DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Industrie in der Eurozone überrascht im November positiv
Die Industrie im Euroraum hat mit einer kräftigen Produktionssteigerung im November die Erwartungen deutlich übertroffen. Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte, stieg die Produktion (ohne Bauwirtschaft) gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 2,5 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Anstieg um 0,3 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Industrieproduktion um 0,6 Prozent niedriger. Volkswirte hatten dagegen mit einem Rückgang um 3,4 Prozent gerechnet.
Deutscher Einzelhandelsumsatz für November nach unten revidiert
Die Umsätze des deutschen Einzelhandels sind im November schwächer gewachsen als zunächst angenommen. Wie die Bundesbank mitteilte, stiegen die Umsätze gegenüber dem Vormonat preisbereinigt um 1,1 Prozent. Vorläufig war vom Statistischen Bundesamt ein Zuwachs von 1,9 Prozent gemeldet worden. Auf Jahressicht lagen die Umsätze der Revision zufolge um 8,1 Prozent höher.
Lagarde: EZB-Prognosen von Dezember weiter plausibel
Präsidentin Christine Lagarde hält die Wachstumsprognosen des volkswirtschaftlichen Stabs der Europäischen Zentralbank (EZB) von Dezember trotz der inzwischen weiter verbreiteten und verschärften Lockdowns in einigen Ländern nicht für zu optimistisch. "Unsere Projektionen von Dezember sind weiterhin ganz klar plausibel", sagte Lagarde bei einer Konferenz der Nachrichtenagentur Reuters. Diese Zahlen beruhten auf Annahmen, die die EZB weiterhin für richtig halte.
Lagarde: Arbeit an EZB-Strategieprüfung zur Hälfte geschafft
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist nach den Worten von Präsidentin Christine Lagarde bei der Prüfung ihrer geldpolitischen Strategie gut vorangekommen, will aber keine Details vor dem Ende der Arbeiten nennen. "Wir sind zur Hälfte durch", sagte Lagarde in einer Konferenz der Nachrichtenagentur Reuters. Es sei schon viel geschafft worden, um einige Punkte habe man sich aber noch gar nicht gekümmert, zum Beispiel Finanzstabilität, Klima und Kommunikation.
Lagarde: EZB hat Konsultation zu digitalem Euro am Dienstag beendet
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Konsultationen zur möglichen Einführung eines digitalen Euro nach Aussage von Präsidentin Christine Lagarde am Dienstag abgeschlossen. Lagarde sagte bei einer Konferenz der Nachrichtenagentur Reuters, das Interesse der Öffentlichkeit sei sehr groß gewesen, es hätten sich 8.000 Personen beteiligt. Die EZB-Präsidentin machte deutlich, dass ein digitaler Euro im Falle einer positiven Entscheidung nicht umgehend emittiert werden würde.
US-Notenbanker unsicher über Änderung des Kaufprogramms
Notenbanker der Federal Reserve haben Andeutungen über die Aussichten für ihre Anleihekäufe gemacht, wobei einige sagten, dass die Stimulierungsbemühungen unverändert durch das Jahr hindurch fortgesetzt werden könnten, und andere meinten, dass sie keine Vorhersage machen könnten wegen der vielen unbekannten Fakten in der Pandemie. Es geht um die Aussichten für die monatlichen Käufe von Staats- und Hypothekenanleihen in Höhe von 120 Milliarden Dollar.
SPD erneuert Kritik an Spahn wegen Impfstoffbeschaffung
Die SPD hat im Vorfeld einer später am Tag geplanten Regierungserklärung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erneut dessen Amtsführung bei der Impfstoffbeschaffung hart kritisiert. "Ich halte die Frage für absolut berechtigt und sehe meinen Job als Parlamentarier darin, das zu machen", sagte SPD-Fraktionsgeschäftsführer Carsten Schneider bei einer Video-Pressekonferenz. Es habe hier "klare Versäumnisse" gegeben. Die Verantwortung liege bei Spahn.
