DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In den USA bleiben die Börsen wegen des Feiertages Martin-Luther-King-Tag geschlossen.
AKTIENMÄRKTE (18.49 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.599,55 -1,15% +1,32% Stoxx50 3.185,67 -0,68% +2,49% DAX 13.787,73 -1,44% +0,50% FTSE 6.735,71 -0,97% +5,29% CAC 5.611,69 -1,22% +1,09% DJIA 30.895,07 -0,31% +0,94% S&P-500 3.777,79 -0,47% +0,58% Nasdaq-Comp. 13.051,33 -0,47% +1,27% Nasdaq-100 12.861,69 -0,29% -0,21% Nikkei-225 28.519,18 -0,62% +3,92% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 177,66 0
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,26 53,57 -2,4% -1,31 +7,7% Brent/ICE 55,03 56,42 -2,5% -1,39 +6,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.831,17 1.846,10 -0,8% -14,93 -3,5% Silber (Spot) 24,76 25,58 -3,2% -0,82 -6,2% Platin (Spot) 1.086,93 1.120,40 -3,0% -33,48 +1,6% Kupfer-Future 3,60 3,67 -1,9% -0,07 +2,4%
Die Erdölpreise sinken mit den überwiegend mauen Daten, die nicht für ein Anspringen der Nachfrage stehen. Der steigende Dollar drückt die Feinunze. Auch die Hoffnung auf eine Konjunkturerholung durch die Biden-Pläne belastet das Edelmetall. Zudem könnten Steuererhöhungen die Inflationssorgen etwas dämpfen.
FINANZMARKT USA
Belastet wird das Sentiment von Sorgen vor Steuererhöhungen in den USA und überwiegend schwachen Konjunkturdaten. Das vom künftigen US-Präsidenten Joe Biden angekündigte Corona-Hilfspaket im Volumen von 1,9 Billionen Dollar löst keine Euphorie aus. Stattdessen fragen Anleger, wer die Rechnung im Anschluss begleichen wird. Höhere Unternehmens-, Einkommens- und Kapitalertragssteuern seien irgendwann unvermeidlich, heißt es. Wie schlecht es um die Verfassung der US-Konjunktur bestellt ist, belegen Daten. So ist die Geschäftsaktivität im Großraum New York im Januar gesunken, obwohl Volkswirte auf eine Erholung gesetzt hatten. Auch die Einzelhandelsumsätze im Dezember enttäuschten auf ganzer Linie und die für die US-Wirtschaft so wichtige Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Januar eingetrübt. Immerhin überraschte die Industrieproduktion im Dezember positiv. JP Morgan hat ihren Gewinn im vierten Quartal um 42 Prozent gesteigert und die Erwartungen übertroffen. Der Kurs gibt jedoch 1,8 Prozent nach. Die Bank profitierte vor allem von der Auflösung von Kreditrückstellungen. Citigroup sinken um 4,9 Prozent. Das Finanzinstitut überzeugte zwar gewinnseitig, aber auf der Erlösseite verfehlte die Bank die Erwartungen. Wells Fargo büßen gar 5,9 Prozent ein, die Einnahmen sind deutlicher gesunken als befürchtet. Pfizer hat vor anstehenden Lieferkürzungen für Europa bei dem gemeinsam mit Biontech entwickelten Impfstoff gewarnt. Pfizer gibt 0,2 Prozent nach, Biontech fallen um 3,3 Prozent. Blackberry springen um 14,4 Prozent. Der kanadische Anbieter von Sicherheitssoftware soll laut Berichten 90 Patente an Huawei veräußert haben.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- DE/Kion Group AG, Jahresergebnis
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Keine Daten mehr angekündigt.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Die grassierende aggressive Covid-19-Mutation in Europa belastete genauso wie die sich ausweitenden Lockdowns. Angeblich plant die Bundesregierung nicht nur eine Verlängerung des Lockdowns bis Ende März, sondern darüber hinaus weitere Verschärfungen. Auch in anderen europäischen Staaten gibt es verschärfte Restriktionen. Zusätzlich verschreckte die Meldung, dass Deutschland und andere europäische Länder in den nächsten Wochen weniger Impfstoff des Herstellerteams Biontech und Pfizer als geplant geliefert bekommen. Die Berichtssaison lieferte bereits einige Überraschungen. SAP schlossen nach anfänglichen Gewinnen 0,7 Prozent im Minus. Berenberg sprach von Quartalszahlen, die über den Marktschätzungen ausgefallen seien. Gut kam der Zwischenbericht von Aveva (plus 7 Prozent) an. Der besser als gedacht ausgefallene Zwischenbericht des französischen Autozulieferers Valeo ließ die Aktien 1,2 Prozent steigen. Carrefour fielen um weitere 3 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit auf eine Übernahme durch Couche-Tard wurde zunehmend unwahrscheinlich. Für Siemens Energy ging es um gut 6,3 Prozent nach unten. Laut einem Bericht wurde eine Klage durch General Electric eingereicht, die Siemens Energy die Nutzung von GE-Geschäftsgeheimnissen vorwerfe.