DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
RKI: Mehr als 19.500 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages
In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 19.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 19.528 neue Ansteckungsfälle erfasst. Die Zahl der Corona-Todesfälle stieg laut RKI innerhalb eines Tages um 731 auf insgesamt 27.006.
Deutschland erhält am Samstag die ersten Biontech-Impfdosen
Nach der Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer in der EU soll Deutschland am Samstag eine erste Lieferung des Mittels erhalten. An diesem Tag würden 151.125 Impfdosen geliefert, teilte die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit mit. Darüber habe Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Gesundheitsministerkonferenz der Länder informiert. Am 28. Dezember sollen demnach 521.625 Dosen geliefert werden und am 30. Dezember dann 672.750. In der ersten Kalenderwoche 2021 sollen 672.750 weitere Impfdosen folgen.
Biontech geht von Wirksamkeit seines Impfstoffs auch gegen neue Virus-Form aus
Die Mainzer Firma Biontech geht davon aus, dass ihr Impfstoff auch gegen die in Großbritannien entdeckte Mutation des Coronavirus wirkt. Dafür halte er "die Wahrscheinlichkeit für hoch", sagte Firmenchef Ugur Sahin im Internetprogramm der Bild-Zeitung. Das Vakzin war am Montag in der EU zugelassen worden. Die neue Mutation des Coronavirus, die bislang vor allem in Südostengland festgestellt wurde, bereitet allerdings weltweit große Sorgen.
WHO: Neue Coronavirus-Variante "nicht außer Kontrolle"
Die Ausbreitung der in Großbritannien entdeckten neuen Coronavirus-Variante ist nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch nicht außer Kontrolle. "Selbst wenn das Virus sich nun ein kleines bisschen effizienter ausbreitet, kann das Virus gestoppt werden", sagte der WHO-Direktor für medizinische Notfälle, Michael Ryan, bei einer Pressekonferenz. Die Lage sei also "nicht außer Kontrolle". Ryan rief aber dazu auf, die Maßnahmen zur Eindämmung der neuen Mutation zu verstärken.
GfK: Konsumklima leidet unter hartem Lockdown
Die neuen Beschränkungen wegen der Coronavirus-Pandemie drücken zum Jahreswechsel weiter auf die Verbraucherstimmung in Deutschland. Die Konsumforscher der GfK ermittelten für Januar 2020 einen Rückgang ihres Indikators zum Konsumklima auf minus 7,3 von revidiert minus 6,8 Punkten im Vormonat. Zunächst hatten sie für Dezember noch einen Wert von minus 6,7 Zählern berichtet.
Steuereinnahmen sinken auch im November
Die deutschen Steuereinnahmen sind im November angesichts der Coronavirus-Pandemie erneut gesunken, allerdings in geringerem Ausmaß als in den beiden Monaten zuvor. Im November nahmen sie ohne reine Gemeindesteuern gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,0 Prozent ab, wie das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht bekanntgab. Im Oktober waren die Steuereinnahmen um 8,8 Prozent und im September um 12,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gefallen.
Öffentliche Schulden im dritten Quartal auf neuem Höchststand
Die öffentlichen Schulden sind im dritten Quartal 2020 auf einen neuen Höchststand gestiegen. Bund, Länder, Gemeinden sowie Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte waren mit 2.195,1 Milliarden Euro bei Kreditinstituten und Unternehmen verschuldet, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete. Der Anstieg ist im Wesentlichen in der Aufnahme finanzieller Mittel für Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise begründet.
Ifo-Chef Clemens Fuest kritisiert EU-Krisenmanagement
Der Chef des Münchener Ifo-Instituts, Clemens Fuest, mahnt zu mehr europäischer Geschlossenheit in der Bekämpfung von Corona und kritisiert die Abrieglung Großbritanniens. "Die Symbolwirkung der Abschottung zum jetzigen Zeitpunkt könnte deutlicher nicht sein, auch wenn sie durch die Pandemie bedingt ist", sagte Fuest dem Handelsblatt. "Es wird einmal mehr deutlich, dass das Krisenmanagement in der Pandemie von Entscheidungen der Nationalstaaten geprägt ist."
