DJ Altmaier erwägt Quoten für grünen Stahl in der Autoindustrie
BERLIN (Dow Jones)--Um den Markthochlauf von grünem Stahl zu unterstützen, hat sich Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) für ein Quotensystem ausgesprochen. "Man kann darüber reden, dass zum Beispiel in der Automobilindustrie bestimmte Quoten an grünem Stahl verbaut werden", sagte Altmaier beim Handelsblatt-Energiegipfel. "Dazu sind alle bereit." Offen sei jedoch noch die Frage, ob die zusätzlichen Kosten von der Automobil- oder der Stahlindustrie getragen werden sollen.
Diese "sehr schwierige Fragen" bedürften noch einer Diskussion, so der CDU-Politiker. Es könne nicht sein, dass die hiesigen Unternehmen grünen Stahl produzierten, den nachher auch in Deutschland niemand haben wolle, weil er 40 Prozent teurer sei. Die Branche habe zudem infolge der Corona-Krise, der weltweiten Überkapazitäten und der Dumping-Methoden Umsatzeinbrüche von bis zu 30 Prozent erlitten.
Als mögliche Hilfsinstrumente nannte Altmaier auch Differenzvertäge (CfD, Contracts for Difference) sowie die Einführung eines internationalen CO2-Grenzausgleichssystems, das auch in der EU-Kommission diskutiert wird. Letzteres sei aber bislang mit den USA und China nicht zu machen gewesen, so der Wirtschaftsminister.
Bereits im vergangenen Juli hatte Altmaier mit dem "Handlungskonzept Stahl" Hilfen für die Branche in Aussicht gestellt. Als grüner Stahl gilt ein Rohstoff, der mithilfe von Wasserstoff, der aus Ökostrom gewonnen wurde, hergestellt wird. Erst am Mittwoch hat das Bundesforschungsministerium 700 Millionen Euro für drei Projekte zur Erforschung von grünem Wasserstoff bereitgestellt.
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January 14, 2021 05:06 ET (10:06 GMT)
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