DJ MÄRKTE USA/Gewinnmitnahmen nach Rekordjagd - Intel und IBM unter Druck
NEW YORK (Dow Jones)--Nach der jüngsten Rekordjagd zeigt sich die Wall Street am Freitag mit Abgaben. Bereits am Vortag war erkennbar, dass die Neigung, Gewinne einzustreichen, steigt, nachdem Dow & Co Rekordstände markiert hatten. Gerade vor dem Wochenende seinen Anleger offenbar nicht bereit, neue Risiken in Form von Aktienkäufen einzugehen, heißt es. Der Dow-Jones-Index verliert gegen Mittag US-Ostküstenzeit 0,3 Prozent auf 31.089 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite fallen um 0,2 bzw. 0,1 Prozent.
Die Impfhoffnungen erhalten derweil einen leichten Dämpfer. Laut Anthony Fauci, Leiter des nationalen Allergie- und Seucheninstituts, zeigen neue Daten, dass aktuell verfügbare Impfstoffe möglicherweise etwas weniger effektiv im Kampf gegen die Coronapandemie wirkten. Dazu gesellen sich erste Zweifel unter Analysten, dass US-Präsident Joe Biden sein billionenschweres Konjunkturpaket so ohne weiteres durch den Senat bekommt.
Positive Konjunkturdaten verhindern indes ein deutlicheres Abrutschen des Aktienmarktes: Denn die Aktivität in der US-Wirtschaft hat sich im Januar beschleunigt, wie der von IHS Markit erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - offenbart. Produktion und Dienstleistungssektor schneiden besser als erwartet ab.
Weniger Positives kommt von er Berichtsperiode: Intel übertraf zwar mit einem Rekordumsatz die Erwartungen, blieb allerdings einen Jahresausblick schuldig. Bei IBM sank im vierten Quartal der Umsatz stärker als von Analysten erwartet, während der Gewinn besser als geschätzt ausfiel. Der Jahresgewinn war damit dennoch bereits das siebte Jahr in Folge rückläufig. Die Intel-Aktie stürzt um 8,3 Prozent ab - IBM brechen um 10 Prozent ein. Gerade der Technologiesektor war zuletzt gut gelaufen.
Die Aktien von Schlumberger verlieren 0,8 Prozent. Der Ölfeldausrüster hat im vierten Quartal 2020 zwar mehr verdient, allerdings ein Drittel weniger Umsatz generiert. Die Papiere des Eisenbahnbetreibers CSX fallen um 0,5 Prozent. CSX hatte Ergebnisse für das vierte Quartal vorgelegt, die dank schnellerer Kostensenkungen als Umsatzrückgänge einen Tick besser als gedacht ausgefallen waren. Teilnehmer verweisen hier nach der positiven Entwicklung der vergangenen Monate auf Gewinnmitnahmen.
Dollar stagniert - Ölpreise schwach
Der Dollar stagniert auf Tagessicht und stabilisiert sich damit nach seiner Vortagesschwäche. Der Euro verteidigt seine Vortagesaufschläge. Analysten unterstellen der Europäischen Zentralbank (EZB), weil heimische Instrumente weitgehend erschöpft seien, den Wechselkurs als "Instrument" der Geldpolitik entdeckt zu haben.
Für die Ölpreise geht es nach unten. Laut Analyst Stephen Innes von Axi sorgten sich Akteure um negative Folgen für die Ölnachfrage angesichts bevorstehender Mobilitätsbeschränkungen in China während der bevorstehenden Neujahrsfeierlichkeiten, um die schwelende Epidemie einzudämmen. Die Preise für WTI und Brent hätten im Januar um 7 bzw. 6 Prozent zugelegt, was nun zu Gewinnmitnahmen genutzt werde, heißt es. Keine Unterstützung kommt von den US-Vorräten, die sich ausgeweitet haben, wie die Regierungsdaten zeigen. Allerdings reagiert der Markt kaum auf die Daten. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 1,4 Prozent auf 52,39 Dollar, für Brent geht es um 1,2 Prozent auf 55,44 Dollar nach unten.
Bei Gold und Anleihen zeigt sich ein uneinheitliches Bild. Beim Goldpreis gibt es Gewinnmitnahmen, nachdem er zuletzt bis auf ein Zweiwochenhoch geklettert war. Auch leidet er unter der leichten Dollar-Erholung. Die Feinunze fällt um 0,8 Prozent auf 1.851 Dollar.
Die Anleihen holen dagegen einen Teil ihrer jüngsten Verluste wieder auf. Die Rendite für die zehnjährigen Papiere gibt um 1,9 Basispunkte auf 1,09 Prozent nach.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 31.089,38 -0,28 -86,63 1,58 S&P-500 3.847,15 -0,15 -5,92 2,42 Nasdaq-Comp. 13.519,29 -0,09 -11,63 4,90 Nasdaq-100 13.374,58 -0,23 -30,41 3,77 US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,11 -1,2 0,13 -108,9 5 Jahre 0,43 -1,6 0,45 -149,5 7 Jahre 0,77 -2,0 0,79 -148,0 10 Jahre 1,09 -1,9 1,11 -135,2 30 Jahre 1,85 -2,2 1,87 -121,9 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 9:00 Uhr Do, 17:08h % YTD EUR/USD 1,2165 -0,03% 1,2157 1,2149 -0,4% EUR/JPY 126,29 +0,28% 126,02 125,81 +0,2% EUR/CHF 1,0777 +0,01% 1,0764 1,0765 -0,3% EUR/GBP 0,8897 +0,41% 0,8893 0,8849 -0,4% USD/JPY 103,81 +0,29% 103,67 103,56 +0,5% GBP/USD 1,3674 -0,43% 1,3669 1,3730 +0,1% USD/CNH (Offshore) 6,4962 +0,49% 6,4842 6,4655 -0,1% Bitcoin BTC/USD 32.204,00 +4,35% 30.806,75 31.925,00 +10,9% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,42 53,13 -1,3% -0,71 +7,8% Brent/ICE 55,46 56,10 -1,1% -0,64 +7,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.855,54 1.869,60 -0,8% -14,06 -2,2% Silber (Spot) 25,47 25,98 -2,0% -0,51 -3,5% Platin (Spot) 1.104,65 1.129,83 -2,2% -25,18 +3,2% Kupfer-Future 3,63 3,65 -0,6% -0,02 +3,0% ===
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January 22, 2021 12:52 ET (17:52 GMT)
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