DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA I
Bei Stichwahlen für den US-Senat im Bundesstaat Georgia entscheiden sich am Dienstag die künftigen Machtverhältnisse in Washington. Die beiden demokratischen Kandidaten Raphael Warnock und Jon Ossoff wollen den bisherigen republikanischen Senatoren Kelly Loeffler und David Perdue ihre Sitze entringen. Nur wenn ihnen das gelingt, hat die Demokratische Partei des künftigen Präsidenten Joe Biden die Kontrolle sowohl über Repräsentantenhaus als auch Senat. Im neugewählten US-Abgeordnetenhaus stellen die Demokraten die Mehrheit. Im Senat haben nach bisherigem Stand die Konservativen 50 Sitze sicher und die Demokraten 48. Die Demokraten müssen also beide Sitze in Georgia erringen, um in der mächtigen Kammer des US-Parlaments auf die gleiche Zahl von Senatoren zu kommen wie die Konservativen. In diesem Fall wären sie im Vorteil: Bei Patt-Situationen gibt die künftige Vizepräsidentin Kamala Harris, die Kraft ihres Amtes auch Senatspräsidentin ist, mit ihrer Stimme den Ausschlag.
TAGESTHEMA II
Die New Yorker Börse wird die Notierung dreier chinesischer Telekom-Unternehmen nun doch nicht beenden. Die New York Stock Exchange (Nyse) teilte am späten Montag (Ortszeit) auf ihrer Homepage mit, dass sie vom Delisting der American Depositary Shares von China Telecom, China Mobile und China Unicom Abstand nehme. Die Nyse verwies dazu auf die laufenden Verhandlungen der Regulierungsbehörden und des Office of Foreign Asset Control. Daraufhin erholen sich die Aktien der drei genannten Unternehmen am Dienstag an der Börse in Hongkong. Ihre Kurse waren am Montag zeitweise heftig unter Druck geraten, nachdem die Nyse mitgeteilt hatte, sie habe das Delisting der ADS eingeleitet, um einer Anordnung von US-Präsident Donald Trump Folge zu leisten, die auf Unternehmen mit Verbindungen zum chinesischen Militär abzielt.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
Keine wichtigen Termine angekündigt
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 16:00 ISM-Index verarbeitendes Gewerbe Dezember PROGNOSE: 57,0 Punkte zuvor: 57,5 Punkte 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Indikation 3.703,50 +0,01% Nasdaq-100-Indikation 12.705,00 +0,11% Nikkei-225 27.158,63 -0,37% Hang-Seng-Index 27.557,44 +0,31% Kospi 2.452,83 -16,70% Shanghai-Composite 3.518,51 +0,44% S&P/ASX 200 6.681,90 -0,03%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Uneinheitlich zeigen sich die Börsen in Ostasien und Australien am Dienstag. Marktteilnehmer sprechen von Zurückhaltung vor der wichtigen Stichwahl für den US-Senat in Georgia am Berichtstag. Diese habe erheblichen Einfluss auf die künftige Politik der US-Regierung von Joe Biden, denn im Falle eines Sieges der Demokraten könnte der neu gewählte US-Präsident "durchregieren". Außerdem sollen am Mittwoch Repräsentantenhaus und Senat das Wahlergebnis vom 3. November zertifizieren. Hier haben die Republikaner Widerstand angekündigt. Dazu kommen schwache Vorgaben der US-Börsen und wieder steigende Sorgen hinsichtlich der Corona-Pandemie. Für den Nikkei-225 geht es leicht nach unten. Premierminister Yoshihide Suga will am Donnerstag eine Entscheidung treffen, ob für Tokio und drei benachbarte Präfekturen aufgrund der weiterhin hohen Zahl an Neuinfektionen der Ausnahmezustand verhängt wird. Der Schanghai-Composite erholt sich dagegen von zwischenzeitlichen Verlusten und liegt leicht im Plus. Mit kräftigen Kursgewinnen zeigen sich die Aktien von China Mobile, China Telecom und China Unicom. Die New York Stock Exchange (Nyse) hat ihre Pläne für ein geplantes Delisting der drei Unternehmen fallen gelassen.
