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Chef-Klimatologe der Munich Re: Trend zu teureren Naturkatastrophen

DJ Chef-Klimatologe der Munich Re: Trend zu teureren Naturkatastrophen

Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Neben der Corona-Pandemie haben Naturkatastrophen wie eine heftige Hurrikan-Saison und extreme Waldbrände die Versicherungswirtschaft im vergangenen Jahr schwer getroffen. Naturkatastrophen verursachten 2020 versicherte Schäden von 82 Milliarden US-Dollar, wie aus dem Naturkatastrophenbericht des Rückversicherers Munich Re hervorgeht. Im Vorjahr waren es 57 Milliarden Dollar.

Damit war 2020 zwar kein Spitzenjahr wie 2005 oder 2011, als die Marke von 100 Milliarden Dollar gerissen wurde, es lag aber deutlich über dem statistischen Schaden-Erwartungswert. "Tatsächlich gibt es einen Jahrzehnte anhaltenden Trend zu immer teureren Schäden aus Naturkatastrophen und zwar überwiegend, zu 80 oder 90 Prozent, bei wetterbedingten Naturkatastrophen", sagte Ernst Rauch, Chef-Klimatologe und -Geowissenschaftler der Munich Re, im Gespräch mit Dow Jones Newswires.

Ein Teil dieses Trends sei dem Klimawandel zuzuordnen, wobei dieser Teil schwer zu quantifizieren sei. Gerade im Jahr 2020 ließe sich an den meteorologischen Besonderheiten aber eine Prägung durch den Klimawandel erkennen. Rauch verwies auf die Waldbrände im Westen der USA, die aufgrund einer Kombination aus steigenden Temperaturen und Dürre nach den heftigen Jahren 2017 und 2018 erneut Rekorde aufwiesen.

Wirbelstürme bringen mehr Regen mit sich 

Die zweite große Auffälligkeit war laut Rauch die Hurrikan-Saison des vergangenen Jahres mit 30 Stürmen. Laut Katastrophenbericht verursachten die Wirbelstürme Schäden von 43 Milliarden Dollar, wovon 26 Milliarden versichert waren. "Bei tropischen Wirbelstürmen sind seit Jahren zwei Besonderheiten zu beobachten", erklärte Rauch. "Erstens, dass diese Stürme zunehmend mehr Feuchtigkeit mit sich bringen - und das kann man eindeutig mit dem Klimawandel in Zusammenhang bringen." Denn eine höhere Lufttemperatur erlaube den Transport von mehr Feuchtigkeit. "Zweitens gehört das stationäre Verharren von tropischen Wirbelstürmen zu den zunehmenden Auffälligkeiten. Das führt zusammen mit der höheren Feuchtigkeit zu mehr Niederschlag und stärkeren Überschwemmungsschäden."

Wie die diesjährige Hurrikan-Saison ausfallen wird, ist noch nicht absehbar. Prognosen dazu sind erst im April oder Mai möglich. Entscheidend ist die Entwicklung des Wetterphänomens El Nino/La Nina. "In einer La-Nina-Phase entstehen statistisch mehr Hurrikane im Atlantik, in einer El-Nino-Phase weniger. Für dieses Jahr hängt es davon ab, wie lange die derzeitige La-Nina-Phase andauert", so Rauch. "Würde sie tatsächlich bis in den Sommer in der Nordhalbkugel dauern, dann müssten wir erneut mit im statistischen Vergleich höherer Aktivität rechnen. Würde aber die La-Nina-Phase im Frühjahr zusammenbrechen, dann hätten wir diese natürliche Verstärkungswirkung nicht."

Corona steigert Aufmerksamkeit für Klimawandel 

Klimatologe Rauch ist trotz der Verschärfung des Klimawandels zuversichtlich, dass sich in dem Bereich etwas tun wird - und das hat auch mit der Pandemie zu tun. "Wenn Corona auch vieles an anderen Themen zudeckt: Meine Wahrnehmung ist, dass das Thema Klimawandel auch in einem Corona-Jahr Verstärkung erfahren hat", so Rauch. "Man hat erkannt, dass die Welt gegenüber systemischen Risiken wohl deutlich vulnerabler ist als das vor Corona allgemein wahrgenommen worden ist."

Er sei nun optimistischer, dass "die Weltgemeinschaft die Dimension des Problems erkannt hat und dass wir intensiv nach Lösungen suchen." Zentraler Ansatzpunkt sei dabei die Technologie. "Meine persönliche Überzeugung ist, dass wir es nicht schaffen werden, wenn wir uns nicht technologisch von den fossilen Energieträgern weg und hin zu klimaneutralen Energieträgern bewegen. Und ich bin optimistisch, dass wir es schaffen."

Versicherungslücke "roter Faden" seit Jahrzehnten 

Sorge bereitet dem Wissenschaftler unterdessen die anhaltend große Versicherungslücke. Mit 82 Milliarden Dollar waren 2020 nur rund 40 Prozent der Naturkatastrophenschäden versichert, was immerhin eine leichte Verbesserung zum Vorjahr darstellt, als nur gut ein Drittel der Schäden versichert war. Somit beliefen sich die Gesamtschäden 2020 auf rund 210 Milliarden Dollar.

"Tatsächlich ist das so etwas wie ein roter Faden der Beobachtung, dass die Versicherungslücke oder der Mangel an Versicherung gerade in Entwicklungs- und Schwellenländern auch 2020 unverändert hoch war. Und das ist seit Jahrzehnten so", konstatierte Rauch. Die Gesamtschäden in Asien betrugen 67 Milliarden Dollar, wovon nur rund 3 Milliarden Dollar versichert waren. In den Industrieländern gibt es eine gegenläufige Entwicklung. So waren in den USA von 95 Milliarden Dollar Gesamtschäden 67 Milliarden versichert.

Anschaulich zeigte sich die Verteilung bei der teuersten Katastrophe des Jahres: Bei dem Hochwasser in China während des Sommermonsuns betrugen die Gesamtschäden rund 17 Milliarden Dollar, wovon etwa 2 Prozent versichert waren.

Allerdings entfielen von den zehn teuersten Naturkatastrophen sechs auf die USA. Dort verursachte der Hurrikan "Laura" 13 Milliarden Dollar an Gesamtschäden, davon waren 10 Milliarden Dollar versichert. Die Waldbrände im Westen der USA schlugen mit rund 16 Milliarden Dollar zu Buche, 11 Milliarden davon waren versichert. Europa kam im Naturkatastrophenjahr dagegen relativ glimpflich davon mit Gesamtschäden von 12 Milliarden Dollar bzw versicherten Schäden von 3,6 Milliarden Dollar.

Kontakt zum Autor: matthias.goldschmidt@wsj.com

DJG/mgo/brb

(END) Dow Jones Newswires

January 07, 2021 05:00 ET (10:00 GMT)

Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.

© 2021 Dow Jones News
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