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:29 Uhr Do, 17:30h % YTD EUR/USD 1,2089 -0,53% 1,2146 1,2148 -1,0% EUR/JPY 125,52 -0,51% 125,90 125,94 -0,5% EUR/CHF 1,0760 -0,33% 1,0780 1,0783 -0,5% EUR/GBP 0,8892 +0,15% 0,8885 0,8872 -0,4% USD/JPY 103,83 +0,01% 103,67 103,67 +0,5% GBP/USD 1,3597 -0,67% 1,3670 1,3692 -0,5% USD/CNH (Offshore) 6,4838 +0,28% 6,4651 6,4700 -0,3% Bitcoin BTC/USD 35.620,00 -8,35% 38.344,75 39.694,50 +22,6%
Der Dollar hält sich wacker angesichts der trüben Konjunkturdaten. Der Dollar-Index steigt um 0,4 Prozent. Analysten glauben trotz des Bekenntnisses von Powell, dass die USA früher als Europa aus der ultrolockeren Geldpolitik aussteigen werden.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende haben an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien für Abgaben gesorgt. Dazu kamen negative Vorgaben aus den USA. Für eine Enttäuschung hatten auch die wöchentlichen US-Erstanträge gesorgt. Fed-Präsident Jerome Powell sieht noch einen langen Weg für die USA, bis das Land wieder einen robusten Arbeitsmarkt aufweisen wird. Das vom künftigen US-Präsidenten Joe Biden angekündigte Corona-Hilfspaket wurde von den Investoren dagegen positiv gesehen - doch gab es leichte Zweifel, ob dieses auch die Zustimmung im Senat finden wird. Am kräftigsten fiel das Minus in Seoul aus. Hier habe es Gewinnmitnahmen auf breiter Front gegeben, hieß es. So ging es für die Aktien von Samsung Electronics um 1,9 Prozent abwärts, für SK Hynix stand ein Minus von 2,3 Prozent zu Buche, Kia Motors verloren 3,7 Prozent und die Aktien des Schiffbauers Hyundai Mipo Dockyard fielen um 4,0 Prozent. In Tokio bewegte sich der Markt zwischen dem positiv gesehenen neuen US-Hilfspaket und der weiter herrschenden Corona-Pandemie. Zuletzt wurde der Notstand auf sieben weitere Präfekturen ausgeweitet. Mit Abgaben zeigten sich vor allem die Autowerte. Händler verwiesen auf Zweifel, ob sich die konjunkturelle Erholung so schnell einstellen werde. Toyota verloren 1,7 Prozent. Das Unternehmen muss in den USA eine Strafe von 180 Millionen US-Dollar zahlen. Canon stiegen 8,4 Prozent. Das Unternehmen hat den Ausblick angehoben. In Schanghai tat sich nicht viel, der HSI zeigte sich im späten Handel im Plus. Stützend wirkten hier die erneuten Gewinne bei Tencent und Alibaba, die um weitere 2,1 bzw. 2,6 Prozent zulegten. Laut einem Bericht plant die US-Regierung nicht mehr, die beiden Unternehmen auf eine Verbotsliste zu setzen. Auf diese wurde jedoch Xiaomi gesetzt. Die Aktien brachen um 9,8 Prozent ein.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Biontech/Pfizer reduziert Impfstoff-Lieferungen auch an Deutschland
Das US-Unternehmen Pfizer verringert für drei bis vier Wochen die Lieferungen des Impfstoffs seines Kooperationspartners Biontech. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium am Freitagnachmittag in Berlin mit. Grund seien Umbaumaßnahmen im Pfizer-Werk im belgischen Puurs, mit denen längerfristig die Produktionsmengen dort erhöht werden sollten, hieß es weiter.
Produktion von Biontech-Impfstoff in Marburg genehmigt
Die hessischen Behörden haben die angestrebte Produktion von zusätzlichem Biontech-Impfstoff in Marburg genehmigt. Wie die Staatskanzlei in Wiesbaden mitteilte, gab das zuständige Regierungspräsidium in Gießen am Freitag grünes Licht. Das Mainzer Unternehmen Biontech hatte Anfang Dezember die Anträge für Umbau und Betrieb eines zuvor gekauften Werks in Marburg gestellt.
