DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
DSGV: Erholungsperspektive für Wirtschaft bleibt intakt
Die Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe sind "vorsichtig optimistisch" für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und Europa. Im Jahr 2021 werde das deutsche Wirtschaftswachstum nach ihren Berechnungen bei 3,5 Prozent liegen und im Jahr 2022 bei 3,1 Prozent, erklärte der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV). Noch bremse der Lockdown zwar die Konjunktur, daher komme der erwartete Aufschwung noch nicht im ersten Quartal 2021. Dennoch rechneten die Ökonomen mit einer Erholung der deutschen Wirtschaft.
VDMA erwartet Produktionswachstum von 4 Prozent für 2021
Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau spürt leichten Rückenwind. Für 2021 erwartet der Branchenverband VDMA ein wenn auch nur geringes Umsatzwachstum, das wohl hauptsächlich auf Absatzmärkten außerhalb Deutschlands und Europas generiert werden dürfte. Das preisbereinigte Produktionsniveau wird laut VDMA in diesem Jahr voraussichtlich um 4 Prozent wachsen nach einem geschätzten Rückgang von 14 Prozent 2020.
Ifo-Institut: Exporterwartungen merklich verbessert
Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich deutlich aufgehellt. Die Ifo-Exporterwartungen der Industrie sind im Januar von 1,9 Punkten auf 6,0 Punkte gestiegen, wie das Institut mitteilte. Das sei der beste Wert seit Oktober. Klarheit beim Brexit und der US-Präsidentschaft, eine robuste Industriekonjunktur und der weltweite Impfstart hätten zu einem "vorsichtigen Optimismus" in der deutschen Exportwirtschaft geführt.
Moody's: Deutschlands Schuldentragfähigkeit steigt
Die Ratingagentur Moody's macht sich wegen der steigenden Verschuldung Deutschlands keine Sorgen. "Mit den niedrigen Zinsen verbessert sich die Schuldentragfähigkeit Deutschlands weiter, Deutschland hat eine große fiskalische Kapazität, die genutzt werden kann", sagte Analyst Heiko Peters in einer Konferenz. Zudem profitiere Deutschland dabei auch von Safe-Haven-Zuflüssen. Allerdings sieht Peters wegen des verlängerten Lockdowns ein Abwärtsrisiko für seine Prognose von 4 Prozent Wirtschaftswachstum 2021, zumal die Beschränkungen im Februar wohl nur langsam aufgehoben werden dürften.
Kanzleramtschef Braun fordert Aussetzung der Schuldenbremse
Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hat angesichts der finanziellen Belastungen infolge der Corona-Krise gefordert, die Schuldenbremse für einen längeren Zeitraum auszusetzen und dafür das Grundgesetz zu ändern. "Die Schuldenbremse ist in den kommenden Jahren auch bei ansonsten strenger Ausgabendisziplin nicht einzuhalten", schrieb Braun in einem Gastbeitrag für das Handelsblatt. Gleichzeitig sprach sich Braun dagegen aus, in den kommenden Jahren weiter wie 2020 und 2021 die Ausnahme für Naturkatastrophen zu nutzen.
Altmaier bei Genehmigung höherer Hilfen durch EU optimistisch
Die Bundesregierung hofft auf eine zeitnahe Zustimmung Brüssels zur Erhöhung weiterer Corona-Hilfen. Ziel sei, den Beihilferahmen sowohl bei der Kleinbeihilfen-Regelung sowie der De-minimis-Verordnung für Zuschüsse von insgesamt bis zu 1 Million Euro "nochmals zu erhöhen", sagte Altmaier beim digitalen Neujahrsempfang des Zentralen Immobilien Ausschusses. Er sei "vorsichtig optimistisch" und hoffe, "dass eine Rückmeldung zeitnah in dieser, spätestens in nächster Woche zustande kommt."
Von der Leyen: Hersteller von Corona-Impfstoffen "müssen liefern"
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Hersteller von Corona-Impfstoffen aufgefordert, ihre Lieferverpflichtungen zu erfüllen. Europa habe "Milliarden investiert, um die Entwicklung der weltweit ersten Covid-19-Impfstoffe zu unterstützen", sagte von der Leyen am Dienstag in ihrer per Video übertragenen Rede für das Weltwirtschaftsforum. "Und jetzt müssen die Firmen liefern, sie müssen ihre Verpflichtungen einhalten."
Italiens Regierungschef Conte zurückgetreten
Der italienische Regierungschef Giuseppe Conte ist zurückgetreten. Staatschef Sergio Mattarella habe das Rücktrittsgesuch von Conte angenommen, teilte das Präsidialamt in Rom mit. Der parteilose Conte will eine neue Koalition mit einer klaren Mehrheit bilden, allerdings liegt die Entscheidung für einen Auftrag zur Regierungsbildung bei Mattarella.
EU bietet Biden gemeinsame Arbeit an Regelwerk für Digitalwirtschaft an
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat dem neuen US-Präsidenten Joe Biden eine Zusammenarbeit bei der Regulierung großer Digitalkonzerne angeboten. "Gemeinsam könnten wir ein weltweit gültiges Regelwerk für die digitale Wirtschaft schaffen", sagte von der Leyen in ihrer per Video übertragenen Rede für das Weltwirtschaftsforum. Es solle "von Datenschutz und Privatsphäre bis hin zur Sicherheit kritischer Infrastrukturen" reichen.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweden Dez Erzeugerpreise +1,2% gg Vormonat
Schweden Dez Erzeugerpreise -2,7% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo
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January 26, 2021 07:30 ET (12:30 GMT)
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