PEKING (dpa-AFX) - In China sind die Verbraucherpreise im Dezember nach einem seltenen Rückgang im Monat zuvor wieder leicht gestiegen. Wie das Statistikamt am Montag in Peking berichtete, lag die Inflation im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 0,2 Prozent. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Volkswirte hatten im Schnitt mit einer Stagnation gerechnet.
Im November waren die Verbraucherpreise in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt erstmals seit elf Jahren gefallen. Im Jahresvergleich hatte es einen Rückgang um 0,5 Prozent gegeben. Experten hatten dies vor allem mit dem Rückgang der Schweinefleischpreise erklärt, die in China einen starken Anteil am Verbraucherpreisindex haben.
Nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in China war die Versorgung im vergangenen Jahr eingebrochen. Die Preise schnellten zunächst kräftig in die Höhe. Doch hat sich die Lage in den vergangenen Monaten wieder entspannt, weshalb die Preise wieder sanken.
Eine für Analysten überraschende Entwicklung zeigte sich auch bei den Erzeugerpreisen. Bei den Preisen, die Hersteller für ihre Produkte verlangen, hat sich der Rückgang zum Ende des vergangenen Jahres unerwartet deutlich abgeschwächt. Das Statistikamt meldete für Dezember eine Jahresrate von minus 0,4 Prozent. So schwach waren Chinas Produzentenpreise seit dem vergangenen Februar nicht mehr gefallen.
Im November waren die Erzeugerpreise im Jahresvergleich noch um 1,5 Prozent gesunken. Analysten waren für Dezember im Schnitt von einem Rückgang um 0,7 Prozent ausgegangen. Marktbeobachter verwiesen auf die jüngste Entwicklung der Energiepreise. Zuletzt waren die Ölpreise deutlich gestiegen und haben damit die allgemeine Preisentwicklung wieder etwas verstärkt.
Da auch die Corona-Krise in China als weitestgehend überwunden gilt und der Konsum anzieht, nimmt aber die Preisentwicklung auch generell wieder Fahrt auf./jkr/jpt/la/jha/