DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Vor Bund-Länder-Treffen Zustimmung für striktere Maßnahmen
Vor dem Spitzentreffen der Ministerpräsidenten zu Beratungen über eine Verlängerung der Corona-Einschränkungen zeichnet sich eine Zustimmung für striktere Maßnahmen ab. Die wissenschaftlichen Berater von Bund und Ländern plädierten einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) zufolge für eine Verschärfung des Lockdowns. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und der Deutsche Städtetag sprachen sich für eine Erweiterung des Homeoffice aus. Die Expertenrunde, die die Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie berät, habe vor der drohenden Gefahr durch die Mutation des Coronavirus gewarnt, berichtete das RND.
RKI: Mehr als 11.000 Corona-Neuinfektionen
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) mehr als 11.000 Corona-Neuinfektionen und knapp tausend weitere Todesopfer gemeldet. Wie das RKI am Dienstagmorgen mitteilte, stieg die Zahl der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus binnen 24 Stunden um 11.369 auf 2.052.028 Fälle. Die Zahl der Corona-Toten stieg um 989 auf 47.622 Fälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug 131,5 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner. Ziel der Bundesregierung ist es, die Inzidenz auf unter 50 zu drücken.
Studie: Corona-Kranke mindestens sechs Monate vor erneuter Ansteckung geschützt
Corona-Kranke können laut einer Studie nach der Genesung auf einen anhaltenden Schutz vor Covid-19 hoffen. Grund dafür seien sogenannte Gedächtniszellen, die auch mehr als ein halbes Jahr nach einer überstandenen Corona-Erkrankung die zur Bekämpfung der Infektion nötigen Antikörper produzieren können, heißt es in einem Artikel von Schweizer und US-Forschern in der Fachzeitschrift Nature. Die Gedächtniszellen seien "essenziell" für die Wirksamkeit der Corona-Impfungen.
Deutsche Verbraucherpreise sinken im Dezember
Die gesenkte Mehrwertsteuer und fallende Energiekosten haben im Dezember für rückläufige Preise in Deutschland gesorgt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, sank der HVPI mit einer Jahresrate von 0,7 (Vormonat: 0,7) Prozent. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 6. Januar.
Auftragsbestand der deutschen Industrie steigt im November
Der Auftragsbestand der deutschen Industrie ist im November gestiegen. Verglichen mit dem Vormonat nahm der Auftragsbestand um 0,8 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Dabei erhöhten sich die offenen Aufträge aus dem Inland um 0,8 Prozent, der Bestand an Auslandsaufträgen stieg um 0,9 Prozent.
Kreditaufnahme 2020 offenbar erheblich geringer als veranschlagt
Die Neuverschuldung dürfte für das vergangene Jahr deutlich geringer ausfallen als bisher erwartet. Wie die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) berichteten, geht das Bundesfinanzministerium in seinem vorläufigen Haushaltsabschluss von einem Minus "deutlich unter 150 Milliarden Euro" aus. Im Etat veranschlagt war eine Rekordverschuldung von 217,8 Milliarden Euro. Die RND-Zeitungen beriefen sich auf Angaben aus Regierungskreisen. Offiziell will Finanzminister Olaf Scholz (SPD) die neuen Zahlen am Dienstag vorstellen.
Italiens Ministerpräsident Conte gewinnt Vertrauensabstimmung in Unterhaus
Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hat eine Vertrauensabstimmung im italienischen Unterhaus gewonnen - über die Zukunft seiner Regierung entscheidet jedoch am Dienstag der Senat. In einer Rede vor der Abstimmung in der Abgeordnetenkammer in Rom warb Conte um Unterstützung: "Allen, denen das Schicksal Italiens am Herzen liegt, sage ich: Helft uns." Der italienische Senat, in dem Contes Koalition keine Mehrheit mehr hat, hält am Dienstag eine Vertrauensabstimmung ab.
Experten: Südafrikanische Corona-Mutante offenbar nicht tödlicher
Die zuerst in Südafrika entdeckte Corona-Mutante ist Experten zufolge zwar ansteckender, aber offenbar nicht tödlicher als die ursprüngliche Form des Virus. Die neue Variante sei 50 Prozent ansteckender als das ursprüngliche Virus, sagte der südafrikanische Epidemiologe Salim Abdool Karim, der als Mitglied eines Expertengremiums die Regierung berät. Es gebe jedoch "keine Beweise" dafür, dass die mutierte Form auch tödlicher sei, fügte er hinzu.
Britischer Ex-Finanzminister erwartet ohne EU-Deal Finanz-Deregulierung
In London werden die Forderungen nach einem Deal mit der EU für den Finanzsektor lauter. Der aktuelle Zustand sei kein dauerhafter Zustand, sagte der ehemalige britische Finanzminister Philip Hammond dem Handelsblatt. Mit dem Brexit am 1. Januar haben die britischen Finanzdienstleister den automatischen Binnenmarktzugang verloren, und die EU-Kommission hat den Finanzplatz London noch nicht als gleichwertig anerkannt.
Yellen will mit großem Hilfspaket "schmerzhaftere" Rezession verhindern
Die designierte US-Finanzministerin Janet Yellen warnt vor einer längeren, schmerzhafteren Rezession, sollte der Kongress keine weiteren Corona-Hilfen genehmigen. Bei ihrer Anhörung am heutigen Dienstag vor dem Finanzausschuss des US-Senats will sie die Parlamentarier dazu aufrufen, "in großen Stil" zu handeln, wie aus ihrem Redemanuskript für die Anhörung hervorgeht, in das das Wall Street Journal Einblick hatte.
Trump will Corona-Einreisesperren aufheben - Biden lehnt Plan ab
Offener Streit über die US-Corona-Einreisesperren für Europäer: Der scheidende US-Präsident Donald Trump hat ein Ende der Einreiseverbote angekündigt - sein Nachfolger Joe Biden hat dem aber umgehend eine Absage erteilt. Das Weiße Haus erklärte, Reisende aus dem Schengenraum, Großbritannien, Irland und auch Brasilien dürften ab dem 26. Januar wieder in die USA einreisen. Voraussetzung sei ein negativer Corona-Test.
Trump verlässt Weißes Haus mit niedrigsten Zustimmungswerten
Der scheidende US-Präsident Donald Trump verlässt das Weiße Haus am Mittwoch mit den niedrigsten Zustimmungswerten seit seinem Amtsantritt. Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Gallup zufolge unterstützten zuletzt nur 34 Prozent aller Amerikaner die Arbeit ihres Präsidenten. Auch im Vergleich zu anderen US-Präsidenten schnitt Trump laut Gallup schlecht ab: Mit einer durchschnittlichen Zustimmungsrate von 41 Prozent erzielte er das schlechteste Ergebnis seit Beginn der Datenerhebungen.
DJG/DJN/AFP/apo
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January 19, 2021 03:00 ET (08:00 GMT)
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