US-NACHBÖRSE
Für die Aktien von Jefferies Financial ging es um 4,8 Prozent auf 26,00 Dollar nach oben, nachdem das Unternehmen beim Gewinn im vierten Quartal die Prognosen des Marktes übertroffen hatte. Dies wurde vor allem mit dem starken Investment-Banking begründet. Hier sei im Berichtszeitraum ein Rekordumsatz von 916 Millionen Dollar verzeichnet worden. Der Nettogewinn stieg auf 308 Millionen Dollar von 193,9 Millionen Dollar im Vorjahr, teilte das Unternehmen mit. Zudem wurde das Aktienrückkaufprogramm um 193 auf 250 Millionen Dollar erhöht.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 30.223,89 -1,25 -382,59 -1,25 S&P-500 3.700,65 -1,48 -55,42 -1,48 Nasdaq-Comp. 12.698,45 -1,47 -189,84 -1,47 Nasdaq-100 12.694,67 -1,50 -193,62 -1,50 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 1,16 Mrd 806 Mio Gewinner 913 1.881 Verlierer 2.254 1.268 Unverändert 65 94
Schwächer - Nach neuen Rekorden gleich zum Handelsstart gingen die Kurse auf Talfahrt, konnten sich aber zumindest von den Tagestiefs noch kräftig erholen. Im Handel war von Gewinnmitnahmen die Rede, aber auch von Sorgen mit Blick auf die weiter wütende Corona-Pandemie. Daneben hieß es mit Blick auf die Stichwahlen in Georgia am Dienstag, sollten dabei die demokratischen Kandidaten die Senatorensitze erringen, würde das das Risiko höherer Steuern mit sich bringen. Ganz am Ende im Dow rangierten Coca-Cola und das Schwergewicht Boeing mit Einbußen von 3,8 bzw 5,3 Prozent. Coca-Cola waren von RBC auf "Sectorperform" abgestuft worden, bei Boeing sorgen sich die Analysten von Bernstein um Schadenersatzforderungen, sollte der Langstreckenflieger Boeing 787 wegen Qualitätsüberprüfungen erst im zweiten Halbjahr ausgeliefert werden. Für die Moderna-Aktie ging es um 6,9 Prozent nach oben. Erholt zeigte sich auch die Aktie des Impfstoffkonkurrenten Biontech. Sie verbesserte sich um 5,2 Prozent, während das Papier des Impfstoffpartners Pfizer unverändert schloss. Moderna hatte die Schätzung für die weltweite Produktion seines Covid-19-Impfstoffs auf 600 von 500 Millionen Dosen 2021 erhöht. Daneben wurde bekannt, dass die europäische Arzneimittel-Agentur EMA noch kein grünes Licht für eine Zulassung des Moderna-Impfstoffs gab, sondern am Mittwoch weiter berät. Tesla verteuerten sich um 3,4 Prozent. Der Elektroautobauer hat trotz der Corona-Krise sein Ziel einer Auslieferung von mindestens einer halben Million Fahrzeugen 2020 fast erreicht.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,12 0,4 0,12 -108,1 5 Jahre 0,35 -1,0 0,36 -157,3 7 Jahre 0,63 -1,6 0,65 -161,5 10 Jahre 0,91 -0,4 0,92 -153,1 30 Jahre 1,65 0,6 1,65 -141,3
Anleihen konnten von ihrem Ruf als sicherer Hafen nicht profitieren, auch wegen der Spekulation über eine höhere US-Verschuldung. Sie tendierten kaum verändert.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 8:58 % YTD EUR/USD 1,2267 +0,1% 1,2251 1,2263 +2,9% EUR/JPY 126,26 -0,1% 126,32 126,16 +2,5% EUR/GBP 0,9023 -0,0% 0,9024 0,8958 +3,3% GBP/USD 1,3595 +0,1% 1,3576 1,3690 -0,4% USD/JPY 102,93 -0,2% 103,12 102,89 -0,3% USD/KRW 1087,20 +0,1% 1086,40 1082,61 +0,1% USD/CNY 6,4574 -0,1% 6,4616 6,4683 -1,1% USD/CNH 6,4385 -0,3% 6,4549 6,4470 -1,0% USD/HKD 7,7529 -0,0% 7,7536 7,7525 0% AUD/USD 0,7706 +0,5% 0,7669 0,7724 +0,1% NZD/USD 0,7213 +0,6% 0,7173 0,7210 -0,1% Bitcoin BTC/USD 30.888,00 -1,6% 31.395,75 32.070,25 +5,5%