Kabinett billigt neue Corona-Einreiseverordnung
Wer aus einem Risikogebiet in die Bundesrepublik Deutschland einreist, muss künftig spätestens 48 Stunden nach Einreise nachweisen, dass er nicht mit dem Coronavirus infiziert ist. Das geht aus der neuen Coronavirus-Musterverordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hervor, die das Bundeskabinett am Mittwoch beschlossen hat. Einreisende aus besonders betroffenen Regionen müssen demnach schon vor der Einreise ein negatives Testergebnis vorlegen.
Laschet will für Wirtschaft nach der Pandemie "Entfesselungspaket"
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident und CDU-Vorsitzkandidat Armin Laschet will die Wirtschaft nach der Pandemie mit einem "Entfesselungspaket" wieder in Schwung bringen. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Zeit nach der Pandemie genau so schwierig wird wie die jetzige. Die wirtschaftlichen, sozialen und finanziellen Herausforderungen werden immens sein", sagte Laschet den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Deutschland soll EU-Hilfen von 455 Millionen Euro wegen Brexit bekommen
Deutschland soll in diesem Jahr gut 455 Millionen Euro von der EU bekommen, um Fischer sowie andere besonders stark vom Brexit betroffene Wirtschaftszweige und Regionen zu unterstützen. Dies teilte EU-Kohäsionskommissarin Elisa Ferreira im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Mehr bekommen unter den 27 Mitgliedstaaten nur Irland (1,05 Milliarden Euro) und die Niederlande (757 Millionen Euro).
70 Ökonomen fordern Einführung eines Lieferkettengesetzes
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) erhalten im Ringen um ein Lieferkettengesetz Unterstützung aus der Wirtschaftswissenschaft. In einem gemeinsamen Appell fordern 70 Ökonomen eine rasche Einführung einer solchen Regelung. Die Bundesregierung müsse ihre Zusagen aus dem Koalitionsvertrag "zügig umsetzen", noch in dieser Legislaturperiode ein Lieferkettengesetz verabschieden "und zugleich für eine starke EU-weite Regelung eintreten", heißt es in dem Aufruf.
Nationalgardisten in Washington bewaffnet im Einsatz
Eine Woche vor der Amtseinführung des künftigen US-Präsidenten Joe Biden haben die in der US-Hauptstadt Washington stationierten Nationalgardisten mit dem Tragen von Waffen begonnen. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP sah Nationalgardisten mit Maschinengewehren in der Nähe des Kapitols, das am vergangenen Mittwoch von Anhängern des abgewählten Präsidenten Donald Trump gewaltsam gestürmt worden war. Ursprünglich sollte die Nationalgarde die Polizei in Washington nur logistisch unterstützen; ihre Bewaffnung war zunächst nicht vorgesehen.
Ausnahmezustand in nordchinesischer Provinz nach Corona-Fällen
Nach dem Nachweis von rund zwei Dutzend neuen Corona-Infektionen haben die Behörden in der nordostchinesischen Provinz Heilongjiang den Ausnahmezustand verhängt. Die 37,5 Millionen Einwohner der Provinz dürften die Region nur noch in Ausnahmefällen verlassen, teilten die Behörden mit. Konferenzen und andere Versammlungen müssten abgesagt werden. In mehreren Regionen Chinas gelten derzeit wegen kleiner Corona-Infektionsherde wieder Lockdown-Maßnahmen. Zuletzt waren in der Provinz Hebei mehrere Millionenstädte abgeriegelt worden.
Nordkoreas Machthaber fordert Ausbau des Atomwaffenarsenals
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat einen Ausbau des Atomwaffenarsenals seines Landes angekündigt. Es müsse alles dafür getan werden, "die nukleare Kriegsabschreckung weiter zu stärken" und "das mächtigste Militär aufzubauen", sagte Kim laut Staatsmedien in seiner Abschlussrede auf dem Kongress der von ihm geführten Kommunistischen Partei der Arbeit Koreas.
+++ Konjunkturdaten +++
US/MBA Market Index Woche per 8. Jan +16,7% auf 965,2 (Vorwoche: 827,2)
US/MBA Purchase Index Woche per 8. Jan +8,0% auf 338,9 (Vorwoche: 313,8)
US/MBA Refinance Index Woche per 8. Jan +20,1% auf 4.706,3 (Vorwoche: 3.917,6)
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
January 13, 2021 07:30 ET (12:30 GMT)
Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc.