoffes gegen das Corona-Virus ist ein Meilenstein in der Pandemiebekämpfung", betonte Spahn über den Kurznachrichtendienst Twitter. "Bereits am Tag nach Weihnachten werden die ersten Pflegebedürftigen in der stationären Altenpflege geimpft", betonte Spahn. Die Verwundbarsten würden zuerst geschützt.
Chef der Impfkommission erwartet baldige Klarheit über Wirksamkeit bei Mutation
Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko) am Robert Koch-Institut erwartet frühestens für Januar Aufschluss über die Frage, ob der Biontech-Impfstoff auch gegen die in Großbritannien verbreitete Mutation des Coronavirus wirksam ist. "Mit den vorliegenden Daten lässt sich noch nicht abschließend beurteilen, ob der Biontech-Impfstoff genauso gut gegen die mutierte Virusvariante wirkt wie bei den bisher bekannten Varianten", sagte der Virologe Thomas Mertens am Montag den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Bisherige Analysen des Genoms der neuen Virusmutante ließen allerdings vermuten, dass der Impfstoff weiter wirksam bleibe, sagte Mertens. Eine erste Prüfung der Antikörper-Wirksamkeit im Labor werde "voraussichtlich drei bis vier Wochen dauern".
Norwegen führt neue Corona-Warn-App ein
Norwegen hat am Montag eine neue Tracking-App zur Eindämmung der Corona-Pandemie eingeführt. Die Anwendung "Smittestopp" (Infektionsstopp) komme "keineswegs zu spät", sagte der norwegische Gesundheitsminister Bent Hoie bei einer Pressekonferenz. Er verwies auf die lange Zeit, die es im kommenden Jahr brauche, bis ein ausreichender Impfschutz in der Bevölkerung bestehe. Die Verwendung der App geschieht für die Bevölkerung auf freiwilliger Basis.
Chaotischer Brexit wird immer wahrscheinlicher
Zehn Tage vor dem Ende der Brexit-Übergangszeit wird ein ungeordnetes Ausscheiden Großbritanniens aus dem europäischen Binnenmarkt immer wahrscheinlicher. Die Unterhändler beider Seiten führten zwar am Montag in Brüssel die Gespräche über ein Handelsabkommen fort, doch das EU-Parlament erklärte die rechtzeitige Ratifizierung eines möglichen Deals für nicht mehr machbar. Auch für eine vorläufige Anwendung einer möglichen Einigung wird die Zeit knapp.
Außenhandelsverbandspräsident warnt vor Chaos durch Isolation Großbritanniens
Der Präsident des Außenhandelsverbandes BGA, Anton Börner, hat vor einem Chaos des Warenverkehrs durch die Isolation Großbritanniens gewarnt. "Der Warenverkehr muss schnellstmöglich wieder in Gang kommen", sagte Börner dem Handelsblatt. Aktuell sei aufgrund des unmittelbar bevorstehenden Endes der Brexit-Übergangsfrist ohnehin bereits ein stark erhöhter Lieferverkehr zu beobachten, was an einigen Stellen schon zu chaotischen Zuständen und Verzögerungen führe.
Weitere Staaten verbieten Flüge aus Großbritannien wegen Corona-Mutation
Wegen der neuen Variante des Coronavirus stellen immer mehr Länder ihre Verkehrsverbindungen nach Großbritannien ein. Am Montag teilten die Regierungen Russlands, Norwegens, Dänemarks und Indiens mit, vorübergehend keine Flüge aus Großbritannien mehr landen zu lassen. Zuvor hatten bereits Deutschland und weitere europäische Staaten ihre Flugverbindungen mit Großbritannien gekappt.
EZB: QE-Anleihebestände wachsen in Vorwoche langsamer
Der Bestand an Wertpapieren, die die Zentralbanken des Eurosystems im Rahmen der Ankaufprogramme APP und PEPP halten, hat sich in der Woche zum 18. Dezember weniger stark als zuvor erhöht. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) nahm er um 18,907 Milliarden Euro auf 3.668,161 (Vorwoche: 3.649,254) Milliarden zu. In der Vorwoche hatte er sich um 26,701 Milliarden Euro ausgeweitet. Das Volumen der im Rahmen des Pandemiekaufprogramms PEPP erworbenen Papiere ist um 15,657 (+18,725) Milliarden Euro gestiegen, während sich die APP-Bestände um 3,250 (+7,976) Milliarden erhöht haben.
Stimmung der Verbraucher in der Eurozone im Dezember aufgehellt
Das Verbrauchervertrauen im Euroraum hat sich im Dezember wider Erwarten verbessert. Der von der EU-Kommission ermittelte Index stieg um 3,7 auf minus 13,9 Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen fast unveränderten Stand von minus 18,2 prognostiziert. Für die EU-28 verbesserte sich der Wert um ebenfalls 3,7 Punkte auf minus 15,3.
Mnuchin erwartet Zahlungen an US-Haushalte kommende Woche
Die Direktzahlungen an US-Haushalte als Teil des Stimulusprogramms der US-Regierung könnte kommende Woche erfolgen. Dann könnten die 600 US-Dollar ausgezahlt werden, sagte Finanzminister Steven Mnuchin. Das Programm sei ein sehr schneller Weg, Geld in die Wirtschaft zu bekommen, sagte der Minister. Er führte dabei aber nicht aus, wie viele der Zahlungen tatsächlich kommende Woche erfolgen könnten.
DJG/DJN/AFP/apo/cbr/sha
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December 21, 2020 13:00 ET (18:00 GMT)
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