
DJ EZB-Umfrage: Corona erhöht langfristig Produktivität und kostet Jobs
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Corona-Pandemie wird aus Sicht europäischer Großunternehmen langfristig die Produktivität erhöhen und die Beschäftigung senken. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) im Ergebnis einer Umfrage unter führenden europäischen Unternehmen berichtet, sind das die aus Sicht der Unternehmen am deutlichsten hervortretenden voraussichtlichen Auswirkungen. Außerdem herrscht demnach unter den befragten Unternehmen die Meinung vor, dass die Corona-Krise auch senkend auf Preise, den Kapitalstock, die Löhne und die "sonstige Stückkosten" wirken wird.
Die Unternehmen gaben an, dass die spürbarsten angebotsseitigen Auswirkungen der Pandemie eine Ausweitung der Heimarbeit und eine beschleunigte Digitalisierung sein dürften. Erwartet werden zudem weniger Geschäftsreisen und dafür mehr virtuelle Meetings, aber auch mehr E-Commerce und B2B-Geschäft. Die Unternehmen glauben zudem, dass die in der Pandemie ergriffenen Maßnahmen ihre Abläufe resistenter und flexibler gemacht haben.
Besondere Sorgen bereitet den Unternehmen andererseits die Möglichkeit, dass die Krise die Nachfrage bzw. die Struktur der Nachfrage langfristig verändern könnte.
"Bei der Interpretation dieser Resultate sollte berücksichtigt werden, dass die Unternehmen wegen des Volumens und der Verteilung ihrer Aktivitäten besser als andere Unternehmen in der Lage sein dürften, auf die Herausforderungen der Pandemie zu reagieren", schreibt die EZB in ihrem Bericht.
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January 04, 2021 05:53 ET (10:53 GMT)
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