Pfizer sichert EU alle garantierten Dosen im 1Q zu
Trotz Lieferverzögerungen hat das US-Unternehmen Pfizer zugesichert, alle der EU für das erste Quartal zugesagten Dosen von Corona-Impfstoff auch in diesem Zeitraum zu liefern. Dies habe ihr der Unternehmenschef von Pfizer zugesagt, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. "Er kümmert sich persönlich darum, die Verzögerungszeit zu verkürzen und dafür zu sorgen, dass diese so schnell wie möglich aufgeholt wird."
Gewerkschaft Ufo segnet Krisentarifvertrag bei Lufthansa Cityline ab
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 15, 2021 12:52 ET (17:52 GMT)
DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Bei der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (Ufo) ist die Urabstimmung zur Annahme des Tarifvertrags "Coronakrise" bei Lufthansa Cityline beendet worden. Mit 91,06 Prozent der abgegebenen Stimmen votierte eine große Mehrheit für eine Annahme und damit unter anderem für einen Kündigungsschutz bis Ende 2021, wie die Gewerkschaft mitteilte. Dafür leistet das Cityline-Kabinenpersonal wesentliche Krisenbeiträge.
SAP erweitert Vorstand
Die SAP SE erweitert ihren Vorstand, der zwei neue Mitglieder bekommt. Julia White werde den neuen Bereich des Chief Marketing and Solutions Officer übernehmen, Scott Russell leitet künftig die Customer-Success-Organisation, teilte der Softwarekonzern mit. Russell folgt auf Adaire Fox-Martin, die das Unternehmen auf eigenen Wunsch zum Monatsende verlässt.
Commerzbank hatte lange keine Zweifel an Wirecard-Bilanzen
Commerzbank-Risikovorstand Markus Chromik hat die Bank im Fall Wirecard als "Opfer eines in seiner Dimension unvorstellbaren Betrugs" dargestellt. Entsprechende Aussagen machte Chromik nach Angaben der Bundestags-Pressestelle im Wirecard-Untersuchungsausschuss des Parlaments, in den Vertreter der Banken geladen waren, die Wirecard Geld geliehen hatten.
Fitch bestätigt Commerzbank mit BBB; Ausblick weiter negativ
Die Ratingagentur Fitch gesteht der Commerzbank eine relativ stabile Asset-Qualität während der Pandemie zu. Gleichzeitig bemängelt sie die schwache Profitabilität der Bank, die sich 2020 durch die niedrigen Erträgen, eine hohe Risikovorsorge sowie Restrukturierungskosten und Abschreibungen verschlechtert habe. Fitch bestätigte das Rating mit BBB und einem negativen Ausblick.
Fahrgastzahlen in ICEs im Corona-Jahr halbiert
Die Corona-Pandemie hat die Zahl der Fernreisenden bei der Bahn auf ein Jahrzehnte-Tief einbrechen lassen. Noch 2019 sei im Fernverkehr mit mehr als 150 Millionen Passagieren ein "absoluter Rekord" erreicht worden, sagte Vorstandschef Richard Lutz der Süddeutschen Zeitung. Nachdem die Zahlen Anfang 2020 noch weiter anstiegen, seien die Züge mit Ausbruch der Pandemie aber ziemlich leer geblieben. "Ende 2020 waren es nur noch gut halb so viel: rund 80 Millionen."
Galeria Karstadt Kaufhof verhandelt erneut über Staatshilfen - Bericht
Der angeschlagene Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) verhandelt offenbar seit dieser Woche mit der Bundesregierung über Finanzhilfen in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro. Das berichtete der Spiegel unter Verweis auf Personen, die mit den Verhandlungen vertraut sind. Demnach wünscht sich das Unternehmen ein nachrangiges Darlehen von "deutlich unter einer halben Milliarde", um die laufenden Kosten zu decken.
Eurostar durch Corona in massiven Schwierigkeiten
Der Eurostar mit seinen Zugverbindungen unter dem Ärmelkanal ist durch die Coronavirus-Pandemie in massive Schwierigkeiten geraten. Die französische Bahngesellschaft SNCF als Mehrheitseignerin sprach am Freitag von einer "sehr kritischen" Lage. Derzeit gebe es nur noch eine tägliche Hin- und Rückfahrt zwischen London und Brüssel beziehungsweise Paris.
Citigroup und JP Morgan verdienen mehr als erwartet
Die US-Banken Citigroup, JP Morgan und Wells Fargo haben das wegen der Pandemie turbulent verlaufene Jahr 2020 mit soliden Ergebnissen im Schlussquartal beendet. Die drei Institute, die die Berichtssaison der US-Banken am Freitag eröffneten, verdienten allesamt mehr als erwartet. Auf der Ertragsseite belasteten einerseits die niedrigen Zinsen, auf der anderen Seite fuhren die Investmentbanker und die Handelstische der Banken höhere Einnahmen ein.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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January 15, 2021 12:52 ET (17:52 GMT)
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