Seit 50 Jahren beschäftige ich mich beruflich mit Wirtschaft, Politik und Börse. Mehr als 10.000 Seiten in Deutsch und Englisch habe ich über diese Themen geschrieben. Darunter auch 13 Jahre eine Wochenkolumne - Brief aus Wall Street - in der FAZ.
Den Börsencrash im Oktober 1987 erlebte ich hautnah in New York als Leiter des US-Aktienhandels für die Deutsche Bank. In meiner Prognose für 2020, die ich vor einem Jahr - am 15. November 2019 - schrieb rechnete ich beim DAX spätestens bis Ende April mit einem neuen Rekordhoch von über 13.600 Punkten.
Bereits Ende Februar wurde das bisherige Jahreshoch von knapp 13.700 erreicht! Beim Dow Jones sah ich das Jahreshoch über der 30.000 Marke, was in dieser dritten Novemberwoche eintrat. Eine solche Punktlandung gelingt selten. Allerdings lag ich bei meiner Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung für dieses Jahr vollkommen daneben! Mit Coronavirus hatte ich nicht gerechnet. Ein solches Jahrhundertereignis ist nicht prognostizierbar!
Corona hat die Wirtschaft gespalten. Während die Realwirtschaft im zweiten Quartal in die tiefste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg fiel, blühte die virtuelle Wirtschaft auf. Nach der kurzen Erholungsphase im Sommer kämpft die westliche Welt - Europa und Nordamerika - mit einer erneuten Corona Welle mit mehr Kranken als zuvor. Asien hat - bis auf wenige Ausnahmen - aufgrund seiner höheren Disziplin nicht dieses Problem und befindet sich auf einem weiteren Erholungspfad.
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