DJ PRESSESPIEGEL/Unternehmen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VOLKSWAGEN - Volkswagen ist es im Verlauf der Abgasaffäre gelungen, die Veröffentlichung einiger Untersuchungsergebnisse zu verhindern, die den Konzern stark belasteten. Das geht aus einem als streng vertraulich eingestuften Vorstandspapier hervor, das der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Dem 39-seitigen Papier zufolge erreichte VW vor vier Jahren bei einem Vergleich über Strafzahlungen in den USA in Milliardenhöhe erhebliche Zugeständnisse. Das Justizministerium in Washington habe aufgrund des positiven Verhandlungsverlaufs einige "schwerwiegende" und Volkswagen "belastende Umstände" nicht in eine öffentliche Darstellung der Fakten (Statement of Facts) aufgenommen, heißt es in der Vorlage für eine Vorstandssitzung im Januar 2017. Der VW-Vorstand hatte damals dem US-Vergleich zugestimmt. (SZ)
VOLKSWAGEN - Volkswagen trägt sich mit dem Gedanken, alle ausgelieferten Modelle des Golf VIII in die Werkstatt zu rufen. Das ist nach FAZ-Informationen aus Unternehmenskreisen zu hören. Die Fahrzeuge haben mit erheblichen Schwierigkeiten in der Software-Steuerung für das Infotainmentsystem zu kämpfen. Immer wieder kommt es zu Totalausfällen der Navigation oder anderer Anzeigen auf dem Bildschirm in der Mitte des Cockpits. (FAZ)
PORSCHE - Porsche kommt nicht als Erstes in den Sinn, wenn es um Volumenführerschaft geht. Im November und Dezember war der batterieelektrische Taycan dennoch das meistgekaufte Auto der Oberklasse hierzulande. Anders als etwa Tesla in Brandenburg startete Produktionsvorstand Albrecht Reimold beim Aufbau des Taycan-Werks nicht auf der grünen Wiese, sondern inte-grierte die Produktion im Werk in Zuffenhausen. Porsche setze weiter auf einen Dreiklang der Antriebe - Verbrenner, Hybrid und Elektro -, der auch gut möglich sei, wie Reimold im Gespräch mit der Börsen- Zeitung betont. Karosseriebau und Lackiererei seien nahezu identisch. "Die wesentlichen Unterschiede sind in der Montage." (Börsen-Zeitung)
DEUTSCHE TELEKOM - Die Deutsche Telekom macht einen neuen Anlauf, um ihre holländische Mobilfunktochter T-Mobile NL zu Geld zu machen. Dabei soll sie Preisvorstellungen von 4 Milliarden bis 5 Milliarden Euro aufgerufen haben, heißt es in Berichten unter Berufung auf informierte Kreise. T-Mobile NL wird von der Telekom seit Jahren im Segment Group Development geführt, wo der Konzern Randaktivitäten bündelt, für die "Optionen" ausgelotet werden. 2015 war ein erster Anlauf, die Tochter zu verkaufen, gescheitert, weil die Telekom ihre Preisvorstellungen nicht durchsetzen konnte. (Börsen-Zeitung)
CONDOR - Das Management der Ferienfluggesellschaft Condor hat beim Bundeskartellamt Beschwerde gegen die Lufthansa eingelegt. Der Vorwurf lautet auf Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung. Eine Condor-Sprecherin bestätigte entsprechende Informationen des Handelsblatts. Condor habe eine Beschwerde gegen die Kündigung der kommerziellen Vereinbarung für Zubringerflüge durch die Lufthansa Group beim Bundeskartellamt eingereicht, sagte die Sprecherin: "Dieser Schritt ist erforderlich geworden, da Lufthansa eine breit angelegte Missbrauchsstrategie fortgesetzt hat, indem sie ihre Monopolstellung im innerdeutschen Verkehr sowie ihre marktbeherrschende Stellung im europäischen Verkehr ausnutzt." Hintergrund ist die Kündigung des sogenannten Special Prorate Agreement mit Condor zum Juni 2021 durch die Lufthansa. Es erlaubt Condor bisher, Zubringerflüge der Lufthansa über die eigenen Vertriebskanäle zu vermarkten und so eine durchgehende Urlaubsreise anzubieten. (Handelsblatt)
TUI - Die Finanzaufsicht Bafin nimmt sich die Aktienkursentwicklung der Tui in den Tagen und Wochen vor der Entscheidung über ein weiteres Hilfspaket für den schwer angeschlagenen Reisekonzern vor. Sie geht damit einem Hinweis des Grünen-Haushaltsexperten Stefan Wenzel nach. Der niedersächsische Landtagspolitiker sieht Klärungsbedarf, warum der Tui-Kurs in der zweiten Novemberhälfte stark gestiegen ist. Der durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie von der Insolvenz bedrohte Konzern hatte am 2. Dezember über die neuen staatlichen Hilfszusagen informiert. Gegen Tui ebenso wie gegen die Deutsche Lufthansa haben sich Hedgefonds mit großen Shortpositionen in Stellung gebracht. (Börsen-Zeitung/FAZ)
NIO - Im vergangenen Jahr stand der chinesische Elektroautobauer Nio noch kurz vor der Pleite und musste mit Staatsgeld gerettet werden. Nun will das Unternehmen - das als Chinas Tesla gehandelt wird und an der Börse mittlerweile mehr wert ist als Daimler - noch in diesem Jahr in den europäischen Markt expandieren. Nach Informationen von Insidern will Nio in Norwegen starten. In Sachen Elektromobilität gebe es in Europa gerade ein "gutes Momentum", sagte Nio-Gründer und Firmenchef William Li zu den Plänen. Auch die chinesischen Nio-Konkurrenten BYD und SAIC wollen auf den europäischen Markt. Aiways verkauft seine Fahrzeuge auch in Deutschland. (Handelsblatt)
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January 12, 2021 00:21 ET (05:21 GMT)
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