Die Dollarschwäche setzte sich fort. Der Dollarindex gab diesmal aber nur minimal nach. Sollten die Demokraten die Senatswahlen in Georgia am Dienstag gewinnen, dürfte der Dollar weiter unter Druck stehen, hieß es. Zudem verwiesen Analysten darauf, dass die Realzinsen in der Eurozone höher bleiben dürften als im Dollarraum. Wilde Ausschläge gab es wieder beim Bitcoin. Zuletzt verlor er gut 5 Prozent auf knapp 31.500 Dollar. Im Tagestief lag er aber schon bei unter 28.000 Dollar. Seit Anfang Dezember hat sich der Wechselkurs der Digitalwährung nahezu verdoppelt, auf Jahresfrist mehr als vervierfacht.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,38 47,62 -0,5% -0,24 -2,4% Brent/ICE 50,73 51,09 -0,7% -0,36 -1,9%
Die Ölpreise fielen parallel zu den schwachen Aktienkursen. Anleger warteten vergeblich auf die Entscheidung der Opec+ zur Beibehaltung der gesenkten Fördermengen. Weil man sich nicht einigen konnte, soll am Dienstag weiter verhandelt werden. Zuletzt kostete Brentöl gut 2 Prozent weniger als zum Jahresende 2020. In Asien bauen die Ölpreise ihre Abgaben noch leicht aus.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.939,37 1.942,10 -0,1% -2,74 +2,2% Silber (Spot) 27,27 27,28 -0,0% -0,01 +3,3% Platin (Spot) 1.067,25 1.069,83 -0,2% -2,58 -0,3% Kupfer-Future 0,00 3,55 0% 0 +1,1%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 05, 2021 01:38 ET (06:38 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien -2-
Gold legte deutlich zu, die Feinunze verteuerte sich um 44 Dollar auf 1.943. Teilnehmer verwiesen vor allem auf die weltweit weiterhin angespannte Coronavirus-Situation. Das lasse Anleger Zuflucht im vermeintlich sicheren Gold suchen. Aber auch die anhaltende Dollarschwäche treibe den Goldpreis, hieß es. Im asiatischen Handel kann der Goldpreis die jüngsten Gewinne weitgehend behaupten.
MELDUNGEN SEIT MONTAG 20.00 UHR
CORONAVIRUS-PANDEMIE
- Die europäische Arzneimittel-Agentur EMA hat die Beratungen über eine Zulassung des Corona-Impfstoffs von Moderna noch nicht abgeschlossen und will sie am Mittwoch fortsetzen.
KONJUNKTUR USA
Die Präsidentin der Federal Reserve Bank of Cleveland, Loretta Mester, sieht die US-Wirtschaft zwar auf einem Weg der Erholung, allerdings dürfte noch eine ganze Weile die Unterstützung der Notenbank benötigt werden. Es gebe immer noch ein hohes Maß an Unsicherheit in Bezug auf die Aussichten, obwohl einige der Worst-Case-Szenarien und Abwärtsrisiken im Laufe der Zeit abgenommen hätten, sagte Mester laut Redetext während einer virtuellen Wirtschaftskonferenz.
GELDPOLITIK USA
Der Präsident der Federal Reserve Bank of Chicago, Charles Evans sieht für die US-Wirtschaft eine lange Periode sehr stimulierender Geldpolitik, um aus der Coronavirus-Pandemie herauszukommen.
SAUDI-ARABIEN/KATAR
Saudi-Arabien will nach Angaben Kuwaits seine Grenzen und seinen Luftraum für Katar wieder öffnen. Kuwait hat eine Vermittlerrolle in dem seit drei Jahren andauernden Konflikt übernommen.
MONDELEZ INTERNATIONAL
steht kurz vor der Komplettübernahme von Hu Master Holdings, einem US-Hersteller von veganen Produkten und Paleo-Schokoriegeln. Informierten Personen zufolge könnte der Snackfood-Gigant, der bereits seit 2019 einen Minderheitsanteil an Hu hält, noch in dieser Woche ein Angebot vorlegen, das Hu insgesamt mit 340 Millionen US-Dollar bewertet.
SLACK
Beim Messenger-Dienst Slack hat es am Montag eine mehrstündige Panne gegeben. Slack entschuldigte sich für die Störung und kündigte an, den Problemen auf den Grund zu gehen. Eine Ursache für die Panne nannte Slack zunächst nicht.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/gos/ros
(END) Dow Jones Newswires
January 05, 2021 01:38 ET (06:38 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.