Schweden schließt wegen Coronavirus-Ausbreitung Grenze zu Dänemark
Unter anderem wegen der Ausbreitung einer neuen Coronavirus-Mutation in Dänemark hat Schweden die Grenze zum Nachbarland geschlossen. Zudem habe die Verbreitung des Coronavirus in Dänemark generell zugenommen, begründete der schwedische Innenminister Mikael Damberg die Maßnahme gegenüber Reportern.
EU-Parlamentarier fordern britische Zustimmung zu verlängerter Übergangsfrist
Führende EU-Parlamentarier haben an Großbritannien appelliert, angesichts der Coronavirus-Mutation einer verlängerten Brexit-Übergangsfrist zuzustimmen. Großbritannien sei "gerade doppelt belastet", sagte Parlamentsvizepräsidentin Katarina Barley (SPD) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Komme doch noch vor Jahresende ein Deal mit der EU über die künftigen Beziehungen zustande, "wäre es vernünftig, diesen in Ruhe zu prüfen" und in der kurzen Übergangszeit die Binnenmarktregeln weiter voll anzuwenden.
Johnson nennt Lieferketten mit EU trotz Reisebeschränkungen "robust"
Trotz der Beschränkungen im Personen- und Warenverkehr mit der EU wegen der neuen Coronavirus-Variante sieht der britische Premierminister Boris Johnson die Versorgung seines Landes mit Gütern des täglichen Bedarfs gesichert. Die Lieferketten seien "stark und robust", sagte Johnson im Anschluss an Gespräche mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron.
US-Repräsentantenhaus verabschiedet neues Hilfspaket gegen Corona-Krise
Das US-Repräsentantenhaus hat ein neues gigantisches Hilfspaket gegen die Corona-Krise verabschiedet. Die von der Kongresskammer in Washington gebilligten Maßnahmen haben ein Volumen von fast 900 Milliarden Dollar. Das Votum des Senats über das Maßnahmenbündel stand noch aus, wurde aber in Kürze erwartet. Die Republikaner von Präsident Donald Trump und die oppositionellen Demokraten hatten sich nach monatelangem Gezerre am vergangenen Wochenende auf das neue Hilfspaket geeinigt.
Biden vor laufender Kamera gegen Corona geimpft
Der gewählte US-Präsident Joe Biden hat sich vor laufender Kamera gegen Corona impfen lassen. Biden ließ sich in einem Krankenhaus in Newark im Bundesstaat Delaware das Vakzin der Hersteller Biontech und Pfizer spritzen. Der 78-jährige Politiker warb bei den US-Bürgern um Vertrauen in die Impfung und sagte, es gebe "keinen Grund zur Besorgnis".
US-Justizminister Barr widerspricht Trump und sieht Russland hinter Cyberangriff
Nach dem großangelegten Cyberangriff auf US-Bundesbehörden und Unternehmen hat US-Justizminister Bill Barr Russland als Urheber der Attacken bezeichnet. "Es scheinen auf jeden Fall die Russen zu sein", sagte er und widersprach damit US-Präsident Donald Trump, der Moskau in Schutz genommen und China beschuldigt hatte. Barr lehnte es ab, weitere Details zu nennen.
+++ Konjunkturdaten +++
GB/Investitionen 3Q endgültig +9,4% gg Vq; -19,2% gg Vj
GB/Investitionen 3Q vorläufig +8,8% gg Vq; -20,7% gg Vj
GB/Leistungsbilanz 3Q Defizit 15,7 Mrd GBP
GB/Leistungsbilanz 3Q PROGNOSE Defizit 13,0 Mrd GBP
GB/Leistungsbilanz 2Q revidiert auf Defizit 11,9 Mrd GBP von Defizit 2,8 Mrd GBP
Norwegen Okt Arbeitslosenquote bereinigt 5,2%
Norwegen Okt Arbeitslosenquote bereinigt PROGNOSE: 5,1%
DJG/DJN/AFP/apo
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December 22, 2020 03:00 ET (08:00 GMT)
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