DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DIHK - Den Regulierungsplänen von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zum Trotz erhöhen Kammerkritiker den Druck auf den DIHK. Sie forderten mehrere IHKs den Dachverband auf, aus der Internationalen Handelskammer ICC auszutreten, die eine wichtige Rolle bei der Festsetzung internationaler Standards und Normen spielt. Mit der IHK Mittleres Ruhrgebiet will zudem die erste Kammer von sich aus den DIHK verlassen. Auch Altmaiers Plan, den DIHK einer strengen Aufsicht zu unterwerfen, kommt nicht bei allen gut an. Kritik üben beispielsweise die Familienunternehmer, aber auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). (Handelsblatt)
BAFIN - Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hat aktuell mehr als 30 Finanzinstitute wegen Geldwäscherisiken in der Intensivbetreuung, sagt der für Geldwäscheprävention zuständige BaFin-Exekutivdirektor Thorsten Pötzsch. Bei den Instituten handele es sich um "eine bunte Mischung aus vielen unterschiedlichen Bereichen". Die Zahl der unter Obhut der BaFin stehenden Banken ist demnach gestiegen, seit Pötzsch vor einem Jahr erstmals von der Existenz einer derartigen Intensivbetreuung von Instituten sprach, die wegen Mängeln in der Geldwäscheprävention auffällig geworden waren. Damals waren es 25. (Börsen-Zeitung)
BAFIN - Der Betrugsskandal beim Zahlungsdienstleister Wirecard hat zu einer intensiven Debatte über eine Reform der deutschen Finanzaufsicht Bafin geführt. Aus Sicht von Insidern und Experten werden neue Kompetenzen allein nicht reichen, um die Behörde schlagkräftiger zu machen. Entscheidend ist aus ihrer Sicht vielmehr, dass die Bafin mehr qualifiziertes Personal bekommt, um Bilanzen zu durchforsten und Unternehmen bei Prüfungen vor Ort auf die Finger zu schauen. Auch ein intensiverer personeller Austausch zwischen der Bafin und der privaten Wirtschaft könnte helfen. (Handelsblatt)
ÜBERNAHMEN - Die globale Notenbank-Geldschwemme, steigende Aktienkurse wegen der Impfstoff-Hoffnung und der Umbau der Unternehmen haben in der zweiten Jahreshälfte 2020 das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen trotz der Lockdowns rund um die Welt kräftig angekurbelt. Zum ersten Mal seit dem Jahr 2008 hat das Volumen der M&A-Deals im dritten und vierten Quartal jeweils über der Marke von 1 Billion Dollar gelegen. Das geht aus den Daten des Analysehauses Refinitiv hervor. (Börsen-Zeitung)
PFLEGEKASSEN - Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hat die Regierungskoalition aufgefordert, noch vor der Bundestagswahl die gravierenden Finanzierungsprobleme in der Pflege anzugehen. Ohne eine Reform müssten spätestens 2022 die Beiträge zur Pflegeversicherung steigen, sagte der für die Pflegekassen zuständige GKV-Vorstand Gernot Kiefer. Nötig sei ein dauerhafter Steuerzuschuss von bis zu 9 Milliarden Euro pro Jahr. Der Pflegeversicherung droht 2021 ein Defizit von 2,5 Milliarden Euro. (Handelsblatt)
IFO - Nachdem sich während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 die Stimmung bei Rechtsanwälten und Steuerberatern sowie Wirtschaftsprüfern deutlich eingetrübt hat, geht die große Mehrzahl der Berater jetzt mit Optimismus ins neue Jahr: Das signalisiert das Ifo-Beraterklima, das das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut für das Handelsblatt berechnet hat. Zum Jahresausklang notierte das saisonbereinigte Beraterklima bei 31,1 Zählern und damit fast genau auf dem Niveau von Februar 2020, als noch nicht absehbar war, welch weitreichende Folgen die Pandemie für die deutsche Wirtschaft haben würde. (Handelsblatt)
PFLEGE - Die Pflegeversicherung steuert in diesem Jahr auf ein Defizit von 2,5 Milliarden Euro zu. Das geht aus den Prognosen des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hervor, die dem Handelsblatt vorliegen. Damit ist der finanzielle Spielraum, den sich Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) von der Anhebung des Pflegebeitrags vor zwei Jahren erhofft hat, schon vor Ende der Legislaturperiode aufgebraucht. (Handelsblatt)
LOCKDOWN - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält eine Lockerungspolitik in der Pandemie für möglich, wenn die gefährdete Altersgruppe der Über-70-Jährigen geimpft ist. Nach diesem "entscheidenden Zwischenetappenziel" werde die Belastung im Gesundheitssystem eine andere sein, sagte Spahn nach Informationen des Handelsblatts am Montag bei einer nicht-öffentlichen Sitzung des Gesundheitsausschusses im Bundestag. Dieser Punkt werde "deutlich vor dem Sommer" erreicht sein, fügte Spahn laut Sitzungsteilnehmern hinzu. (Handelsblatt)
INSOLVENZEN - Bankenpräsident Hans-Walter Peters erwartet in diesem Jahr eine wachsende Zahl von Unternehmenspleiten in den Bereichen Einzelhandel, Tourismus und Gastronomie. "Wir müssen bedauerlicherweise davon ausgehen, dass die Zahl der Insolvenzen gegenüber dem Jahr 2020 um einige tausend steigen wird", sagte Peters in einem Interview. In diesen Branchen werde man "sicherlich deutliche Probleme sehen". (Funke Mediengruppe)
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January 05, 2021 00:29 ET (05:29 GMT)
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