DJ PRESSESPIEGEL/Unternehmen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BIONTECH - Der Vorstandsvorsitzende des Impfstoffentwicklers Biontech, Ugur Sahin, sieht keine Gefahr, dass der am Montag von der EU zugelassene Wirkstoff bei der in Großbritannien aufgetretene Corona-Mutation nicht wirkt. "Wir haben dafür keine Erkenntnisse. Wir sehen das auch mit einer gewissen Nüchternheit: Es ist nicht das erste Mal, dass diese Mutationen auftreten", so der Wissenschaftler am Montagabend bei Bild Live. Es habe in den vergangenen zehn Monaten mehr als 20 verschiedene Mutationen gegeben. Alle seien von Biontech untersucht worden und jedes Mal wurde festgestellt, "dass die Wirkung des Impfstoffs ist dadurch nicht beeinträchtigt" sei. (Bild)
BENTELER - Trotz drohenden Zulieferersterbens und Coronakrise hat sich der wirtschaftlich angeschlagene Autozulieferer und Stahlrohrspezialist Benteler auf eine Refinanzierung seiner gesamten Schuldenlast in Höhe von 1,8 Milliarden Euro geeinigt. Die rund 30 beteiligten Gläubigerbanken garantieren Benteler und CEO Ralf Göttel damit für vier weitere Jahre finanzielle Stabilität. "Die Refinanzierung ist ein Vertrauensbeweis der Banken in uns als Firma und in unsere Positionierung", sagte Göttel dem Handelsblatt. Neben der Refinanzierung der Schulden haben die Banken Benteler eine zusätzliche Kreditlinie in Höhe von 225 Millionen Euro eingeräumt. Auf staatliche Hilfen, beispielsweise KfW-Kredite, sei Benteler nicht angewiesen. "Wir haben positive Cashflows, die Liquidität entwickelt sich entsprechend unserer Planung. Wir haben zusätzliche Kreditlinien, die wir aber derzeit nicht für das Betreiben unseres Geschäfts benötigen. Wir leben also nicht auf Pump", stellte Göttel klar. "Und wir haben die definierten Ziele für 2020 trotz Covid-19 erreicht." (Handelsblatt)
TENGELMANN - Mitten im Familienstreit gelingt Tengelmann-Chef Christian Haub offenbar ein klarer Schnitt bei zwei Beteiligungen: Durch einen Tausch der jeweiligen Anteile mit dem Miteigentümer Stefan Heinig übernimmt Tengelmann den Textildiscounter Kik komplett - und der Unternehmer Heinig wird Alleineigentümer der Handelskette Tedi. Tengelmann und Heinig hatten seit Monaten über den Deal verhandelt und einen Abschluss bis zum Jahresende in Aussicht gestellt. Tatsächlich wurde der Deal nach Informationen des Handelsblatts aus Unternehmenskreisen pünktlich besiegelt. Auf Anfrage wollten sich die beteiligten Parteien aber nicht äußern. Der Textildiscounter Kik setzte im vergangenen Jahr mit knapp 3.900 Märkten rund 2,1 Milliarden Euro um. Tengelmann hält bislang etwas weniger als 85 Prozent, Heinig, der das Unternehmen 1994 gemeinsam mit Tengelmann gegründet hatte, etwas mehr als 15 Prozent. Der Umsatz von Tedi lag 2019 mit mehr als 2.000 Märkten laut Statista bei knapp 1,6 Milliarden Euro. An dem Nonfood-Unternehmen halten Heinig bislang 70 Prozent und Tengelmann 30 Prozent. (Handelsblatt)
STEIGENBERGER - Der Steigenberger-Konzern peilt große Akquisitionen an. Der neue Chef Marcus Bernhardt will bis 2025 zu den Top-drei-Hotelgesellschaften in Europa aufsteigen. "Dafür müssen wir auf 700 Hotels kommen". "Aktuell haben wir 121 im Betrieb, 41 in der Pipeline und vier Häuser mit unserem Partner in China", sagte er. (FAZ)
UPS - In den USA haben die beiden US-Logistikunternehmen Fedex und UPS in der ersten Woche 2,9 Millionen Dosen des Vakzins von Biontech und Pfizer ausgeliefert. UPS hat dabei den Osten des Landes übernommen und auch den jüngsten Schneesturm gemeistert; Fedex beliefert den Westen. Nun sind die Trucks mit dem zweiten zugelassenen Impfstoff von Moderna unterwegs. Auch hier ist der Markt zwischen den beiden Logistikdienstleistern aufgeteilt. "Sobald Deutschland den Impfstoff genehmigt, stehen wir mehr als bereit", sagt der Präsident von UPS International, Scott Price, dem Handelsblatt. "Wir sprechen derzeit mit allen Ländern, die mit der Impfplanung begonnen haben", fügt er hinzu und versichert: "Wir können jedes Volumen von Impfstoffen bewältigen, das uns gegeben wird." Nicht nur in den USA, auch in Russland und China verteilt UPS momentan die begehrten Vakzine. "Wir arbeiten derzeit mit fast jedem Impfstoffhersteller", sagt Price. Was genehmigt wird und wo was hinsoll, verändere sich aktuell jeden Tag: "Hoffentlich haben wir in vier bis sechs Monaten ein finales globales Netzwerk für das Angebot." Deutschland wird bei der Vakzin-Verteilung für UPS eine besondere Rolle spielen. Seinen größten europäischen Standort unterhält das Transportunternehmen mit 3.200 Mitarbeitern und 43 täglichen Flügen in Köln. (Handelsblatt)
WEMPE - Die Juwelierkette Wempe aus Hamburg bekommt die Folgen des Lockdowns mit Wucht zu spüren. Mit kreativen Ideen will sie einen Teil des Geschäfts am Laufen halten. Staatliche Hilfe habe sie nicht beantragt. Auch gebe es im aktuellen Lockdown bisher keine Kurzarbeit. "Das Unternehmen Wempe hat genug Substanz, um die Krise aus eigener Kraft zu bewältigen", sagte die geschäftsführende Gesellschafterin Kim-Eva Wempe. (FAZ)
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December 22, 2020 00:20 ET (05:20 GMT)
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